Es war in Davids Saitenspiel ein Dreiklang, der dem Herrn gefiel Doch du sagst, dass Musik dir wenig zusagt. Auf eine Quarte folgt die Quint, ein Folgeton und es entspinnt sich wundervoll des Königs Halleluja Halleluja, Halleluja, Halleluja, Hallelu-u-ja
Du hast sie nachts im Bad gesehn und konntest ihr nicht widerstehn, die Schönheit übertraf selbst Göttin Luna. Sie fesselte dich ganz und gar, brach deinen Stolz und schnitt dein Haar und zog aus deinem Mund ein Halleluja. Halleluja, Halleluja, Halleluja, Hallelu-u-ja
Mag sein, dass es Gott wirklich gibt, der alle seine Wesen liebt, doch warum lässt er all das Böse zu, ja wo bleibt er, wenn aus Dunkelheit, aus Seelenpein und tiefem Leid, ihn anfleht ein gebrochenes Halleluja? Halleluja, Halleluja, Halleluja, Hallelu-u-ja
I've heard there was a secret chord That David played, and it pleased the Lord But you don't really care for music, do you? It goes like this the fourth, the fifth The minor fall, the major lift The baffled king composing Hallelujah Hallelujah, Hallelujah, Hallelujah, Hallelu-u-jah
Your faith was strong, but you needed proof You saw her bathing on the roof Her beauty in the moonlight overthrew ya She tied you to a kitchen chair She broke your throne, and she cut your hair And from your lips she drew the Hallelujah Hallelujah, Hallelujah, Hallelujah, Hallelu-u-jah
Maybe there is a God above But all I've ever learned from love Was how to shoot at someone who outdrew ya And it's not a cry that you hear at night It's not somebody who's seen the light It's a cold and it's a broken Hallelujah Hallelujah, Hallelujah, Hallelujah, Hallelu-u-jah
Also ich habe mir schon oft darüber den Kopf zerbrochen, was Leonard Cohen wohl mit dem Lied tatsächlich sagen wollte.
Deine erste Strophe gefällt mir sehr gut als Übertragung. Ich denke, dass du da auch voll den Sinn wiedergibst, sehr fein gemacht.
In der zweiten Strophe allerdings gefällt mir das ins Spiel bringen der Göttin Luna nicht. Das hat den Grund dass Halleluja ja die Lobpreisung eines monotheistischen Gottes ist. Vielleicht bin ich da ein bisschen pingelig, aber ich denke Leonard Cohen hat sich zumindest in der Original Version an den Berichten über Juden in der Bibel orientiert. So empfinde ich auch das Fesseln am Stuhl und das Schneiden der Haare, als einen Bezug auf Deleila. Ich denke diese Strophe handelt nicht mehr von Bathsebah. Ich hatte das immer so verstanden, dass es einen ganz persönlichen Glücksmoment gibt (der sehr egoistisch und impulsiv ist), bei dem einem die Folgen des eigenen Handelns egal sind. Ich denke das Leonard diesen Moment nich unbedingt das negativ darstellen will, sondern vielmehr ausdrücken möchte, das jeder selbst entscheiden muss, aber vielleicht garnicht mehr kontrollieren kann, was dieser Moment der Glückseligkeit ist und wie man ihn erreichen kann oder erlebt (vielleicht mit besonderem Fokus darauf, dass es eher spontan passiert).
Ich muss gestehen dass ich aufgehört habe zu hinterfragen was Cohen wohl wirklich im Sinn hatte, das es mittlerweile so viele verschiedene von ihm selbst gedichtete zusätzliche Strophen gibt, die scheinbar keine gemeinsame Idee vermuten lassen. Dennoch ist dieses Lied sicherlich ein Meisterwerk das seines gleichen sucht, vor allem das die Beschreibung wie man es spielt, selbst das Lied ist finde ich genial.
vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Cohen hat irgendwann gesagt, er wollte mit dem Lied das Halleluja aus dem Heiligen in den Bereich des normalen Lebens projizieren. Das ist nicht wörtlich. Die biblischen Themen schimmern also nur durch. Die erste Strophe ist eine Einleitung mit der Ansprache an ein Du. Das ist relativ einfach. In der zweiten Strophe fällt auf, dass Delila in der Bibel nicht selbst de Haare von Samson geschnitten hat und ihn auch nicht gefesselt hat, sondern er mit dem Fesseln gefunkert hat. Ich lese die Beispiele der Strophe als Metaphern dafür, dass sie ihm an sich bindet. In der dritten Strophe habe ich mich auf die Kernaussage konzentriert, da das Bild des Pistolenduells im Deutschen nicht funktioniert. Außerdem habe ich mich darauf konzentriert, das zu erhalten, was für den Klang notwendig ist, weshalb ich keinen anderen Rat wusste, als "Luna" für das "Mondlicht" auftauchen zu lassen.
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