Klein-Jonnys Vater liegt im Grab. Man murmelt im Trauerton: "Der Herr sei unser Stecken und Stab, vor allem dem kleinen Sohn."
Denn Jonny ist erst zwei Jahre alt, und wusste nicht was geschieht, er wusste auch nicht, wie laut es knallt, wenn man den Trigger zieht.
Durch Rippe und Herz der Schusskanal laut Obduktionsbericht, und Schmauchspuren von dem Feuerstrahl, auch an Jonnys Hand und Gesicht.
Entsichert lag die Pistole frei in der Tasche des Vaters herum, Klein-Jonny brachte sie spielend herbei und plötzlich machte es Bumm.
Seitdem sitzt Jonny wie leblos da. Er liebte den Papa so sehr und ahnt nun, was durch ihn geschah. Kommt Papa denn nimmermehr?
P.S.: Diese Begebenheit ist Anlass des Gedichts: "USA. Zweijähriger erschießt Vater. Laut Gerichtsdokumenten befand sich die Waffe in einer Tasche, die der Vater auf dem Boden liegen gelassen hatte. Das Kleinkind fand sie und schoss dem 26-Jährigen, der ein Computerspiel spielte, in den Rücken."
die Realität ist wieder einmal härter als jede Fiktion, das belegt deine Gedicht in unterschiedlichen Rhythmen eindringlich. - Was geht mir dazu noch durch den Kopf? Z.B.: ..ich wusste immer schon Computerspiele sind gefährlich...und, zumindest in einem amerikanischen Bundesstatt, der von Republikanern geführt wird, dürfen sich die LehrerInnen ab sofort bewaffnen. Das ist wirklich sehr zeitgemäß! Und zunehmend sarkastisch füge ich abschließend noch hinzu: im Unterricht wird dann sicher über den vergessenen Begriff des Pazifismus unterrichtet und ein Film von Ghandi angeschaut, dem rückwirkend der Friedensnobelpreis entzogen wird.
mir geht es in der Ballade vor allem darum, was der Vater seinem Kind damit angetan hat.
Die Form ist meiner Meinung nach die Chevey-Chase-Strophe.
Ich bin friedlich, aber kein Pazifist. Hatte Mahatma Gandhi überhaupt den Friedensnobelpreis bekommen? Sein gewaltfreier Widerstand war eine durchaus wirkungsvolle Kampfmethode, die aber in unserem Kulturraum nicht funktioniert. Ich hatte mich während meiner Militärzeit, kurz nach dem Einfall der Sowjets in der Tschechoslowakei, mit Gandhi und passivem Widerstand beschäftigt.
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