Gehüllt in frühen Blütenauenduft saß still ein alter Mann mit seinem Leben. Ein Frieden schien um die Gestalt zu schweben in der mit Wohlsein sanft erfüllter Luft.
Vom Berg herab floss schweigend Einsamkeit. Der Greis, versunken in Erinnerungen, war spürbar von Zufriedenheit durchdrungen; er schien vom Leiden seines Wegs befreit.
„Mein rastlos treues Herz, was willst du mehr?“, so hörte man den Alten leise sagen. „Die Müdigkeit hilft Abschied zu ertragen, fällt jener auch in all dem Werden schwer.“
Im Tränennass verschwamm sein Blick. Er sprach: „Noch keinen Lenz empfand ich so wie diesen, mit solchen Farben in den Blumenwiesen.“ Und seine Tage kannten kein Danach.
Ein sehr bewegendes Gedicht hast du hier vorgestellt. Wortschöpfungen wie "Blütenauenduft" gefallen mir. Stark auch Z 3 und Z 4 in S 1 und auch Z 1 in S 2. In S 3 würde ich nach Z 1 noch ein Komma setzen (Trennung zw. WR und Begleitsatz).
Hallo Sanssouci, danke für Deinen lobenden Kommentar! Schön, wieder was von Dir zu lesen. Ich muss mal wieder in die Satzzeichenregeln im Duden schauen; kommt da trotz Fragezeichen nach den Anführungszeichen noch ein Komma? Na, Du weißt das auf jeden Fall besser. Ich grüße Dich herzlich und wünsche schöne Osterfeiertage! Charly
ein sehr schönes, wohlklingendes, bildgewaltiges, tieftrauriges Gedicht, das meine (!) Stimmung niederdrückt. Können nicht "Einsamkeit, die vom Berge fließt", Erinnerungen und Blumenwiesen positive Gefühle und Freude auslösen? Muss im Alter wirklich alles Schöne und Erfreuliche Endzeitgedanken bringen?
Hallo Thomas, herzlichen Dank für Dein Lob! Ja, so gehen zu dürfen ist eine Gnade. Liebe Grüße! Charly
Liebe Levi, ein verbrauchter Körper ist irgendwann kein schönes Zuhause mehr für die Seele und dann tun solche Gedanken auch nicht mehr weh. So jedenfalls empfinde ich. Vielen Dank fürs Lob und liebe Grüße! Charly
Liebe Medusa, nicht das Schöne und Erfeuliche im Alter bringen die Endzeitgedanken, sondern die Lebensweisheit und der verbrauchte Körper, in dem eine Seele steckt, die gut daran tut, solche Gedanken und die Auseinandersertzung mit dem Unausweichlichen früh genug nicht mehr zu verdrängen, denn sonst könnte der Abschied ein schlimmes Ereignis werden. So gesehen ist das Gedicht gar nicht traurig, im Gegenteil, es bringt diese Gedanken in eine versöhnende Umwelt. Ich meine, wer gelernt hat, Zufriedenheit zu leben, der hat auch kein Problem mehr mit dem Ende. Herzlichen Dank für Dein schönes Lob! Liebe Grüße! Charly
Liebe Ilona, danke fürs Lob! In der Tat, man kann traurige Stimmungen auch in bestimmter Weise genießen! Doch nicht jeder hat diese Gabe. Liebe Grüße! Charly
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