Ich kann den Krieg doch nur verachten, ich bin doch eine Mutter. Mein Kind wird im Gefecht zum Mörder. Es wird geschützt die Drohne lenken, und steuert sie gekonnt auf Menschen.
Doch Mütter hoffen auf ein Wunder, bis der Kurier das Schreiben bringt. Auch Feinde haben eine Mutter. Ich höre sie entsetzlich schreien. Mein Kind, hat ihren Sohn erschossen.
Das Schlachtfeld kennt nur Mord, nie Ehre, das Todesröcheln bleibt für immer. Die Kugel, die den Feind durchschlägt, sie tötet alle Mütter dieser Welt. Ich kann den Krieg doch nur verachten.
mit dem ersten Satz wird es still in mir, und das nenne ich eine gekonnte Eröffnung. Jede(r) wird da den Atem anhalten, denn sofort wird klar, es geht um Leben und Tod. Und genau das hast du von allen Seiten eindringlich verdichtet. Schlussendlich mündet die Betroffenheit, zugespitzt in der letzten Strophe:
Das Schlachtfeld kennt nur Mord, nie Ehre, das Todesröcheln bleibt für immer. Die Kugel, die den Feind durchschlägt, sie tötet alle Mütter dieser Welt."
was den Inhalt anbelangt, kann ich nur den Worten Sanderlings beipflichten! „Die Kugel, die den Feind durchschlägt, sie tötet alle Mütter dieser Welt.“ ist die Kernaussage…
ich würde zwei Änderungen vornehmen. Statt "sie tötet alle Mütter dieser Welt." würde "sie trifft die Mutter auch." oder ähnlich.
Und statt:
"Ich höre sie entsetzlich schreien. Mein Kind, hat ihren Sohn erschossen." persönlicher und direkter: "Ich höre sie entsetzlich schreien: Dein Kind, hat meinen Sohn erschossen!"
Ihr Lieben Vielen Dank für eure Zustimmung Ich denke in diesem Punkt sind wir uns alle einig und naklar Karlheinz auch Väter sollen den Krieg hassen. Liebe Grüße Ilona
mit deinen ersten beiden Zeilen machst du bereits klar, dass das Leben, was eine Mutter (und auch ein Vater) einem Kind schenkt, der Krieg wieder nehmen kann. Wie Sanderling so treffend sagt: es geht um Leben und Tod. Es geht um Schenken und Nehmen, es geht um Nähren, Gebären und um Vernichtung, um Sein oder Nicht-Sein.
Das betont das kleine Wort „doch“ fast trotzig… damit hast du mich sofort eingefangen.
auch mich sprechen deine Zeilen an, denen ich nicht nur zustimme:
ZitatDie Kugel, die den Feind durchschlägt, sie tötet alle Mütter dieser Welt.
Sondern auch anmerken mag, dass das Wort tötet hier passt, besser als jedes andere Wort, das mir einfallen könnte. Klar ist die Grundvoraussetzung, dass die Mutter überhaupt darüber nachdenkt, dass sie davon erfährt. Das Wort Feind, ist allerdings wieder ein Schritt hin zum nicht persönlich (also abgrenzen und nicht identifizieren) machen, zum sächlich machen und auch eine negative Wertung. Ich denke deswegen wirkt dieses sehr wichtige und bewegende Gedicht nicht ganz rund und völlig überzeugend auf mich, es ist ein wenig ambivalent. Keine Ahnung ob man verstehen kann was ich da schreibe, auf jeden Fall will ich dich niemals für deine Courage kritisieren, diese Gefühle in Worte zu fassen.
lieber Derolli vieleicht spürst Du tatsächlich meine innere Zerrissenheit. Ja ich bin Mutter und ich möchte jeder Mutter dieser Welt das Schicksal ersparen zu erfahren ihr Kind wurde zum Mörder, oder ihr Kind wurde hingerichtet. Anderseits kann ich auch verstehen, wenn einer sagt, ich versuche den Despoten und sein Herr zu vernichten. Ich denke, ja wir müssen diese Kriegsverbrechen stoppen, aber ich finde kein Heilmittel. Vieleicht muss ich ich nun den Leser bitten mit mir die Zerrissenheit ein Stück zu teilen. Liebe Grüße Ilona
Liebe Ilona, Krieg ist ein fressendes Ungeheuer und tötet sprichwörtlich alles, das Leben, das Mensch sein, die Moral und die Kultur und sogar die Zukunft über Generationen hinweg. Einen Krieg anzufangen ist das größte Unrecht überhaupt und es ist fast unmöglich ihn zu beenden. Mich hat Dein Gedicht beeindruckt und ich kann es nachvollziehen. Liebe Grüße, Heidi
Liebe Heidi Och freue mich riesig zu sehen, du bist hier gewesen und du hast dir zum kommentieren ein Gedicht von mir ausgesucht. Danke für deinen Kommentar und die lieben Grüße. Wir müssen bald mal wieder telefonieren Liebe Grüße Ilona
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