Luise erlag einem bösen Geschwür und chancenlos glitt sie zu früh aus dem Leben. Ihr Herrmann saß wachend konstant neben ihr. Er hatte ihr all seine Liebe gegeben.
Dann fiel er bekümmert in Melancholie, bekam plötzlich undefinierbare Schmerzen. Vermisste sein Liesschen, war einsam wie nie, - verstarb kurz darauf an gebrochenem Herzen.
ich habe ja immer so meine rechte Not mit dem Daktylus oder wie das heißt. Aber du hast mit dem Wort "undefinierbare" ein Paradebeispiel gefunden, dass belegt, dass man diesen Versfuß perfekt und ungezwungen klingen lassen kann. Sowas finde ich immer wieder stark.
Ich war heut Morgen schon Gast in deinen Zeilen und mein erster Gedanke war, für so tiefe Gedanken ist mir vom Aufbau deines Werkes zu viel Musik enthalten. Auch jetzt nach wiederholten Lesen komme ich zum selben Entschluss. Nicht das ich es nicht mag wenn ein Werk einen schönen Lesefluss hat, oh doch, und doch ist mir hier das leichte, das fast tänzelde Versmaß fast ein wenig störend, wenn man jetzt vom traurigen Inhalt aus geht. Hier hätte mir wenig Rythmus besser gefallen. Dein Werk verleitet einen darüber zu tänzeln ...
Trotzdem, inhaltlich gefällt es mir total, wie auch deine Wortwahl eine einzigartig gute ist. Ich hoffe du nimmst meine Kritik nicht negativ auf, das soll sie gewiss nicht sein.. nur das war mein Eindruck ..
Zitat von Yette von York im Beitrag #1Luise erlag einem bösen Geschwür und chancenlos glitt sie sodann aus dem Leben. Ihr Herrmann saß wachend konstant neben ihr. Er hatte ihr all seine Liebe gegeben.
Dann fiel er bekümmert in Melancholie, bekam plötzlich undefinierbare Schmerzen. Vermisste sein Liesschen, war einsam wie nie, - verstarb kurz darauf an gebrochenem Herzen.
Hallo yvette,
daktylische Verse haben in der Tat etwas Tänzerisches und scheinen auch mir zu dem berührenden Inhalt weniger zu passen, da stimme ich Fietje zu. Aber viel mehr stört mich das Adverb sodann, was ein Geschehen, das folgt beschreibt. Wenn Luise in Z1 einem bösen Geschwür erlag, kann sie doch nicht mehr aus dem Leben entgleiten. Für mich ist das nicht logisch.
Zitat von Derolli im Beitrag #2... du hast mit dem Wort "undefinierbare" ein Paradebeispiel gefunden, dass belegt, dass man diesen Versfuß perfekt und ungezwungen klingen lassen kann. Sowas finde ich immer wieder stark
Freut mich wirklich sehr, Derolli, daß dir zum einen meine Wortzahl zusagt und zum anderen, daß du an dieser Stelle den Versfuß (Trochäus) als wohlklingend empfindest.
Zitat von Behutsalem im Beitrag #3... doch ist mir hier das leichte, das fast tänzelnde Versmaß fast ein wenig störend, wenn man jetzt vom traurigen Inhalt aus geht. Hier hätte mir wenig Rythmus besser gefallen.
Liebe Behutsalem, ich schreibe sehr viel nach „Bauchgefühl“ und beachtete das für mich eher sekundär relevante Versmaß (überwiegend daktylisch) dabei leider nicht.
Zitat von Behutsalem im Beitrag #3Trotzdem, inhaltlich gefällt es mir total, wie auch deine Wortwahl eine einzigartig gute ist.
Lieben Dank für das dann doch einigermaßen positive Feedback.
Zitat von Behutsalem im Beitrag #3Ich hoffe du nimmst meine Kritik nicht negativ auf, das soll sie gewiss nicht sein.. nur das war mein Eindruck
Nein, liebe Behutsalem, deine Kritik war angebracht, denn dadurch wurde meine Aufmerksamkeit auf den eher unpassenden Versfuß gelenkt.
Zitat von Friedhelm im Beitrag #4... viel mehr stört mich das Adverb sodann, was ein Geschehen, das folgt, beschreibt. Wenn Luise in Z1 einem bösen Geschwür erlag, kann sie doch nicht mehr aus dem Leben entgleiten. Für mich ist das nicht logisch.
Du hast vollkommen Recht, Friedhelm. Ich las es jetzt mit völlig anderen Augen. Selbstverständlich passt in S1 V2 das „sodann“ überhaupt nicht. Ich habe es durch „zu früh“ ersetzt. Ich denke, das ist halbwegs optimal. Danke also für den wertvollen Impuls.
da habe ich ja mal wieder völlig daneben gelegen -
Zitatdaß du an dieser Stelle den Versfuß (Trochäus) als wohlklingend empfindest
- ich dachte echt das die angestrebte Betonung der Daktylus mit unbetontem Auftakt sei. Ich war er erstaunt wie gut das klappt, trotz einsilbiger Verben, welche zwischendurch an betonten Stellen stehen. Auch jetzt erkenne ich den Daktylus noch darin und für diesen macht mein Kompliment zu dem Wort "Undefinierbare" (X..X..) ja auch erst Sinn.
So lese ich den kompletten Text: .x..x..x..x
Der Derolli liegt einfach stets daneben, in Metrik- und Metrumsfragen.
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