Am Morgen da lag schon ein Schweigen im Raum, ein jeder konnte es fassen. Der Witwer konnt’s weinen nicht lassen. Die Sonne gesunken, als er noch im Traum, und der Tod führt direkt an des Lebens Saum. Seine Liebe entfloh seinen Armen. Viele Tränen, - für sie ein Erbarmen.
Das Atmen fiel lange schon unendlich schwer, doch ihr Herz wollte schlagen, nicht enden. Ihr Fortgehn konnt sie nicht mehr wenden. Ohne sie, sagte er, sei sein Leben nun leer,- ihr Tod schmerzt ihn mitten im Herzen sehr. Wird sie träumend ihm noch erscheinen, ihr Lächeln beenden sein Weinen?
ein ergreifendes Gedicht, das für den einen oder andern von uns früher oder später leider sehr aktuell werden könnte! In der 4. bzw. 5. Zeile der 2 . Strophe würde ich „wär“ durch „sei“ ersetzen und „wahrhaftig“ durch ein anderes, rhythmisch besser passendes Wort ersetzen!
lieber Sanderling auch ich bin ergriffen von der Tiefe die Du hier erzeugt hast. Inniger kann man Trauer und Verlust nicht ausdrücken. Die kleine Schwachstelle hat Karlheinz schon benannt.
Lieber Carlino, danke für deine anerkennenden Worte. Das "wäre" ist prämortale angesiedelt und kann drum nicht durch "sei" ersetzt werden. Auch wenn "wahrhaftig" isoliert gesehen auf der zweiten Silbe seine Betonung hat, steht das Wort hier ja im durchgehenden Rhythmus, und ich finde, dass kann auch bleiben. Herzliche Grüße! der Sanderling
Lieber Karlheinz, das ist eine gute Alternative! Und ob "wäre oder sei" überlege ich nochmal, denn ganz so schlüssig kommt der Satz noch nicht rüber. Danke! der Sanderling
ich denke, du musst an der zweiten Strophe noch etwas Arbeiten.
"zu viel" wird auseinander geschrieben und ist auf "viel" betont, was zu einem unschönen Hebungsprall mit "Sorgen" führt.
Die nächsten beiden Zeilen beginnen betont und haben fünf Hebungen. Vielleicht versuchst du darin zu viel Inhalt unterzubringen. Mir fällt ein: "Er sagte, ohne sie da sei sein Leben leer und wie vorbei." Das ist auch nicht super. Vielleicht bekommst du eine Idee.
Lieber Sanderling, Du hast die Fassungslosigkeit im Angesicht des Todes gut beschrieben, ich habe es schon durchstanden und die Hoffnung, dass nach dem Tode eine Art Kontakt möglich sei, kenne ich auch. Mich stört eine wenig die Zeile mit den Schuhen. Das verwirrt mich in dem Gedicht. Das erscheint mir gewollt (reim dich, oder…). Wenn Du schreibest „Ihr Herz wollt das Schlagen nicht enden, wird Dir sicher auch der Anschlußvers noch gelingen. (wenden, senden ). Oder du probierst noch mal das „fassen und lassen.“ Herzliche Grüße, Heidi
Lieber Thomas, danke für deine Hinweise. Habe mich mit dem Wunsch den auftaktigen Daktylus durchzuziehen offenbar selbst ausgetrickst. Kürzer geht immer, und oft besser sogar! Viele Grüße der Sanderling
Lieber Sanderling, noch mal ich! Ich mag sehr, dass die Schuhe weg sind, aber jetzt ist für mein metrisches Verständnis eine Unebenheit drin. Ihr Fortgehn konnt sie nicht abwenden. xXxxXxXxx
ihr(das) Fortgehen nicht mehr zu wenden. xXxxXxxXx ihr(das) Fortgehn nicht mehr abzuwenden. xXxxXxxXx
Ich habe aber insgesamt noch mal über die letzte Strophe nachgedacht und ein paar winzige Änderungen vorgenommen. Was meinst Du?
Das Atmen fiel lange schon unendlich schwer und ihr Herz wollt das Schlagen nicht enden, ihr Fortgehn war nicht mehr zu wenden. Er sagte, sein Leben sei ohne sie leer ihr Tod schmerzt ihn mitten im Herzen zu sehr. Wird träumend sie ihm noch erscheinen, ihr Lächeln beenden sein Weinen?
Lieber Sanderling, deine Zeilen können erschüttern. Die Bilder sind für mich mit Schrecken gefüllt.
(Die Sonne gesunken, als er noch im Traum, und der Tod führt direkt an des Lebens Saum.) das ist sehr stark, wie die Überschrift die daraus resultiert.
Ein Trost sind die letzen beiden Zeilen und die Hoffnung das sie wahr werden.
Liebe Heike, ich bedauere das dich mein Gedicht so intensiv berührt, villeicht gar belastet. Das soll es nicht; doch Texte entstehen, und oft zeichnen sie genau die Teile des Lebens wider, die wenig Resonanz in der Öffentlichkeit erfahren, unausgesprochen bleiben. Und doch, den Schmerz können Sie nicht aufhalten, wenn gewisse Momente da sind. - Selbst bereits so eine Erfahrung gemacht zu haben, oder vielleicht hiervor zu stehen, führt natürlich schnell in die Identifikation mit den Protagonisten. Ich danke dir dennoch für dein Lob. Herzliche Grüße der Sanderling
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