Im stillen Dunkel der verbliebenen Nacht singst du von Ferne dein Lied vom silbrigen Schimmer des Mondscheins bewacht, in inniglich schwingender Herzensandacht, als ob du meine Tiefen errietst.
Die zarten Töne, zerbrechlich und klar, diesen Klang - einmalig und schön - der lang in meiner Seele gefangen war, den ich nie vermochte zu hören - fürwahr nun kann ich ihn endlich verstehen.
Es ist mir, als ob dein Lied das meinige sei, als könnte sein Klang mich erwecken, als wäre das Ewig dem Ewigen treu, als gälte es, jedesmal wieder fast neu, im Du mich selbst zu entdecken.
ein sehr schönes Lied über das Lied der Seele! Ich schlage (aus Zeitmangel ohne Begründung) zwei kleine Veränderungen vor: Erstens: der lang in der Seele lange gefangen war, (statt: der in meiner Seele lange gefangen war,) Zweitens: dein Lied, als ob es das meinige sei, (statt: Es ist mir, als ob dein Lied das meinige sei,)
nun doch eine kurze Erklärung. Dein Gedicht verbindet auf interessante Weise die Reimfolge mit dem Metrum. Die Füllung ist unregelmäßig, aber durchgängig haben die Zeilen des ersten Reims vier Hebungen und die des Zweiten haben drei Hebungen. Es ist jedenfalls fast so.
Deswegen habe ich vorgeschlagen zu sagen:
der lang in der Seele lange gefangen war, (statt: der in meiner Seele lange gefangen war,)
Aber: der lang in meiner Seele gefangen war,
geht nicht (fünf Hebungen). Wenn du das "meiner" behalten willst, müsstest du z.B. sagen:
der lang Seele meiner Gefangener war,
Mein Vorschlag für die erste Zeile der letzten Strophe ist in der Tat nicht sehr schön, weil ich möglichst an deinem Text bleiben wollte.
Vielleicht kann man das Lied in die Zeile davor schaffen
Z.B. statt. nun kann ich ihn endlich verstehen. sagen: nun kann ich endlich dein Lied verstehen.
und dann weiter:
Es ist mir, als ob es das meinige sei,
Insgesamt wäre das:
Im stillen Dunkel der verbliebenen Nacht singst du von Ferne dein Lied vom silbrigen Schimmer des Mondscheins bewacht, in inniglich schwingender Herzensandacht, als ob du meine Tiefen errietst.
Die zarten Töne, zerbrechlich und klar, diesen Klang - einmalig und schön - der lang Seele meiner Gefangener war, den ich nie vermochte zu hören - fürwahr nun kann ich endlich dein Lied verstehen.
Es ist mir, als ob es das meinige sei, als könnte sein Klang mich erwecken, als wäre das Ewig dem Ewigen treu, als gälte es, jedesmal wieder fast neu, im Du mich selbst zu entdecken.
Das ist jetzt viel geredet, aber im Grunde wenig geändert. Mir gefällt dein Gedicht, gerade wegen der Reimfolge und der freien Füllung gut.
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