Lieber Thomas, eindrücklich bis beängstigend empfinde ich dein "Schweigen des Werwolfs". Wie spielerisch du uns alle mit ins Boot nimmst, durch den Wechsel von "Wir; Du und Ich". Das ist genial, finde ich, denn so haben wir kaum die Möglichkeit, uns selbst nicht in Bezug zu dem Gesagten zu setzen. Bedrückend schön und ehrlich! liebe Grüße, der Sanderling
Lieber Thomas, ich habe mit deinem Text etwas Probleme. Worauf beruht das Schweigen des Werwolfes. In einer Vollmondnacht wandelt er sich und kann dagegen nichts machen. Also findet das Gespräch nicht bei Vollmond statt. Da kann das Gegenüber kein hecheln bemerken und doch auch nicht spüren. Und spüren würde es dies ja auch nur wenn es selber der Werwolf wäre. Die vertrauten Eulen scheinen mir sehr dem Reim geschuldet. Auf Heulen gibt es aber fast nichts reimbares. Dann schreibst du von Hauern . Der Wer--Wolf ist aber ein Mensch in Wolfgestalt und hat keine Hauer. Oder meinst du das Ganze als Metapher für die Hinterlist eines Menschen? LG Heike
vielen Dank für die Beschäftigung mit dem Werwolf. Mit deinem letzten Satz liegst du ganz richtig.
Liebe Grüße Thomas
P.S.: Vermutlich kennst du dich mit Werwölfen besser aus als ich, trotzdem will ich die Ungereimtheiten erst einmal so lassen. Es ist ja auch noch anderes schräg.
Lieber Thomas, ein "unterschwellig" düsteres Gedicht, in dem der Rest von Menschlichkeit den Werwolf beklagen lässt, worunter er leidet. Bei den Eulen und den spärlichen Reimen widerspreche ich Heike (Eulen/heulen/Keulen/Beulen/Säulen/fäulen/Gäulen), bei den "Hauern" (ich war mal Hauer und Wölfe haben so etwas wirklich nicht) geb ich ihr Recht. Metapher hin oder her - die Hauer passen nicht. Dein Gedicht macht Gänsehaut und von daher: Kompliment! Liebe Grüße, Hayk
Lieber Thomas, vor Jahren sah ich einen sehr gruseligen Werwolf-Film, in dem der "Held" untere Eckzähne hatte, die durchaus mit den Hauern eines Keilers zu vergleichen waren. Außerdem: Wer von uns will wissen, wie Werwölfe aussehen? Auch Heikes Kritik kann ich nicht ganz verstehen. Ich lese dein Gedicht als ein klingendes, sprachlich wunderschönes, bildreiches und in sich schlüssiges Glanzstückchen, das ich in meine Sammlung "Lieblingsgedichte" aufnehmen werde, in Ordnung? Von mir ein rundum ! Herzliche Sonntagsgrüße, Heliane.
mit Deinem Gedicht zeigst Du eine perspektivische Sicht des Werwolfs, die auch Furcht einflößt. Hierzu denke ich dass die Eigenschaften nicht genau stimmig sein müssen, solange sie im rechten Sinne verstanden werden können. Den Ausdruck Hauer sagen wir auch spaßeshalber für menschliche Zähne und hier passt es gut zu der gruseligen Aussage. Gefällt mir sehr gut.
Lieber Thomas, so hat wohl jeder sein eigenes Bild von einem Werwolf, auch gerade weil sie in den Filmen oft übertrieben gruslig dargestellt werden. Ich hatte vergessen die blutigen Eingeweide zu loben. Da triffst du genau meinen Geschmack bei einer bildlichen Darstellung. Reden wir nicht um den heißen Brei, Wölfe und andere Raubtiere reißen ihre Opfer und am besten schmecken ihnen die Eingeweide, weil unter anderem der Pansen viel Mineralien enthält. Den gibt man auch heute noch Hunden zu fressen. Und Schweine oder andere Nutztiere müssen nun einmal geschlachtet werden. Da kommen auch die Därme raus. die dann ausgewaschen die Wursthülle ergeben und die, weil so besonders zart und leicht zu kauen, gerne mitgegessen werden.Und was musste ich fur Mengen Blut rühren damit es nicht klummt und damit wir später lecker Blutkuchen essen konnten. Ich esse mitlerweile übrigens fast kein Fleisch und nur selten Wurst. Nun bin ich abgeschweift nur um mitzuteilen das ich nicht blutrünstig bin. Das grusligste für mich , beim Werwolf ist, und ich glaube das ist dein Hauptanliegen in diesem Gedicht, das wir den Werwolf hinter der Menschenmaske nicht erkennen und zum Schreck nicht einmal erahnen. Was passiert wenn jemanden die Eingeweide herausgerissen werden? Er wird zu tiefst verletzt. So sehe ich in deinem Gedicht den Werwolf als Menschenfeind. LG Heike
bei deinem Gedicht musste ich sofort an Roald Dahl denken, der es mit einem Satz schafft, eine zunächst harmlos wirkende Geschichte gruselig zu verwandeln. Bis zur letzten Strophe lesen sich deine Zeilen locker und entspannt, erst das Wort Hecheln bringt für mich den Umschwung. Vorher habe ich das Gefühl, das lyrische Ich erzählt über einen Werwolf - so what? Und dann - erst in der letzten Strophe- verstehe ich das das lyrische Ich und der Werwolf identisch sind und das jagt mir einen Schauer über den Rücken.
Ich finde, das ist hohe Kunst, so mit den Gefühlen der Leser*innen zu spielen.
Liebe Heliane, Heike und anna, lieber Hayk und Hans,
vielen Dank für eure netten und aufmunternden Kommentare. Besonders gefreut hat mich natürlich, dass Heliane es zu ihren Lieblingsgedichten zählt und die schöne anna-lyse. Die Art und Weise, wie ich auf die Idee des Gedichtes kam, ist merkwürdig, aber vielleicht kann ich noch verraten, dass ich die leichte Verschiebung des Metrums von der ersten Strophe zu den drei folgenden und dann nochmals innerhalb der letzten Strophe für die Wirkung des Gedichts als nicht ganz unerheblich erachte.
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