Mit jedem Schnitt fließt das Blut aus ihrer offenen Wunde. Des Heilens Kunst unterliegt der Schändung. Stunde um Stunde reißen Stücke aus ihr, die geduldig uns trägt und erhält. Laufen die Zeiger der Uhr schon bald die vorletzte Runde? Erben ihn unsre Kinder, den Schmerz einer wissenden Schuld? Viertausend Quadratmeter Wald sterben jede Sekunde! Plastikmüllhalden ziehn über die Meere unserer Welt... Atommüll in Fässern tickt Jahrzehnte im tiefen Grunde. Wenn alles zerstört ist und nichts mehr lebt, wem nützt dann noch Geld?
Das sollte wieder eine Ghasel werden, und wieder fehlt der sich wiederholende Klang... Jedenfalls klingt er unbeholfen.
Lieber Jonny, wenn der letzte Fisch gegessen ist... Die Zerstörung wird nicht enden, ehe der letzte Zerstörer zerstört ist. Alle positiven Initiativen haben daran nichts ändern können. Keine Friedensbewegung hat einen Krieg verhindert. Bleibt also nur, seinen privaten Frieden mit der Welt zu machen und Verzicht zu üben. Ein kleiner Hinweis: Atommüll in Fässern... Du hast ein treffendes Lied gesungen. Form und Inhalt stimmen und es war angenehm wie bedenkenswert zu lesen. LG Ulrich
Danke fürs Reinschauen und deinen Hinweis, das fehlende n habe ich angehangen. Ich kann deinen Kommentar nur zustimmen, das hast du schön ausgedrückt, seinen privaten Frieden mit der Welt machen und Verzicht üben. Genau so ist es, denn mehr kann der Einzelne nicht tun. Und das wäre doch gleich ein guter Vorsatz für das gerade geborene Jahr...
ZitatDas sollte wieder eine Ghasel werden, und wieder fehlt der sich wiederholende Klang... Jedenfalls klingt er unbeholfen.
Ja, das stimmt.
Auch wenn ich keine Freundin der X-erei bin, ich lasse sie stehen, denn daran kannst du gut erkennen, warum deine Ghasele nicht klingt: Du wechselst zwischen Jamben und Daktylen (betonte Auftakte!) und es kommt an mehreren Stellen zum Hebungsprall. Hebungswechsel müssen sehr gut durchdacht sein, hier erscheinen sie mir willkürlich und sie gehören nicht zur Ghasele. Die Sprache wirkt hölzern; Formulierungen wie „Des Heilens Kunst“, „... die geduldig uns trägt“ wirken leicht komisch; auch die Bilder sind nicht deutlich genug. Mit einem durchgehenden Jambus bekäme deine inhaltlich überzeugende Ghasele einen besseren Klang und du könntest die Sprache flüssiger und freier gestalten.
Herzliche Sonntagsgrüße, Heliane.
Mit jedem Schnitt fließt das Blut aus ihrer offenen Wunde. xXxXxxXxXxXxxXx Des Heilens Kunst unterliegt der Schändung. Stunde um Stunde xXxXxxXxXxXxxXx reißen Stücke aus ihr, die geduldig uns trägt und erhält. XxXxxXxxXxxXxxX Laufen die Zeiger der Uhr schon bald die vorletzte Runde? XxxXxxXxXxXxxXx Erben ihn unsre Kinder, den Schmerz einer wissenden Schuld? XxxXxXxxXxxXxxX Viertausend Quadratmeter Baum sterben jede Sekunde! XxxxXxxXXxXxxXx Plastikmüllhalden ziehn über die Meere unserer Welt... XxxXxXXxxXxXxxX Atommüll in Fässern tickt Jahrzehnte im tiefen Grunde. xXxxXxXxXxxXxXx Wenn alles zerstört ist und nichts mehr lebt, wem nützt dann noch Geld? xXxxXxxXxXxXxXX
Danke für deine Gedanke und Erläuterungen zu meinen Zeilen! Irgendwie entfremdet sich mir das Schreiben von Versen etwas, wenn ich ständig die Schablone anlegen muss, damit alles in seinen Formen ruht. Hoffe das meine Texte irgendwann einem Einheitlichen, Hebungsprallfreien Metrum entgegen X-en, Jambus an Jambus, Daktylus an Daktylus... Bis dahin wird es wohl noch etwas dauern.
Lieber Jonny, nunja, Frustrationen sind an der Tagesordnung. Wenn du dich in feste Strophenformen fügen möchtest, verlierst du die "Entfremdung" nicht sofort. Ich garantiere dir: Der Wunsch kann Berge versetzen; am Ende besiegst du deinen inneren Schweinehund und Freude kommt auf - aufgeben gilt nicht . Ich grüße dich herzlich, Heliane.
über das Technische hat Dich Medusa schon aufgeklärt. Hier füg ich nur noch hinzu, dass ein Baum eher in Kubikmetern gemessen wird. Dazu schlage für Baum das Wort Wald vor. Zu dem Inhalt will ich nur noch erwähnen, dass als Voraussetzung für Schadensvermeidung, zuvor erst einmal die Öffentlichkeit verstehen muss dass ein unvertretbarer Schaden verursacht wird und wovon dieser ausgeht. Leider wird dieses Verständnis eher verhindert als verbreitet. Cui bono?
Danke für deinen Vorschlag, ich habe ihn gern übernommen. Manchmal sieht man halt den Wald vor lauter Bäume nicht... Ich denke inzwischen weiss fast jeder um die Schäden die entstanden sind und weiter entstehen. Nur wie du sagst, wem nutzt es. Das ist alles nicht mehr aufzuhalten, selbst wenn sich jeder über die Folgen bewusst wird. Solang es nicht am eigenen Leib zu spüren ist, wird das beiseite geschoben. Einen schönen Tag noch, hier scheint seit gestern die Sonne, bei "angenehmen" einstelligen Temperaturen...
allen Ungereimtheiten ( ob metrisch oder semantisch) zum Trotz ( ich finde ja solche Verbesserungsvorschläge wie du auch sehr sehr hilfreich und unterstützend ..) findet dein Gedicht in mir sehr viel Anklang. Wie der kleine Hävelmann " höher, weiter, schneller " zu rufen, bringt uns nicht zwingend höher weiter und schneller und ich bemühe mich, wie Ulrich es so treffend ausgedrückt hat, in meinem Leben Vorbild für andere zu sein .. In dem ich regional einkaufe und .. und ...und ..
Mehr können wir nicht tun, doch, wenn sich jeder dieser Verantwortung bewusst wäre, wäre schon sehr viel gewonnen ..
wenn die Erde sprechen könnte, würde sie wahrscheinlich schreien - so viele Wunden, die wir ihr ohne Unterlass zufügen, so viel sinnlose Zerstörung, dem Wachstumsgott und der Gier geopfert.
Du hast in deinem beeindruckenden Gedicht einige der Grausamkeiten beschrieben, mit denen wir uns jeden Tag an ihr vergehen.
Warum fällt es so schwer, diesen Planeten als einen lebendigen Organismus zu betrachten, von dem wir existentiell abhängig sind? Erweisen wir uns am Ende als Parasiten, die sich selbst ausrotten?
Könnte die Erde uns zeigen wie sehr wir sie brauchen würden wir dann noch schweigen?
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