Könnte die Erde singen
würde ihr Lied vielleicht
in Moll erklingen:
traurig, düster
voller Angst und Melancholie.

Könnte die Erde reden
würde sie vielleicht sprechen
über die vielen Verbrechen
von Menschen
begangen an ihr
aus Habsucht und Gier.

Könnte die Erde singen
würde es ihr vielleicht gelingen
uns ihre Vielfalt und Schönheit
das Wunder ihrer Schöpfung
näher zu bringen.

Könnten wir (auf) die Erde hören
würde sie uns vielleicht beschwören
sie nicht weiter zu zerstören.

Könnte die Erde uns zeigen
wie sehr wir sie brauchen
vielleicht würden wir dann
nicht länger schweigen.

Wehe uns, wenn die Erde schreit
dann bleibt nicht mehr viel Zeit!


Anmerkung: Dieses Gedicht ist auch eine Reaktion auf die wieder einmal gescheiterten Klima"schutz"verhandlungen, die diesmal in Warschau staattgefunden haben.

Lieber Wüstenvogel,

sehr, sehr eindringlich, ganz besonders angesichts des lächerlichen "Gipfels"! Änderungen, die erst in 3/4 Jahren greifen sollen, helfen der Erde nicht. Ihre Bedürfnisse werden am Grünen Tisch verhandelt - entscheidend ist und bleibt der Gewinn.
Ein Gedicht, das bewegt und drüber hinaus wütend macht.

Die Strophenform ist gut gewählt, liest sich jedoch nicht ohne Hüpfer. Ich würde versuchen, einen gleichmäßigen Klang hinein zu bekommen. Die Reime sind nicht besonders einfallsreich - vielleicht magst du ganz darauf verzichten?

Herzliche Grüße,
Medusa.

Liebe Medusa,

vielen Dank für deinen Kommentar.

Dieses Gedicht habe ich ziemlich schnell "runtergeschrieben", was sicher dem Klang nicht gut getan hat.
Andererseits - kann ein "Lied der Erde" heutzutage gut und gleichmäßig klingen?
Dieses "Lied" hat sicher viele Facetten, es müsste harmonisch und disharmonisch zugleich sein,
wie ja auch die Natur zwei Seiten hat.
An dem Gedicht werde ich bestimmt noch einiges ändern.

Auf die Reime möchte ich nicht verzichten,
wenn es auch sicher bessere gibt.
Mein Art zu reimen ist zufällig, spontan, ich suche nicht lange,
was vielleicht ein Fehler ist.


Viele liebe Grüße

wüstenvogel