Ein kühler Wind weht Aufbruch aus Nordwesten, treibt erste, zarte Farben vor sich her. Er spielt im Regen mit den welken Resten der Sommertage, denn sie sind nicht mehr.
Aus trübem Grau der Wolken fällt Bedrückung und rinnt in Tropfen still am Fensterglas. Gedanken suchen heimlich die Verzückung, die ich im Zauber warmer Nächte las.
Als Schwermut schweben Nebel durch die Wälder, verbergen trauter Hoffnung fahl die Sicht. Der Abschied streift durch Wiesen und die Felder, mit ihm beginnt das Sehnen nach dem Licht.
ein stimmungsvolles Herbstgedicht. Vielleicht wäre es geschickt "Als Schwermut" nicht explizit auszusprechen, z.B. "Die schweren Nebel drücken auf sie Wälder," oder ähnlich.
Lieber Thomas, danke für Deinen Kommentar! Mir gefällt die Metapher einer Schwermut, die in Form von Nebelkissen durch die Wälder schwerbt. Ich finde, das ergibt genau das Bild, das ich malen wollte. Liebe Grüße! Galapapa
Lieber Galapapa, der gewählte Jambus treibt dein Herbstgedicht konsequent nach vorne. Das wirkt auf mich irgendwie mächtig und erzeugt die gewünschte Herbststimmung. Einzig hier: "die ich im Zauber warmer Nächte las", kippst du (für mich) den Rhythmus, da "die" betont klingt. Wie wäre es mit: "im Zauber warmer Nächte einst ich las"? Stimmungsvoll, dein Herbstgedicht. Liebe Grüße der Sanderling
Lieber Charly, mit deiner schönen Sprache gibst du dem Stillen Abschied vom Sommer und dem nahenden Winter , nicht nur einen bildhaften, sondern auch einen spürbaren emotionalen Ausdruck..Mich erwischt jeden Herbst diese gewisse Wehmut, die du hier beschreibst. Da hilft mir nur, viele Lichter anzünden, daheim einkuscheln und auf die Weihnachtszeit freuen. Ich finde dein Gedicht super. Es braucht keine Änderung. Liebe Herbstgrüße Heike
Liebe Heike, danke für Deinen Kommentar und Dein Lob! Es freut mich, dass Dir mein Gedicht gefält. Ich glaube auch, dass Herbst und Frühjahr die Jahreszeiten sind, die das Gemüt am intensivsten berühren; Aufbruchstimmung und freudige Erwartung im Lenz, Abschied und Melancholie im Herbst. Aus diesen Empfingungen heraus ergeben sich besonders stimmungsvolle Texte. Liebe Grüße! Charly
Lieber Sanderling, auch Dir herzlichen Dank fürs Lob und Kommentieren! Die von Dir erwähnte Stelle ist eine jener, bei der die Meinungen der Betrachter manchmal auseinander gehen. Ich finde, man kann auch das "ich" betonen, am ehesten jedoch werden beide Anfangssilben "die ich" beide unbetont gelesen. Da dies meiner Meinung nach keinen Stolperer ergibt, sonder flüssig gelesen werden kann, ist es für mich eine Situation, in der ich üblicherweise "großzügiger" mit der Metrik umgehe. Bei Deinem Vorschlag fehlt der Bezug zur Verzückung dadurch, dass "die" wegfällt. Liebe Grüße! Galapapa
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