Auch ein Sieger verliert. Von Zeit wird sein Dasein bezwungen. Schwäche ist das was bedroht, lastend zersetzt sie die Kraft. Wehrt sich ein kämpfender Mensch, vermehrt er damit die Siege. Stolz ist sein glänzendes Gut. Kraft seine Freude und Glück. Alles Erkämpfte ist endlich. Höhen werden zu Tiefen. Nichts von allem besteht kraftvoll mit bleibender Macht.
Lieber Hans, mit wenigen Worten sagst Du viel aus. Darum musste ich es auch 2x lesen. Die Vergänglichkeit und die Freude an der kurzen Zeit der Blüte. Mit Deinem Einstieg "Auch ein Sieger verliert." hatte ich erst eine andere Erwartung. Ein Sieger verliert z.B. oft genug auch Freundschaft und Liebe. Er verliert, wenn er seine Siegeserwartung nicht mehr erfüllt. Du hast Dich an die klassische Form gehalten. Ich empfinde, dass es Dir gut gelungen ist. Der Inhalt trifft bei mir ins Schwarze! LG Ulrich
nach vielen Fehlversuchen habe ich es am letzten Tag doch noch geschafft. Es freut mich, dass Du mir die Richtigkeit der Form und auch noch eine gute Aussage bestätigt hast. Ehrlich gebe ich zu, dass ich keine geplante Aussage getroffen habe, sondern sich mein Gedicht mit dieser Aussage dem Formzwang und somit auch dem Zufall folgend entwickelt hat. Wenn die Aussage trotzdem gelungen ist, so liegt es daran, dass ich mich unlogischen (falschen) Gedanken verweigere. Danke für das "gelungen".
Lieber Hans, durch die (fast) durchgängigen Daktylen ziemlich lahm. Gerade der Hexameter bring durch wechselnde Zäsuren Bewegung ins Distichon, das hast du nicht bedacht. Ansonsten technisch in Ordnung. Inhaltlich kann ich mit zusammenhangslosen, hölzern formulierten Aufzählungen nichts anfangen – es fehlt das Herzblut, das eine Elegie auszeichnet (auszeichnen sollte). Liebe Grüße, Heliane.
um das ganze (in Medusas Sinn) etwas elegischer zu gestalten, bräuchte man wahrscheinlich nur die Schlusszeile etwas zu ändern, indem man z.B. statt: Nichts von allem besteht kraftvoll mit bleibender Macht. sagt: Ach! deiner Kämpfe Gewinn wir mit der Zeit dein Verlust. Ach! deiner Kämpfe Gewinn schwindet dahin mit der Zeit. Ach! deiner Kämpfe Gewinn wird dir ein zeitliches Nichts.
kurz vor der Abgabe habe ich es doch noch geschafft. Bedacht habe ich dabei gar nichts, sondern mich zwanghaft nach der Vorgabe gerichtet. Mit Glück hat sich dabei eine logisch passende Aussagenfolge und auch abgeschlossenes Thema ergeben, wo Du eine Zusammenhanglosigkeit sieht, kann ich nicht nachvollziehen. Dass ich an dieser Art von Lyrik keine Freude habe, habe ich schon bei der Distichen-Aufgabe 2012 (Zeitentrost) geäußert. Meine jetzige Lösung ist doch um die Hälfte länger, dies ist doch eine gute Steigerung.
LG Hans
Lieber Thomas,
danke für diesen interessanten Vorschlag (Variante), den ich auch gut finde. Zu einer Änderung kann ich mich jedoch noch nicht entschließen.
als erstes möchte ich Helianes Auffassung von einer zusammenhanglosen Aufzählung widersprechen. Ich finde schon einen roten Faden in Deinen Zeilen. Ich sage mal so, hättest Du dem Gedicht noch eine oder zwei Zeilen mehr gewidmet wäre es sicher noch ein besseres Klagelied vom Verlierer geworden. Nun Du hast Dich auf das wesentliche beschränkt. Und ganz ehrlich Thomas Vorschlag ist nicht von der Hand zu weisen. Überlege es Dir noch mal lieben Gruß Ilona
Lieber Hans, Du hast hier vom Kampf und dem Verlust geschrieben, vom Aufgehen und Vergehen von Erkämpften. Dabei ist mir aufgefallen, dass die beiden Mittelzeilen vom Kampf, Sieg und Stolz, Kraft und Freude sprechen, die beiden äußeren Zeilen vom Verlust derselben. Da frage ich mich, ob das eine bestimmte Bedeutung hat. Für mich ist Deine Elegie ein Männergedicht, in dem Kampf, Sieg und Niederlage eine Rolle spielen. Ja, so ist der Unterschied, oder auch nicht. Das Metrum passt, ein etwas flexiblerer Hexameter hätte aber sicher mehr Schwung hereingebracht. Übrigens finde ich Thomas Ideen sehr schön, die würden eine gewisse Rundung hineinbringen. Ich freu mich, dass Du die Kurve noch gekriegt hast.
einen Beginn empfinde ich als gut, wenn es eine Frage, Behauptung oder Beschreibung ist. Der Hauptteil sollte eigentlich länger sein, er beschreibt (Reaktion), wer was damit macht, warum und wozu. Der Schluss ist dann die Aussage über das Ergebnis, wohin das Vorherige führt oder was der letzte Zustand ist. Bei meinem Gedicht habe ich den Hauptteil ein wenig knapp gehalten, ansonsten jedoch die Folge und somit den Ablauf und Abrundung des Themas eingehalten. Bei meiner Aussage habe ich an Sportfreunde gedacht, die mit zunehmendem Alter immer weniger Leistung zeigen bis hin zum völligen Verlust. Hierzu denke ich passt auch
ZitatAch! deiner Kämpfe Gewinn wir mit der Zeit zu Verlust.
was der Thomas da aufgezeigt hat mit: "Ach! deiner Kämpfe Gewinn schwindet dahin mit der Zeit" ist ein Schmankerl in Bezug auf Stimmigkeit und Binnenreim, aber dann müsstest Du die ganze Perspektive ändern und dann würde das Gedicht wohl zu Staub zerfallen. Danke für den Hinweis, dass Du dabei an einen Sportler gedacht hast, damit als Hintergrund ist die Gedankenführung stimmig. Ich beobachte gerne Sprotarten (Snooker zum Beispiel), in denen selbst ein Oldie, manchmal eine Chance auf das Siegertreppchen hat, aber ganz klar - jenseits 20 beginnt der Verfall.
schön dass Du mein Gedicht in meinem Sinne verstanden hast. Den Vorschlag von Thomas finde ich auch sehr gut, denke jetzt jedoch dass ich die Aussage besser ursprünglich lasse. Danke für Dein Mitdenken und Anregung.
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