Ihr Körper war wie Ebenholz, die Haut, wie Samt und Seide, sie schritt, wie eine Göttin, stolz einher auf karger Weide und hütete die Herden gut bei Regen und in Sonnenglut und sang ein Lied dabei.
Die dunklen Augen strahlten hell, erfassten schon im Werden mit Sicherheit, gepardenschnell Gefahren für die Herden, die schütze wehrhaft sie und gut bei Regen und in Sonnenglut und sang ein Lied dabei.
Ein weißer Mann nahm sie zur Frau, hat sie mit Gold bestochen. Das schwarze Ebenholz ward grau, ihr edler Stolz gebrochen. Sie sehnt sich - geht es ihr nicht gut? - nach Regen und nach Sonnenglut. Sie lebt nun - heißt es - frei.
Irgendwie erinnert mich das an die biblische Sulamit, nur dass sie hier selbst die Hirtin ist und dem Luxus verfällt, also sozusagen eine Antisulamit. Strophe drei Vers fünf klingt für mich doch sehr seltsam. - , geht es ihr auch gut - so würde ich das wohl erwarten.
vielen Dank für deinen Kommentar, der durch deinen biblischen Bezug einen interessanten Denkanstoß enthält.
Über deinen Vorschlag für die letzte Strophe werde ich nachdenken. Der stoßende Rhythmus in der dritten Strophe ist Absicht, da ich die Spannung der neuen Lebensweise anklingen lassen will, aber vielleicht habe ich es etwas übertrieben.
Ich glaube einfach dass mich die Klammersetzung nur verwirrt, lese ich es laut, dann geht ja alles in Ordnung. Und ein Gedicht sollte glaube ich besser danach bewertet werden, wie es klingt. Aussehen ist hier wohl eher Nebensache. Eventuell wäre das noch eine Lösung: ... zwar, gehts ihr auch gut,
ich habe nun Gedankenstriche gesetzt, das deutet am besten die Sprechpausen an. Vielleicht geht es ja so. Die letzten 3 Zeilen sind Refrain, sie streben in der liedhaften Lutherstrophe kadenzartig (wie in den ersten beiden Strophen) dem Schluss zu. In der dritten Strophe möchte ich diese Dynamik brechen.
bis zur zweiten Strophe dachte ich, ich hätte das Gedicht verstanden. Ich sah eine stolze Afrikanerin vor mir im 19. Jahrhundert oder um die Jahrhundertwende. Mir gefällt es sehr, wie sich das Ebenholz grau verfärbt, ich verstehe, ihre Seele wurde bestochen und ist gebrochen.
Und dann? Dann geht es ihr gut? Diesen Einschub kann ich gar nicht einordnen, die letzte Zeile schon, denn da schreibst du, sie lebt nun - heißt es - frei.... Das verstehe ich als Gerücht, natürlich ist sie Gefangene in einem goldenen Käfig.
Ich sehe diese Frau übrigens sehr plastisch vor meinem inneren Auge und spüre ihre Sehnsucht - deswegen bin ich vermutlich so irritiert über das gut gehen...
Liebe Grüße und sprachlich bin ich wie immer begeistert von deinem Gedicht.
aber bezieht sich das zwar nicht auf ihre Sehnsucht nach Regen und nach Sonnenglut? Sie sehnt sich zwar - es geht ihr gut? Vielleicht stehe ich auf einer langen Leitung ..
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