Mein Hirngespinnst, es schreit: “Verlust“. Ich kann vom Laster lassen, sonst würde ich mich hassen, mein klares Denken spürt`s bewusst. Und doch sind Zweifel in der Brust. Wie bringe ichs zustande, versage ich mit Schande?
Ein Monster sitzt in meinem Hirn, gefesselt mich zu halten, den Willen abzuschalten. Es flüstert hinter meine Stirn: „wir sind ein gutes Zwiegestirn, sind doch wie Pfeil und Bogen. Ich glätte Seelenwogen.“
Ich glaubte ihm, ist`s Hexenwerk? Er war auch stets zur Stelle, nun ist er meine Hölle. Gebracht hat dieser kleine Zwerg viel Qual und einen Trümmerberg. Die Freunde sind gegangen ich hab am Stoff gehangen.
Ein Freund war er zu jener Zeit jetzt werd ich ihn begraben. Es bleiben sicher Narben. Doch ich will leben, bin bereit zu kämpfen, bis ich mich befreit von ihm und dem Verlangen. Bin ohne Angst und Bangen.
diese Phase, die manchmal leider in Wiederholung auftritt, eignet sich für die "Bürgschaftsstrophe von Thomas" durchaus gut finde ich, und dir ist die Umsetzung auch klar gelungen.
Ein paar Anmerkungen:
Würdest du S1 V3 etwas umformulieren, fiele der wiederholte Beginn mit "Ich" weg, es sei denn, diese Wiederholung steht exemplarisch für den anhaltenden Kampf, und ist gewollt. Stattdessen z.B. ... würd ich mich selber hassen.
V4 "spürts" bitte so: spürt´s V6 "ichs" bitte gebauso: ich´s
In Strophe 3, V1 "ists" bitte auch trennen.
In S4 V1 ein Komma hinter "jener Zeit"
Du wirst sehen, du schaffst das! ...ich meine das Aufhören
lieber Karlheinz vielen Dank für Dein Lob ich habe mich sehr gefreut.
lieber Sanderling ich habe nun mit einigem Abstand (heute 122 Tage also 4 Monate) versucht aufzuzeigen wie dieses Suchtmonster wirkt. Dabei habe ich es so allgemein gehalten, damit jeder Süchtige seine Sucht darin erkennen kann. Leider wird jeder Abhängige sagen, ich habe so ein Monster nicht, ich kann nach meinem Willen aufhören. Bei Alkoholikern sieht es genauso aus wie bei Nikotinabhängigen. Im Augenblick kämpfe ich noch ein wenig, aber es geht mir dabei gut. Nun kämpfe ich nebenbei auch noch um mein Gewicht. Das Leben ist ein Kampf. Aber ich bin frohen Mutes es zu schaffen. Danke für die Fehler finden. Habe sie beseitigt. herzlich euch beiden schöne Pfingsten Ilona
man spürt, dass dir der Inhalt nahe geht. Die Form hast du gut getrennt, finde ich. Vielleicht würden statt: "sonst würd ich selbst mich hassen," ausreichen "sonst würde ich mich hassen," da das selbst im mich schon enthalten ist.
Liebe Ilona, das ist wirklich stark. Du hast ein überzeugendes Gedicht über die Wirrungen des Gehirnes eines Abhängigen geschrieben und es berührt mich stark. Es ist Dir wirklich gut gelungen und ich bin begeistert und bestürzt zur gleichen Zeit. Jeder kennt solche Leute und jeder hat im kleineren Ausmaß auch so seine Abhängigkeiten. Es muss nicht immer unbedingt immer der „Stoff“ sein, es gibt viele Arten der Abhängigkeit. Herzliche Grüße, Heidi
lieber Thomas vielen Dank für Dein Vorschlag den ich gleich übernommen habe. liebe Heidi ich freue mich das es berührt. Natürlich gibt es nicht nur "Stoffabhängige". Aber ich denke gerade die vom Staat tolerierten Drogen wie Tabak und Alkohol sind nicht zu unterschätzen. Und ja, ich kenne dieses Monster im Gehirn, einmal als Abhängige vom Nikotin und auch als Co-Abhängige von Alkohol im Familienkreis. herzlich Ilona
Liebe Ilona, ja das Gehirn ist schon ein Merkwüdiges, wieso bloß ist das so? Wieso reagiert es bloß so mit den Abhängigkeiten. Mit nachdenklichen Fragen,einen lieben Gruß, Heidi
liebe Heidi ich denke, wer weiß ob die Wissenschaft es nicht schon längst ergründet und ein Gegenmittel gefunden hat. Ich befürchte sie werden es mit Zustimmung der Regierungen ganz hinten im Tresor aufbewahren. Die legale Sucht bringt zig Milliarden von Gewinn.
Lieben Gruß Ilona die heute 4 Monate und 10 Tage Rauchfrei ist
auch ich sage herzlichen Glückwunsch dazu. Ich hoffe, Dein Wille durchzuhalten ist stark genug. Ich als starker Suchti sagt Dir nur, es dauert Jahre, nicht Monate und klappt nur mit eigenem Willen. Meine kleine Schwester hat nie geraucht, meine Mutter hatte vor vielen Jahren mit Willen aufgehört. Trotzdem hatte meine Mutter bis zu Ihrem Tod, Ihren chronischen Husten behalten. Schwester und Mutter sagten oft zu mir: "Gib mir eine Zigarette", wenn der Druck gross war. Gerade jetzt wo mein Schwesterlein 60 wird Morgen, hat Sie es schon öfter gesagt, Sie kann mit der Zahl nicht umgehen. Ich sag dann jeweils, untersteh Dich, sonst "kläpfe" ich Dich! Wenn man mich fragt, weshalb ich Rauche, kann ich es nicht sagen, ich rauche seit ich 13 war, bis da noch immer die Stumpen vom Grossvater. Wenn man mir Morgen die Zigaretten wegnimmt, so sagt man, bin ich in 1 Tag tot. Ich bin froh um jede/n der Aufhören kann, ich kann es nicht und bringen tut es auch nix mehr.
Liebe Ilona, du hast die Suchtmonster prima dargestellt. Gefällt mir sehr. Dir möchte ich für deinen Weg bis hierher gratulieren und dir weiterhin Stärke wünschen, dein Monster zu zämen. Das machst du super.
liebe Heidi, liebe Gabi, liebe Heike ich danke für die lieben Wünsche und kann euch sagen, ich habe ihn inzwischen gut in Griff und er ist schon sehr zahm geworden.
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