Wo Sommersonnenhitze gleiße,
fliegen die Fliegen auf die Scheibe.
Auch ist ein sehr beliebter Fraß,
ein stark verwesendes Stück Aaß.

Sobald die ersten angelangen,
wird schon die Neugier eingefangen.
Wo viele sind, liegt das Begehr
und darum kommen immer mehr.

Geschmack des Pandas ist erlesen.
Er frisst nicht alles, was da stinkt.
Am Edlen mag er nur genesen.
Er folgt der Masse nicht, die winkt.

Was ist mein Eindruck, wenn ich’s sehe?
Mach ich mir einen Reim daraus?
Wie ich das Resümee verstehe:
Der Panda stirbt wahrscheinlich aus.

Lieber Ulrich,

Ich verstehe den Hintergrund Deiner wohlgereimten Verse, aber ich gebe zu bedenken, dass die Speise der Fliegen von anderen produziert und liegen gelassen wurde, auch von einem Geschöpf, namens Mensch.
Die Fliegen haben die Reinigungs,- und Verwertungsaufgabe. Müssen wir da nicht dankbar sein?
Die Pandas fressen Eukalyptos zu ihrem Vergnügen und vermehren sich nur spärlich. Auch hier gibt es Analogien, oder?

Liebe Grüße,
Heidi

Liebe Heidi,
danke für Deine schnelle Antwort auf meine kleine Satire. So ist das mit Metaphern und Analogien. Sie sind mehrdeutig. Natürlich haben auch u.a. die Fliegen eine nützliche Funktion. Alles hat irgendwie und irgendwo eine Existenzberechtigung. Mit geht es um etwas anderes. Du weiß aber, was ich meine!
Der Panda frisst Bambus - der Koala frisst Eukalyptus. Ich konnte dem Panda in China zusehen. Mir scheint er das faulste Tier zu sein, er ist meist zum Fortpflanzen zu faul. Trotzdem wurde er vom WWF zum Symbol gewählt. Auch ich habe ihn trotzdem als Pendent gewählt, obgleich sein Nutzen für die Welt nicht erkennbar ist. Doch auch der Nutzen des Menschen ist fragwürdig.
Meine Inspiration ging auf etliche Beobachtungen zurück, wie Menschen vorrangig nur mögen und tun was andere mögen und tun, eben deshalb weil es andere mögen und tun. Der Ursprung ist teils nicht nachvollziehbar oder mag er in der Werbung liegen? Die Psychologie spricht von Suggestion und Massensuggestion wie auch Herdentrieb. Die Anwendung dieser Erkenntnis ist allumfassend. Wo nur einer sich eine Rose beschaut, kommt selten ein zweiter dazu. Wo eine Menge sich um etwas beliebiges versammelt, strömen viele hinzu. Wenn einige lachen oder klatschen, tun es alle nach und umgekehrt. Das wirkt wie ein Magnet, je größer die Masse, umso größer die Kraft.
LG Ulrich

Lieber Ulrich,
vielleicht sind Fliegen Gourmets? Den Panda halte ich eher für einen Gourmand. Und weil er ständig frisst und nicht auf die Linie schaut, wird er bald wegen Verfettung aussterben. Die Fliege hingegen hat sogar eine Taille, ein langes Leben ist ihr gewiss .

Zitat

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Auch ich habe ihn trotzdem als Pendent gewählt, obgleich sein Nutzen für die Welt nicht erkennbar ist. Doch auch der Nutzen des Menschen ist fragwürdig.

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Halt an dich, bitte! Sowohl die Fliege, der Panda als auch der Mensch sind wichtig. Die Fliege, weil sie unsere Scheiße in Nützliches verwandelt, der Panda, weil er die Langsamkeit erfunden hat, und der Mensch, weil er, oft genug nicht fehlerfrei, noch immer die Möglichkeit bietet, auf unserem Planeten ein Quentchen Glück zu finden.
Der Mensch ist nun mal, um es entwicklungsgeschichtlich zu betrachten, ein Herdentier, willst du ihm das vorwerfen? Nee nich? Es ist doch sehr lustig, wenn einer in die Luft schaut, sich rasch auch andere finden, die in die Luft schauen, obwohl es nix zu sehen gibt .
Als ich dein Gedicht zum ersten Mal gelesen hatte, empfand ich es als sehr ulkig. Nachdem ich deine Antwort auf Heidis Kommentar gelesen hatte, eher fragwürdig.
Herzliche Grüße,
Heliane.

Liebe Heliane,
erst mal danke fürs Reinschauen!

Zitat

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Als ich dein Gedicht zum ersten Mal gelesen hatte, empfand ich es als sehr ulkig.
Nachdem ich deine Antwort auf Heidis Kommentar gelesen hatte, eher fragwürdig.

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??? wie das ??? Wieso verändert sich ein Gedicht durch einen Kommentar?
Was Dir am Kommentar nicht gefallen mag (?), sind sachliche Feststellungen, die unabhängig von meiner Meinung bereits wissenschaftlich belegt wurden, schon um 1895 von Le Bon. Ich habe keine Wertung vorgenommen! Es ist jedoch so, dass ich auf Individualität Wert lege und es begrüße, wenn Menschen einen eigenen Geschmack haben. Und auch habe ich etwas gegen Vorurteile, selbst wenn sie unvermeidbar sind.
Liebe Grüße Ulrich

lieber Ulrich
allein schon der Titel ist ein Gedicht. Und wie ich lesen durfte, sie irren sich nicht.
Dein Gedicht regt zum denken an und ich mag so etwas sehr gerne lesen.

herzlich Ilona

Liebe Ilona,
Danke für die Blumen. Der Titel war allerdings schon vorhanden und wurde nur aufgegriffen.
Manchmal denke ich, man sollte als Autor besser nichts über Hintergründe und Anregungen verlauten lassen, da dieses bei einigen Lesern nicht ankommt.
Ich hoffe trotzdem, dass der Panda nicht ausstirbt, denn irgenwie ist er auch ein Sinnbild für uns selber.
LG Ulrich