Kleiner Zoo

In unsrem Haus da leben Schnecken,
die einen groß, die andren klein.
Sie napfen fest in Kellerecken
und kommen wohl aus unsrem Wein.

Schau ich mir ihre Häuser an,
so komm ich schwer ins Staunen,
denn jede ist ein kleines DU,
Ihr Schönsein lässt mich Raunen.

So findet sich ein kleiner Zoo,
im Keller an den Wänden.
Ob Schnecke, Spinne oder so,
ihr Leben soll nicht enden.

Lieber Sanderling, so kleinen Schnecken kann man natürlich nichts zu Leibe tuen. Das Wort napfen finde ich zwar süß aber im Duden gibt es das nicht. Wie kommst du darauf? Die Silbenzahl in den Zeilen müsstest du zählen damit sie gleich ist und sich das Gedicht gut lesen lässt. Ich habe einmal als Beispiel die erste Strophe genommen und gebastelt um es darzustellen. Dein kleiner zoo gefällt mir. Zur Zeit suchen Kellerasseln, Spinnen und anderes Kleingetier einen Winterschlafplatz und so sieht man sie des öfteren.

P.S: Ich kann mir ein Bild zu napfen vorstellen, also das es ansaugen an einer Wand bedeutet. Selbst wenn es das Wort nicht gibt kannst du es vielleicht trotzdem lassen.

LG Heike


Kleiner Zoo

In unsrem Haus da leben Schnecken, 9
die einen groß, die andren klein. 8
Sie napfen doch sich in Kellerecken 10
und kommen wohl aus unserem Wein. 9

In unsrem Haus da leben Schnecken, 9
die einen groß, die andren klein. 8
Sie napfen sich in Kellerecken 9
und kommen wohl aus unsrem Wein. 8

Liebe Heike,
Danke für deinen netten Kommentar.
"Napfen" scheint wohl Mundart zu sein, für mich ist es im allgemeinen Sprachgebrauch. Festsaugen wär ein anderes Wort dafür. Aber, ich gehe dem nochmal auf die Spur. Was es alles für Worte gibt in Deutschland !!!
Was anderes. Das Silbenzählen. Ich habe nicht Silben, sondern Hebungen gezählt.
Da ich ohnehin meist nicht an eine bestimmte Gedichtform denke, während ich schreibe, frage ich mich ob denn die Silben immer gleich viel sein sollten, pro Vers.
Ich lese es nochmal durch und ändere, damit der Fluss stimmt.
herzliche Grüsse,
der Sanderling

Lieber Sanderling, wenn die Silben in den einzelnen Zeilen verschieden sind stockt der Lesefluss. Wenn man eine bestimmte Form wählt hat man ja Vorgaben. Aber bei allen anderen sich reimenden Gedichten muss man zählen dann stimmt der Rhytmus. Wenn du die erste Strophe von deinem Gedicht ließt und mit meiner Korrektur vergleichst merkst du den Unterschied.
ob man z.B. in der 2. Strophe dann auch eine andere Silbenkombination z.B. 8/6/8/6 und dann in der 3. Strophe noch einmal eine neue Kombi nehmen kann oder darf weiß ich nicht so genau. Aber vielleicht geht es ja?
Wenn du für napfen/ hocken nimmst? Oder du setzt napfen in Gänsefüßchen?
LG Heike

Lieber Sanderling, liebe Heike,

letztlich kommt es m.E. auf den Rhythmus an und ob es fließt, stocken im Fluß - wenn nicht aus guten Gründen absichtlich gesetzt, ist meist ein Zeichen von Nichtbeherrschen der Form, die aber keineswegs immer starr vorgeben ist. Letztlich bestimmt der Autor die Form, die aber logisch nachvollziehbar sein sollte.

Schnecken kriechen im allgemeinen Sprachgebrauch, könnte aber, wenn es spaßig klingen soll, durch andere Verben ersetzt werden. Hier geht es, wenn ich das richtig sehe, eher um den liebevollen Umgang mit uns eher fremden Lebensformen.

Bei bestimmten Wetterlagen, z.B. nach Regengüssen kommen hier alle möglichen, teils auch etwas eklige Lebensfomen in Massen zum Vorschein, aber wir sind hier auf der Insel daran gewöhnt...
Als Christ, der ich nicht bin, würde man dazu sagen: Auch das sind Gottes Geschöpfe!

