geändert und überarbeitet am 03.03.2016

Die Bilder meiner Mutter

Mit Erinnerungen
in den Tag verloren
lag ich mit ihr
auf einer Wiese
zwischen
herbstzeitlosen Sternen

Die Bilder
meiner Mutter
unauslöschlich
ihre Hungerjahre

Als Kind
verstand sie nicht
warum
sie mit leeren Magen
die Nacht
verschlief

Das Paradies
aus Brot und Rübensirup
erschaffen
und doch
wieder
und
immer wieder
erwachte sie
aus ihren
satten Träumen

Das Heulen
der Granaten
Bombennächte
auf den Kohlen

Nie wieder!
Nie wieder!
Nie wieder!

Die Angst vergisst man nicht
den Hunger vergisst man nicht
das Böse vergisst man nicht

Die Bilder
meiner Mutter
unauslöschlich

Ich trage sie
wie einen Koffer
voller Steine
mit mir herum

Ach was hat man uns Kindern
Böses angetan.

© Jörg Kellermann 2016

Lieber Jorsch,
ich verstehe wirklich nicht, warum du einzelne Wörter untereinander reihst. Das macht doch keinen Sinn. Oder möchtest du die Zerrissenheit, die Trauer, die Verluste damit deutlicher machen? Vergiss es. Das gelingt viel besser durch Sprache und Interpunktion, das kannste mir glauben. Versuche bitte mal, diese Satz- und Wortfetzen in etwas längere Verse zu bringen - sie müssen sich nicht reimen! Du wirst unschwer erkennen, dass du gerade diese Stimmung damit viel deutlicher herüber bringen kannst.
Herzliche Grüße,
Heliane.

Liebe Heliane,

auch hier bin ich in der Weiterentwicklung! Das Gedicht ist sehr persönlich,
mir ist die Zerrissenheit sehr wichtig. Hier habe ich Erinnerungen verarbeitet,
d.h. Schilderungen meiner Mutter die ich erst heute so ausdrücken kann.
Im Detail werde ich bestimmt noch einiges ändern, dazu muss ich in der
Stimmung sein, es geht nicht aller Tage.

Lg Jorsch