Ihr Lieben, In den letzten Tagen entdecke ich alte Liedermacher neu. Das war für mich der Anlass einmal zu schauen, warum habe ich bis heute bestimmte Songs immer noch so präsent im Ohr? Vielleicht zuallererst deshalb, weil wir mit 17 einfach eine besonders sensible Zeit in unserer Entwicklung durchliefen? Der eine lebte “Sturm und Drang", der andere eher “introvertiertes Nachdenken” über sich und die Welt. Entdeckungen standen an der Tagesordnung und LP’s gehörten täglich auf die transportablen Plattenspieler. Zumindest bei mir.
Es macht mir dieser Tage Spaß, viele, die ich damals hörte noch einmal anzuhören. Und mit 66 Jahren höre ich die Texte heute natürlich anders als mit 17.
Welche Ohrwürmer hattet ihr in eurer Jugend. Habt ihr Arbeiterlieder gehört oder Schlager oder Chansons?
Ich habe dann herausgefunden, was für einige von euch sicher keine Überraschung mehr sein mag, dass wir in den Liedern oft klassische Reimformen vorfinden. Waren die Lieder auch deshalb so eingängig? Z.B.: “Heute hier Morgen dort" von Hannes Wader, im Schweifreim? Gute Lieder aus dieser Zeit höre ich heute und denke, woher kommt diese Zeitlosigkeit mancher Texte? Vieles passt auch heute noch so sehr. Die großen Themen waren allgegenwärtig, mit einer Betonung auf Widerstand gegen die Obrigkeit und immer wieder auch die Frage nach dem Lebenssinn im Allgemeinen und der Liebe im Besonderen.
So sah ich gestern noch ein Interview mit Herman van Veen, der heute 78 Jahre alt ist und damals zu meinen Lieblingssängern unter den Liedermachern gehörte. Seine Lieder empfand ich stets als sehr poetisch, tiefsinnig und inspirierend.
Vielleicht taucht ihr einmal mit mir ein in diese vergangene Zeit, heute und Morgen, so zwischen vergangenem und dem neuen Jahr, was schon vor der Tür steht. Mich würde es freuen und ich bin neugierig auf eure Favoriten und eure Gedanken zum Thema.
Meine Top 3 sind:
Herman van Veen - Ich hab ein zärtliches Gefühl Hannes Wader - Heute hier Morgen dort Georg Danzer - Komm zieh dich aus
"Heute hier, morgen dort" war auch eines meiner Favoriten, aber in meinem Schrank stapeln sich immer noch die Platten von Reinhard May u.a. Die meisten kannte ich auswendig und habe Stunden damit an der Gitarre verbracht.
lieber @Sanderling, diese Idee find ich jetzt echt gut Dank der Initiative von einigen unter Euch bleibt der Musengarten wohl doch nicht trockene Materie
Ich persönlich habe einige Liedermacher, die stammen aber nicht aus deutschen Landen. Es sind Schweizer und singen und schreiben natürlich auch in Mundart, einige von ihnen sind leider schon verstorben. Es gibt auch zwei Gruppen, die eine aus der Schweiz "Peter, Sue und Marc" und "ABBA" aus Schweden, ihre Songs spiele ich heute noch und habe auch viele davon mit meinen Musikgesellschaften gespielt.
Als ich jung war, meine ich jetzt wörtlich, konnte ich mit Rock und Pop so gar nichts anfangen, zu meiner Zeit fand ich die Beatles grässlich. Das war keine Musik für mich, das waren Spinner! Zu dieser Art Musik habe ich erst mit weit über 40 Jahren Bezug bekommen und sie zu lieben begonnen. Wenn ihr DJ Bobo kennt oder Madonna, wisst Ihr vielleicht, was ich meine. In meinen wilden Jahren geisterte nur der Elvis herum, natürlich jede Art alter Volkslieder.
S'Vreneli ab em Guggisbärg Mis Muetti S Totemüggerli
Sind einige von denen und ich finde, die haben wirklich Poesie. kommt aber wahrscheinlich darauf an, wo man seine Heimat hat.
schön, dass ihr spontan reagiert und uns ein wenig davon erzählt was ihr früher so gehört habt. Peter, Sue und Marc gefallen mir, Gabi! Sie erinnern mich an Peter, Paul and Mary, z.B. Leaving on a Jet Plane. .
Veen und Danzer habe ich nicht so in Erinnerung, aber Waders "Heute hier Morgen dort" habe ich schon oft geklampft (er spielt übrigens sehr gut Gitarre) und gesungen. Kürzlich dachte ich, als ich "Catch the Wind" von Donovan hörte, ein wunderschöner lyrischer Text, eine Gitarre und eine Stimme, fast nichts, im Vergleich zu dem was heutige Arrangements aufweisen, aber so wirkungsvoll. Vielleicht ist es der Minimalismus und die außergewöhnliche Qualität, die das heute noch so gut hörbar macht. Mein Favorit war und ist übrigens Reinhard Mey, und sein "Ich wollte wie Orpheus singen" ist fast ein Lebensmotto für mich geworden.
wie schön, so lernen wir unseren gegenseitigen Musikgeschmack etwas besser kennen. Stimmt, Hannes Wader spielte sehr gut Gitarre. Reinhard Mey habe ich zwar auch gehört, aber er ist bei mir nicht so gelandet, sag ich mal.
"Ich wollte wie Orpheus singen" habe ich auch immer beinahe tagtäglich geträllert und sogar ganz gut, glaub ich. So vor Urzeiten. Manno, eure Schreiberei hier bringt mich noch dazu, dass ich meine Gitarre wieder auspacke und die alten Kamellen herauskrame. Hatte vor Jahren einen argen Stimmbandschaden und gleichzeitig eine Muskelentzündung im rechten Arm und Schulter. Wenn ich es mal probiere klingt alles schräg und schrecklich, aber eigentlich bin ich wieder gesund. Vielleicht muss ich einfach nur durchhalten.
das freut mich aber, dass du dir solche Gedanken machst. Es ist mit Sicherheit einen Versuch wert! Höre dir manche Aufnahmen von mir an, da klinge ich oft auch nicht so toll. Zu singen und zu spielen fühlt sich für einen selbst aber oft sehr gut an. Also, los geht's
Ich hab's heute probiert. Musste erst eine neue Seite auf der Gitarre aufziehen. Mein Stimmgeräte war batterielos und meine Finger eingerostet. Jede quietschende blecherne Gießkanne wäre mir tonlich weithoch überlegen, aber ich hab es durchgezogen. Einmal "Orpheus" von vorne bis hinten. Konnte es sogar noch immer auswendig. Also, ich bleib mal dran: Schlimmer wird's nimmer!"
Wir hoffen, dass dir unser Forum gefällt und du dich hier genauso wohlfühlst wie wir.
Wenn du uns bei der Erhaltung des Forums unterstützen möchtest, kannst du mit Hilfe einer kleinen Spende dazu beitragen,
den weiteren Betrieb zu finanzieren.
Deine Spende hilft!
Spendenziel: 144€
35%
Forum online seit 10.11.2013 Design by Gabriella Dietrich