Im scharfen Hektiktakt pulsiert das Leben, in Großstadtlärm und dessen Duft getaucht, der dunstig fahl in graue Himmel raucht, um in die Unverbrauchheit aufzustreben.
Die Anonymität, sie scheint zu schweben, als Einsamkeit auf den Asphalt gehaucht. Die Menschlichkeit riecht irgendwie verbraucht. Der Bruder, er ist fern und dicht daneben.
Steril, mit Smoggewölbe überdacht, begibt die Metropole sich zur Ruhe, hinein in eine neue Neonnacht.
Im Echohall der Pflasterklapperschuhe ist hohl in Schattengassen Angst erwacht. Ein trüber Mond steht über dem Getue.
eine gute Großstadtbeschreibung mit negativen Aspekten. Im Vergleich zu den Städten im Mittelalter schneiden die heutigen Städte jedoch sehr gut ab. Als Sonett ist es Dir sehr gut gelungen.
ich konnte nicht widerstehen es in eine trochäische Version zu verwandeln, da mir Jamben etwas weich für den Inhalt erscheinen. ich bin gespannt, was du denkst. Oder muss ein Sonett immer jambisch sein?
Liebe Grüße Thomas
Scharfer Hektiktakt pulsiert sich Leben, Großstadtlärm in dessen Duft getaucht dunstig fahl der graue Himmel raucht. Glaubt ihr so zur Freiheit aufzustreben?
Anonymität, sie scheint zu schweben, Einsamkeit auf den Asphalt gehaucht, Menschlichkeit riecht irgendwie verbraucht. Bruder, bist so fern und dicht daneben.
Dann vom Smoggewölbe überdacht, hat die Metropole endlich Ruhe; Ende einer neue Neonnacht.
Rhythmus schriller Pflasterklapperschuhe, laut mit Ängsten Popmusik gemacht. Trüber Mond steht über dem Getue.
Lieber Charly, man merkt Deinem Großstadtsonett Deine Naturverbundenheit an, obwohl die Natur mit keinem Wort erwähnt wird. Dein Gedicht beschreibt alles, was auch für mich die Großstadt bedeutet. Du hast Deine Worte wunderbar gewählt und das Gedicht fließt genauso dahin. Mir grfällt es sehr, so wie es ist. Herzliche Grüße, Heidi
Hallo Karlheinz, danke für Deinen Kommentar und das Lob!
Hallo Hans, auch Dir herzlichen Dank für Kommentar und Lob. Ich denke, in den mittelalterlichen Städten waren der Dreck und die mangelnde Hygiene die Hauptprobleme. Ich fürchte nur, dass die heutigen Metropolen deshalb sauberer erscheinen, weil der Dreck unsichtbar geworden ist.
Hallo Thomas, Deine Version im Trochäus gefällt mir auch. Ich denke, dass beides seinen Reiz hat. So bildet meiner Meinung nach der "weichere" Jambus einen fast ironisch angehauchten Kontrast zum Inhalt. Ein fünfhebiger Jambus ist meines Wissens nach schon eine Vorschrift für das Sonett. Ob das nun eine Bedeutung für das jeweilige Geicht hat, ist eine andere Sache.
Liebe Heidi, danke für Dein schön formuliertes Lob!
Liebe Heike, Dank auch Dir für den lobenden Kommentar!
Euch allen zusammen sende ich liebe Grüße! Galapapa
Ich liebe deine lakonische unaufgeregte Art zu schreiben und Dinge auf den Punkt zu bringen. Gerade hier finde ich auch , dass der Jambus genau den Klang deiner Worte unterstreicht
was du über "fast ironisch angehauchten Kontrast" sagst, kann ich gut nachvollziehen. Ich meine auch nicht, dass die trochäische Version besser ist, nur anders. Ich spiele halt gerne mit solchen Dingen herum. Vielleicht interessiert in diesem Zusammenhang das erste Beispiel von "Die hohe Schule der Spontanität", welches ich vor einiger Zeit unter "Über Dichtung" eingestellt habe.
Liebe anna a., um diese, wie Du es nennst "lakonische Art" bemühe ich mich auch immer sehr. Für mich ist ein Gedicht "verdichtete Sprache", d.h. mit wenigen, möglichst wohlklingenden Worten viel sagen. Danke für Deien Kommentar! Liebe Grüße! Galapapa
Lieber Thomas, nun, ich schrieb ja auch, dass mir Deine Version ebenso gefällt. Liebe Grüße! Galapapa
Lieber Charly, zum KLASSISCHEN Sonett gehört der Jambus! Gernhardt, Brecht und viele andere setzten sich über die strengen Regeln hinweg und schufen wunderbare Sonette im Daktylus und sogar als freie Lyrik. Mir gefällt dein Sonett sehr gut, auch die Bilder und deine schöne Sprache mag ich gerne. Nur das zweite Terzett will mir nicht in den Kopf: wird laut mit Ängsten Popmusik gemacht. WER macht ÄNGSTLICH Popmusik? In der Großstadt? Nee nich? Herzliche Grüße, Heliane.
Liebe Heliane, herzlichen Dank für den lobenden Kommentar und Deine kritische Anmerkung! Ich muss gestehen, dass ich mit diesem Vers auch nicht besonders zufrieden war. Was ausgedrück werden soll, ist Angst, die in all diesem Treiben aus dunklen Ecken schwelt. In solchen dunklen Gassen ist man nicht nur anonym, sondern dann auch noch einsam. Ich habe es mal geändert. Vielleicht gefällt es Dir so besser. Liebe Grüße! galapapa
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