Ich seh die fernen Bilder noch wie heut, die Filme aus den frühen Kindertagen. Dies Farbenspiel gebannt auf Zelluloid kann mich noch immer so wie damals tragen. Die Phantasie aus einer fernen Welt, mal traurig und dann wieder heiter, ganz anders als ich es mir vorgestellt. ein jeder Held lebte zu Hause weiter.
Mein altes Kino du warst mehr als Leben, du gabst der Phantasie ein neues Schweben. Durch dich habe ich ja so viel gelernt, du hast mich von der Wirklichkeit entfernt .
Die große Schwester nahm mich manchmal mit und trocknete mir auch mal meine Tränen. Der Weg war weit, doch reute mich kein Schritt, ich fühlte danach in mir heißes Sehnen. Wie glücklich war ich, wenn mein Held gesiegt und alle Hindernisse überwunden. Der Zauber, der in der Geschichte liegt, ergriff mein Spiel für ach so viele Stunden.
Mein altes Kino du warst mehr als Leben, du gabst der Phantasie ein neues Schweben. Wie schnell habe ich leider auch gelernt, die Wirklichkeit ist nicht mehr weit entfernt.
Die Welt wurd' kleiner und ich wurde groß, doch ist das alles in mir nicht vergessen. Statt Träumen wächst aus dir nur grünes Moos, du taugst nicht für die neuen Interessen. Die Sitze waren hart und viel zu eng, der Hauch von Glamour war dir nicht zu eigen. Auch rechnet sich Kommerz wie nie so streng, die Neue Welt will sich sehr nobel zeigen.
Mein altes Kino du bist heut nicht mehr. Der Platz, wo du einst standest ist nun leer. Du warst von meinem Leben nur ein Stück, was einmal war, das kommt wohl nicht zurück.
Im neuen Kino darf ich Popkorn naschen, doch dafür kann mich nichts mehr überraschen!
Uller Rich
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Hallo Thomas, danke für Dein Lob. Das Lied von den Bläck Fööss kannte ich nicht. Die Übersetzung des Titels kostete mich 2 Minuten Bedenkzeit. Mein Kölsch ist nicht so gut. Na dann machen wir weiter. LG Uli
Lieber Ulrich, ich mag dein Gedicht und die Vertonung sehr, erinnern sie mich doch an "mein" altes Kino, in dem ich oft genug saß und um die Helden zitterte und bangte. Schade um die kleinen, persönlichen "Zimmer"; mit der Kassiererin waren wir auf Du und manchmal ließ sie uns ohne Karte hinein. Ich kann den neuen "Eventresorts" mit 3D etc. nichts abgewinnen und vermisse die kleinen "Treffpunkte für Kenner" sehr. Die kleinen Hüpfer, die beim Lesen etwas stören, umschiffst du äußerst gekonnt mit der gelungenen Aufnahme, darum von mir ! Herzliche Grüße, Heliane.
Liebe Heliane, ein Liedtext und ein Gedicht unterscheiden sich oft sehr. Nicht nur die Metrik kann enorm abweichen, auch der Inhalt ist oft ein anderer. Die Musik, insbesondere bei größerer Instrumentierung bindest den größten Teil der Aufmerksamkeit. Somit fällt ein schwacher oder gar unverständlicher Text nicht negativ auf, da der Hörer das Fehlende durch die Gefühle aus der Musik ausfüllt. Gute Texte haben es hingegen schwer, sich gegen die Musik zu behaupten. Das scheint mehr das Privileg der Liedermacher zu sein. Besonders deutlich wird mir dies Phänomen bei fremdsprachigen Texten. Man versteht einzelne Worte wie Freiheit oder Frieden (Mode der Klischees) und assoziiert - toller Text. Ich kenne unzählige Beispiele, auch da ich viele Texte übersetzt habe und nicht selten entsetzt war. Natürlich gibt es auch Ausnahmen wo ein guter Text trotz guter Musik beim Hörer ankommt. Danach streben Liedermacher allgemein. Wenn Du also dem Lied etwas entnehmen konntest, so gibt mir das Mut. Danke! LG Uli
mein erster Kinofilm war, wie könnte es anders sein „Heidi“. Der allererste Film, ich glaube es war 1962, oder so! Später musste ich auf dem Heimweg von der Schule immer an einem Kino vorbei. Am Spannendsten waren die Bilder draußen mit dem Balken vor dem Busen, von wegen der Moral! Dein Gedicht/ Lied hat die alten Bilder wieder hochgebracht. Es ist schon erstaunlich, man vergisst nichts, es ist bloß vergraben. Gerne mit Dir im Kino gewesen, so grüß Dich,
Hallo liebe Heidi, welcher mein erster Kinofilm war, weiß ich nicht mehr. Es war jedenfalls nur ein improvisiertes Kino im Dorf. Der erste Film meiner Erinnerung war nicht für Kinder geeignet, jedenfalls gruselte es mich. Meine große Schwester verstand es nicht, mich zu trösten (anders als im Lied). Der Text entsprang einer Hausaufgabe im hiesigen Dichterklub. Anlass war der geplante Abriss eines Kinos, an dem viele Erinnerungen haften. Heidi stand uns nicht zur Verfügung, dafür "Das singende klingende Bäumchen" oder "Hatifa". Letzteres dürfte nicht mehr bekannt sein. Danke für Dein Lob! Liebe Grüße Ulrich
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