#1 | Es war einmal.
10.10.2016 13:41 (zuletzt bearbeitet: 15.10.2016 23:44)
lillii
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gelöscht
)
Es war einmal
Es war einmal vor langer, langer Zeit, die Welt zerklüftet, öd und leer. So lasen wirs dereinst im Buch der Bücher, von Diesem, Jenem, Vielem mehr.
Es war einmal vor langer, langer Zeit, so fangen stets die Märchen an. Wir Kinder lauschten still und atemlos, erlagen staunend ihrem Bann.
Es war einmal vor langer, langer Zeit, da lernten wir das ABC, wir wurden klüger, doch wohl nicht im Nu und mancher nur mit Ach und Weh.
Es war einmal vor langer, langer Zeit, der Kindheit waren wir entflohen, der Ernst des Lebens für uns nun begann; vorbei die Tage, diese frohen.
Es war einmal so weit, es kam die Zeit, zur Übernahme steter Pflichten; freiwillig manchmal, oftmals auch durch Zwang, ein jeder könnte wohl berichten.
Es kommt gewiss für uns einmal die Zeit, da wird man uns zu Grabe tragen und irgendwann wird dann ein Enkelkind, auf unser Leben blickend, sagen:
#3 | RE: Es war einmal
10.10.2016 14:58 (zuletzt bearbeitet: 10.10.2016 18:25)
Klatschmohn
(
gelöscht
)
Liebe Lillii,
Einen ganzen Lebenslauf hast Du hier in Deinen Zeilen gut beschrieben, die Kindheit, die Schulzeit, die Jugend mit ihren neuen Herausforderungen, die Erwachsenenzeit, der Blick der Nachfahren. Und immer gibt es den Blick zurück in die Vergangenheit, „vor langer Zeit“!
Drei kleine Dinge möchte ich anmerken: Es war einmal so weit, nun kam die Zeit, . hier missfällt mir das „nun“, das nicht in die Vergangenheit passt zu übernehmen stete Pflichten, das hört sich nicht gut an. Wie wäre es mit. Es war einmal so weit, es kam die Zeit und zur Übernahme steter Pflichten.
Es war einmal, es kommt einmal die Zeit, dass unser Dasein ist bendet. da unser Dasein ist beendet
Eine Rückschau aufs Leben bringt manchmal in der Gegenwart den Blick auf das Wesentliche in der Gegenwart. Das hätte ich vielleicht gerne noch als Quintessenz von Dir gelesen. Liebe Grüße, Heidi
Liebe Lilli, es war einmal vor langer, langer Zeit, lässt voller Sehnsucht mich in die Vergangenheit eintauchen, in Kinderzeit und herrlich freie Träume, die mit der Zeit verblassten und der Realität wichen. Von mir aus könnte die vorletzte Strophe ganz wegfallen, es bliebe dann immer noch ein sehr schönes Zeitgedicht. LG Heike
Zitatdieses und noch vieles mehr. Wegen des betonten Auftaktes schlage ich vor: Von Diesem, Jenem, Vielem mehr. Es war einmal vor langer, langer Zeit, der Kindheit waren wir entwachsen, des Lebens Ernst für uns sogleich begann; er stellte uns erneut die Achsen. Versuche bitte den Reim „entwachsen/ Achsen“ zu ändern. Mir scheinen besonders die ‚Achsen‘ gar nicht ins Gedicht zu passen. freiwillig manchmal, oftmals auch durch Zwang, Wegen des betonten Auftakts schlage ich vor: nicht immer gerne, öfter (meistens?) unter Zwang, dass unser Dasein ist bendet. (beendet) Ein Enkel wendet seinen Blick zurück auf unser Leben, sagt begründet: Ich mag diese Strophe und auch den abgesetzten Kehrreim; vielleicht inspiriert der Vorschlag von Thomas, sie noch etwas runder zu gestalten?
Liebe Luzie, ein Blick zurück ohne Zorn, sehr hübsch verpackt mit treffenden Kehrreimen und schönem Klang. Dein Gedicht gefällt mir sehr gut . Herzliche Grüße, Heliane.
Ich bedanke mich jetzt erst mal für Eure Kommentare, werde sie bedenken und verarbeiten, oft ist es so, dass einem der rechte Ausdruck nicht einfällt, obwohl man immer wieder danach sucht.
liebe Luzie mir gefällt Dein auf das Leben zurück schauen. Ich bin über die gleichen Dinge wie Thomas gestolpert. Die Strophe die Heliane wegen des Reims angemahnt hat, würde ich folgender Maßen ändern.
Es war einmal vor langer, langer Zeit, der Kindheit waren wir entwachsen, des Lebens Ernst für uns begann, das Aus für unbefangnes Flachsen.
mit zunehmendem Alter leben wir in Gedanken (der Erinnerung) immer mehr in der Vergangenheit. Du hast den Ablauf sehr gut beschrieben. Auch unsere Gegenwart wird in Zukunft vor langer Zeit gewesen sein, so dass es dass es immer wieder eine neue Vergangenheit gibt. Es ist ein ewiger Ablauf der meist erst im Alter bedacht wird. Mit Deinem Gedicht kommt es deutlich zum Ausdruck. Gefällt mir.
Es war einmal und kommt nicht mehr, doch wir erinnern uns oft sehr, an alles das was einst mal war, gereiht an Tage, Wochen, Jahr, an Leben und an manches Sterben. So wird's auch sein mit unsern Erben.
Ein interessanter und wie ich finde auch schöner Blick auf das Leben, was war, was ist, was kommen könnte. Was die letzte Strophe betrifft, möchte ich mich dem Vorschlag von Thomas anschließen, der klingt einfach runder. Liebe Grüße, Stefan
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