Verzaubert und träumend lehnt sie an der Eiche, auf dass nimmer mehr die Begebenheit weiche, die sie und den Nachen bei Mondlicht beglückte und Teil ihrer Seele aufs Tiefste verzückte.
Denn Mondlicht und Moosbett verbanden sich nächtens, vergaßen die Sonne und fanden es rechtens, dass Elfengeflirre und Graufederreiher sich trafen am Ufer vom Oberfellweiher.
Geheimnisvoll rauschten die Blätter der Weiden, sie tuschelten, wollten die Zuhörer meiden und gaben sich schließlich dem Nachtgeheul hin, denn von Ferne, da winkte der Tagesbeginn.
Mit Anbruch des Morgens verschwand die Magie, die Schlote, sie rauchten, es graste das Vieh auf den nebelbedeckten und taunassen Auen, die Autos begannen sich stadtwärts zu stauen.
Zu Hause im Lehnstuhl saß Elsbeth von Scheben und fragte sich ernsthaft, warum soll ich leben? Die Antwort darauf ist bestechend und schlicht, die Welt ist voll Wunder, siehst Du das denn nicht?
sehr, sehr schön, vor allem, dass durch die letzte Strophe ein völlig neues Licht aufgeht und eine große Tiefe ensteht.
Nur an der Zeile "denn am Horizont winkte der Tagesbeginn." finde ich etwas zu tun. "Horizont" trägt den Ton auf der letzten Silbe und "winkte" auf der ersten – ein Hebungsprall. Hinzu kommt, dass das "am" gegenüber dem "denn" zu schwach ist, um den Ton zu tragen. Die entstehende Tonbeugung wäre möglich und sogar sinnvoll, aber bei "winkte" wird es mir zu viel. Vielleicht: "Es winkte von Ferne der Tagesbeginn."
durch deine Zeilen strahlt dein phantasievolles Dichterwesen, "welcome back", möchte ich dir zurufen. Die Geschichte steht meist im Daktylus, wie es sich Carlino gewünscht hat. Neben Thomas Anmerkungen würde ich den letzten Satz des überraschenden Credos deines Gedichtes, gerne daktylische enden lassen: "Die Antwort darauf ist bestechend und schlicht, die Welt ist voll Wunder, siehst Du das nicht?"
(das "denn" habe ich ausgelassen, da es sonst rein trochäisch enden würde)
Liebe anna a. Wie Recht doch Elsbeth von Scheben hat mit ihrer Behauptung, dass Leben ist voller Wunder. Mir gefällt wie sehr du es schaffst den Leser mitzunehmen. Großartig geschrieben Liebe Grüße Ilona
vielen Dank für eure Rückmeldungen zu meinem Gedicht. Elsbeth von Scheben ist mir schon jetzt als Figur ans Herz gewachsen, den Horizont habe ich verändert und am "denn" hänge ich noch, auch wenn es trochäisch ist. Aber vielen Dank für diesen Hinweis, Sanderling.
Nachdem ich mich erst sehr schwer mit dem Daktylus getan habe, habe ich diese Gedicht gestern abend innerhalb von nur wenigen Minuten geschrieben - der Daktylus floss also nur so aus mir heraus... Vielen Dank für die Anregung, KArlheinz.
Abendgrüße unter einem Himmel, der sich langsam aufzuklären scheint!
das gefällt mir von der Stimmung her ausgesprochen gut. Mit der der Zeile: „die sie und der Nachen bei Mondlicht beglückte“ habe ich allerdings einige Schwierigkeiten…unwillkürlich will ich hier statt der Nachen, den Nachen sagen und komme in die Bredoullie …
Ah, lieber Karlheinz, a bad mistake! Danke, dass du mich darauf aufmerksam machst. Ich war so verliebt in das Wort „ Nachen“, dass ich an nichts anderes mehr denken konnte.
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