Liebe Grüße
Karlheinz

Hey lieber Sanderling,
ich bin jetzt nicht der Held mit Metren, aber ich habe ein paar winzige Vorschläge zum flüssiger Lesen, die du dir anschauen kannst, so du magst.
Das Schnecken in Kellern leben musste ich mir auch erstmal vorstellen, während mir die Spinnen klar vor Augen stehen.

Liebe Grüße
Clara


Kleiner Zoo

In unsrem Haus da leben Schnecken,
die einen groß, die andren klein.
Sie napfen fest in Kellerecken (ich finde "napfen" ein nette Neuerfindung)
und kommen wohl aus unsrem Wein.

Schau ich mir ihre Häuser an,
so komm ich schwer ins Staunen,
denn jede ist ein kleines DU,
und ihre Schönheit lässt mich Raunen.

So findet sich ein kleiner Zoo,
im Keller und an den Wänden,
ob Schnecken, Spinnen oder so,
ihr Leben will ich nicht beenden.

Liebe Clara,

lieb von Dir, aber ich habe das Gedicht nicht geschrieben, das ist Sanderlings kleiner Zoo!

Liebe Grüße und gute Nacht
Karlheinz

Ach du Schreck, das ist mir jetzt schon ein paarmal passiert. Mit dem Namen verwechseln, meine ich.

Grüßle

ich verbessere es gleich.

Liebe Clara,
Mach dir keinen Kopf, wegen Namensverwechslungen. Kenne ich noch zu gut. Wirst du höflich drauf hingewiesen und mit der Zeit kannst du uns alle sicher gut auseinander halten. Soviele sind es ja gar nicht, denen man hier täglich begegnet.
Das Wort "napft" aus meinem kleinen Zoo, was hier als Eigenschöpfung gehandelt wird, habe ich einfach von Napfschnecke, oder Saugnapf abgeleitet. Und das Substanive im Sprachgebrauch schon mal zu Verben werden, passiert ja häufiger. In dem Zusammenhang las ich neulich in der SZ das Wort "sommern". Es wird im amerikanischen von "summer" abgeleitet. Mit "to summer" meint der Amerikaner "übersommern", also die Tätigkeiten in der Sommerzeit. Da passt "napft" doch gut zu Und das, steht sogar im Duden.

https://m.dict.cc/englisch-deutsch/to+summer.html

herzliche Grüße,
der Sanderling

Lieber Sanderling,

Zitat

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(bearbeitet, aber noch nicht fertig)

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Ja, das denke ich auch, viel ists ja nicht.
Ich besitze keinen Garten und keine Kohlköpfe, die mir angefressen werden könnten, ich mag aber Weinbergschnecken, die es hier nicht allzuoft zu bewundern gibt. Schau mal hier Die 'Weinbergschnecke.
Wäre dein Werklein nicht besser bei "Natürliches" untergebracht?
Herzliche Grüße,
Heliane.

Liebe Heliane,
danke für den Link zu deiner "Weinbergschnecke". Ein schönes Gedicht!
Dass du deinen Kommentar zu meinem "kleinen Zoo" weder mit einem inhaltlichen noch formalen Aspekt beginnst, statt dessen mit dem Zitat meines "Bearbeitungsstandes", finde ich unverständlich, tendenziell unfreundlich und eher demotivierend.
Diese Wirkung wollte ich dir zumindest kurz mitteilen.
herzliche Grüße,
der Sanderling

Lieber Thomas,
auch wenn es das Wort "napfen" nicht gibt, passt es perfekt für das Kleben der Schnecken an ihrem Untergrund.
Ich mag den Tieren auch nichts tun und bewundere sie als Individuen, aber deshalb habe ich keinen Wein und kein Efeu am Haus. Sie konnen gerne auch woanders wohnen.
Lieben Gruß,
Heidi

Lieber Sanderling, jetzt liest sich dein kleiner Zoo flüssig. Sehr schön.
Bevor ich hier im Musengarten eingetreten bin, kannte ich als Gedichteformen(nur Limerick und Pantun). Silben habe ich nie zuvor gezählt. Jetzt benutze ich das Zählen als Hilfe, wenn ich laut lese und merke irgendwo hakt es noch. Ich denke einen bestimmt gewünschten Rhytmus kann man auch mit Satzzeichen oder Pausenzeichen hinbekommen.
LG Heike

Liebe Heliane,
ich vergaß deine Frage zum Verschieben zu beantworten. Klar, könnte das Gedicht auch unter "Natürliches" stehen. Vielleicht sogar eher als unter "Witziges". Verschieb es ruhig dorthin. Danke!
herzliche Grüße,
der Sanderling