diesbezüglich war ich mir nicht sicher ...Eigentlich müsste dort stehen : das Müdesein - es geht nicht um das Sein, das müde ist , sondern um den Zustand der Müdigkeit - also kein müdes Sein, sondern ein Müdesein oder Müde-sein. Für weitere Anregungen bin ich offen...
Liebe anna, wie gut es dir gelungen ist, deine, dir eigene Bildsprache auch in diese gereimte Form zu bringen, gefällt mir. Ein ganzes Bilderbuch eröffnet dein Gedicht mir als Leser. herzlich, der Sanderling
Dein Gedicht erzeugt beim Leser schöne Bilder. Es sind klangvolle Reime mit malerischen Vergleichen. Mir gefällt besonders das „Sternenlicht der Traumwahrheit“, die so viel Phantasiebilder anregen kann. Gerne gelesen.
bevor ich, um dem Zepter meiner Dunkelheit noch eine Weile zu entgehen, mich dem Forumleben wieder entsage, noch ein paar Bemerkungen zu Deinem wunderschönen o.g. Gedicht.
Das Gedicht lebt von Deinen sanften Bildern, die Du sehr gekonnt mit den Endreimen und interessanten Alliterationen zusammenhältst. Insbesondere letztere tragen deutlich zu einer Intensivierung der Stimmung bei.
ZitatEin Tag taucht in den Abend ein, sucht nach der Nacht am Horizont, lehnt sich zurück ins Müdesein winkt still und schwindet rot besonnt.
Der Mond führt in den nächsten Stunden das Zepter in der Dunkelheit, er tröstet unser aller Wunden im Sternenlicht der Traumwahrheit.
S1V4: Hier würde ich anstelle von „winkt“ ein „stirbt“ erwägen. Zum Einen vermittelt das Winken (trotz des nachgestellten Adverbs „still“) noch zu viel Tagesaktivität, was der von Dir angestrebten Stimmung etwas zuwider läuft. Zum Anderen bliebest Du damit auch in diesem Vers mit Hilfe der Alliteration „stirbt still“ dem Prinzip der anderen Verse treu.
S2V2, S2V3: Du versuchst der traurigen Stimmung des vergehenden Tages ein wenig die Hoffnungslosigkeit zu nehmen, indem Du den Mond die Wunden lecken lässt. Dieses Momentum könntest Du verstärken, wenn Du in der Zeile zuvor den Mond das Zepter nicht in der Dunkelheit führen ließest, sondern durch die Dunkelheit. Das lässt im Kopf Raum für einen neuen Tag, wenn die Dunkelheit durchschritten ist und würde so auch in der Übertragung auf Tag/Nacht-Leben/Tod passen.
Volkseigentum gehört niemandem. Was ich sagen will, Du hast den Leser sehr schön eingefangen, er frisst Dir schon aus der Hand. Und wenn Du jetzt den Mond die Wunden eines LIs trösten ließest, wäre es vielleicht inniger als die Wunden einer imaginären „Allermasse“.
S2V4: Ich würde anstelle „Sternenlicht der Traumwahrheit“ ein „Sternenlicht aus Traumwahrheit“ erwägen. Die originale Formulierung suggeriert m.E. einen zu starren Zusammenhang zwischen den beiden Begrifflichkeiten. Ein völlig unromantischer Typ sieht sicherlich auch das Sternenlicht, wohl aber ncht jenes, das Du in Deinem Gedicht meintest. Das Wörtchen „aus“ würde Dir auch einen Gleichklang auf die erste Silbe in Traumwahrheit schenken und damit diesem Wortteil des Kompositums mehr Gewicht verleihen.
Beiden Strophen wäre m.E. für die besinnliche Abendstimmung eine nachklingende Kadenz im jeweils letzten Vers sehr dienlich. Weder „besonnt“ noch „Traumwahrheit“ erscheinen mir an diesen Stellen optimal. Hattest Du vielleicht mal einen umarmenden Reim anstelle des Kreuzreimes in Erwägung gezogen? Da hättest Du zwar im Falle von „Müdesein“ auch noch keine klingende Kadenz, aber sie würde wenigstens auf einen weichen Konsonanten in Begleitung eines Diphtongs enden und so ein besseres Nachklingen erzeugen als der stumpfe Konsonant am Wortausklang von „besonnt“.
Zitat(Zeilen getauscht) Ein Tag taucht in den Abend ein, sucht nach der Nacht am Horizont, stirbt still und schwindet rot besonnt. lehnt sich zurück ins Müdesein.
Der Mond führt in den nächsten Stunden das Zepter durch die Dunkelheit, ins Sternenlicht aus Traumwahrheit, und tröstet alle meine Wunden.
Soweit meine Gedanken zu Deinem wunderschönen Stimmungsgedicht. Damit möchte ich mich auch auf Weiteres aus dem Forenleben zurückziehen. Ich wünsche Dir und allen anderen Usern alles Gute und viele gute lyrische Ideen.
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