Es kann nicht sein, dass ich allein die Last muss tragen.
Alleingestellt In dieser Welt muss ich verzagen,
und weit und breit ist Dunkelheit. Kann ich es tragen?
Trotz Einsamkeit bin ich bereit nicht zu verzagen.
Was auch geschieht, es soll mein Lied mich weiter tragen.
Der Nebel flieht. In Moor und Ried beginnt ein Tagen.
Version 2
Das Lied
Es kann nicht sein, dass ich allein die Last muss tragen. Alleingestellt In dieser Welt muss ich verzagen, und weit und breit ist Dunkelheit. Kann ich es tragen?
Trotz Einsamkeit bin ich bereit nicht zu verzagen. Was auch geschieht, es soll mein Lied mich weiter tragen. Der Nebel flieht. In Moor und Ried beginnt ein Tagen.
eigentlich sind es "nur" einfache Sätze. Aber sie bewirken so viel. Sie machen eine Stimmung deutlich. Ich glaube sogar durch die Einfachheit der Worte wird die Stimmung ganz greifbar. In der ersten Version lässt Du dem Leser noch mehr Zeit jede Zeile für sich zu erfassen. Es ist eine gefühlte Ewigkeit in der ich die ersten 3 Zeilen lese. Setze ich nun die zweite Version dagegen und lese dort die erste Strophe geht die Spannung (bei mir) etwas verloren. Ich verharre nur auf der letzen Zeile der ersten Strophe und komischer Weise frage ich mich dort: warum steht dort - kann ich es tagen? dort kommt es mir ungewöhnlich vor. Das ist mir in der ersten Version nicht passiert. Dort war es selbstverständlicher. Warum kann ich Dir nicht beantworten. Es muss an meiner Lesart und den Umbrüchen liegen. Soviel bis jetzt, muß leider mit Deinen Zeilen jetzt zur Arbeit. herzlich Ilona
Hallo Thomas, als Pragmatiker und Individualist ist mir die 2. Version angenehmer zu lesen. Die Worte gehören von der Aussage her zusammen und darum lese ich sie lieber zusammen. Wo ich beim Lesen Pausen mache, entscheide ich gern selbst. Zur Aussage: Mir klingt eine depressive Stimmung entgegen, die von einem Zweckoptimismus überlagert werden soll. Die Absicht ist gut gemeint, doch wird das in der Realität wenig nützen. Mit einem Lied lassen sich Gefühle transportieren, doch auch depressive. Beste Grüße Günter
Lieber Thomas, beide Versionen kann ich lesen und empfinde dabei eine Traurigkeit die aber zum Glück durch das tragende Lied wieder ein wenig Trost erhält. Aber bitte denke noch einmal über dein "Moorgebiet" nach
"der Nebel flieht und aus dem Moor steigt mir, ein junger/neuer Tag.
Liebet Thomas hier kommen viele schwere Gedanken mit rüber, deshalb finde ich Heikes Schluss super für Dein Gedicht. Geholpert habe ich bei : "Kann ich es tagen". Da habe ich nicht begriffen was Du damit sagen wolltest. Lieben Gruß von Hollands Küste, Heidi
ich habe lange überlegen müssen, um zu verstehen, warum ich die von Heike vorgeschlage Version nicht besser finde. Es liegt daran, dass ich in der letzten Strophe den Ich-Bezug unterbreche und metaphorisch in einem Naturbild das Gefühl der aufkeimenden Hoffnung darstellte, was viel allgemeiner und stärker ist, als die Feststellung meiner subjektiven Gefühlsänderung. Auch halte ich "ein Tagen" für einen besser passenden Ausdruck als "Tag". Jedenfalls sehe ich das so, nachdem ich mir beide Versionen angesehen und darüber nachgedacht habe.
Wenn Heike an dem Wort "Moorgebiet" anstoß nimmt, dann kann ich das hingegen gut verstehen und ich finde es auch nicht besonders passend. Ich habe einen Versuch unternommen, es zu vermeiden, und zwar so:
Der Nebel flieht. In Moor und Ried beginnt ein Tagen.
Wahrscheinlich werde ich es so ändern. Oder habe ich einen Denkfehler, den ich nicht merke?
Lieber Thomas, ich muss noch mal nachfragen. Was bedeutet: kann ich es tagen. Heißt das , kann ich es Tag werden lassen, oder was sonst. Verzeih meine Begriffsstutzigkeit, aber ich bin neugierig. Liebn Nordseegruß, Heidi
Lieber Thomas, ich stolpere wie Heidi immer wieder am "tagen". Kannste uns beiden dummen Liesen bitte erklären, was du damit ausdrücken möchtest? Ich mag die 2. Version wegen der klug gesetzten Zeilenumbrüche lieber, obwohl auch Version 1 nicht aus einzelnen Wörtern und Satzfetzen besteht. Herzliche Grüße, Heliane.
es muss natürlich "tragen" lauten. Das Fehlende "r" habe ich jetzt erst bemerkt und auch in Heidis erstem kommentar überlesen. So schlimm ist dsa mit mir. Ich werde es sofort korrigieren.
dein Gedicht hat wahrhaftig eine besondere Kraft. Mir persönlich gefällt die 1. Variante besser. Vielleicht, weil die kurzen Sätze einen musikalischen Vortrag vorwegnehmend, diesem deutlich mehr Raum bietet. Die inhaltlichen Aspekte sind über kurze Sätze so gekonnt gesetzt, dass der Raum dazwischen geradezu erblüht. Ich finde es gut, dass du @Heikes Idee zur Textänderung der letzten Zeile aufgegriffen hast.
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