ich würde auch am Ende nach "fehlt" ein Fragezeichen setzen.
Liebe Grüße Thomas
"Alle andere Dinge müssen; der Mensch ist das Wesen, welches will. Eben deswegen ist des Menschen nichts so unwürdig, als Gewalt zu erleiden, denn Gewalt hebt ihn auf. Wer sie uns antut, macht uns nichts Geringeres als die Menschheit streitig; wer sie feigerweise erleidet, wirft seine Menschheit hinweg."
ich möchte deinen Gedanken mehr Raum schenken. Deine Aussage war in letzter Zeit häufig Inhalt von Gesprächen die ich führte. Sie zeigt natürlich ein Dilemma auf, da Unfreiheit kein erstrebenswertes Ziel ist. Aber dennoch, das Leben siegt gegenüber dem Tod. - Deinen Worten Thomas, bzw. denen von Schiller, mag ich zur Zeit nicht folgen. Ein Mensch der sein Leben verlor, besitzt nach meinem Verständnis auch keine Freiheit mehr. Märtyrer zu sein ist ein hartes Brot und endet darum oft eben am Kreuz. Also Carlino, für mich bleiben deine Worte ohne Fragezeichen.
Ausrufezeichen sind oft gefährlich. Hände hoch! Hilfe! Und machen mich am Ende von Aussagen immer misstrauisch, insbesondere von Aussagen, die auf den ersten Blick trivial erscheinen.
Ich halte Fragezeichen gerade nach Aussagen für sehr wichtig, denn oft sind gerade triviale Aussagen hinterfragenswürdig. Waren z.B. die Geschwister Scholl zu dumm, um solch einen einfachen ausrufezeichenbewährten Satz zu kapieren? Ich glaube nicht.
Vielleicht sind Tod und vor allem Freiheit alles andere als einfache Begriffe?
Deshalb habe ich das (zugegebenermaßen das aus dem Zusammenhang gerissen schwer verständliche) Zitat angeführt. Vielleicht folgende Ergänzung aus "Vom Erhabenen", wieder von Schiller.
"Diese Freiheit ist aber schlechterdings nur moralisch, nicht physisch. Nicht durch unsre natürliche Kräfte, nicht durch unsern Verstand, nicht als Sinnenwesen dürfen wir uns dem furchtbaren Gegenstand überlegen fühlen; denn da würde unsre Sicherheit immer nur durch physische Ursachen, also empirisch, bedingt sein und also immer noch eine Abhängigkeit von der Natur übrigbleiben. Sondern es muss uns völlig gleichgültig sein, wie wir als Sinnenwesen dabei fahren, und bloß darin muss unsre Freiheit bestehen, dass wir unsern physischen Zustand, der durch die Natur bestimmt werden kann, gar nicht zu unserm Selbst rechnen, sondern als etwas Auswärtiges und Fremdes betrachten, was auf unsre moralische Person keinen Einfluss hat.
Groß ist, wer das Furchtbare überwindet. Erhaben ist, wer es, auch selbst unterliegend, nicht fürchtet."
Nur als Denkanstoß. Ich weiß nicht, ob das alles so stimmt. Aber für mich wäre es Anlass für ein Fragezeichen.
auch ich bin für die Fragezeichen und zwar in beiden Fällen. Freiheit und Tod sind wahrhaftig keine Einfachen Begriffe. In früheren Zeiten, in denen nicht die gesamte Menschheit auf dem Spiel stand, wäre es mir relativ leicht gefallen, mich für die Sache der Freiheit zu entscheiden und zu schlagen, notfalls mit tödlichen Waffen unter Einsatz des Lebens. Jetzt ist alles anders…
Leben und Überleben und möglichst wenig Leid auf allen Seiten sind für mich jetzt das wichtigste. Der heldenhafte, aber nicht zu gewinnende Krieg führt zu nichts außer zu neuem Leid, Tod und Elend…
Ich frage, wozu ist Christus gestorben, wenn nicht dafür, dass wir Menschen endlich menschlich handeln…?
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