Bei Menschen die in Armut leben
und mühsam sich durchs Leben winden,
soll es viel ethisch Bildung geben,
die anderswo nicht leicht zu finden.

Der Mensch, vom Schicksal schwer betroffen,
wird über Reichtum trauernd grübeln.
Die Frage bleibt dann meistens offen
wem könnte Wohlstand er verübeln.

Betroffne gerne daran denken,
sich gegenseitig auch zu stützen.
Mit manchem, das sie sich dann schenken.
sie ihre Ethik praktisch nützen.

Durch große Armut lernen Viele,
weil Selbsterfahrung bilden kann.
So wachsen ethische Gefühle,
durch die das Gute oft gewann.

Schaun wir uns unter Armen um,
erkennen wir auch Potential.
Von ihnen ist kaum einer dumm
und Armut ist nicht ihre Wahl.

Sie kämpfen täglich um ihr Glück.
Erkennen es wenn sie es sehn.
Die Ethik gibt davon ein Stück,
zu dem sie hoffnungsvoll sich drehn.

Lieber Hans,
hast du schon mal was von Feindseligkeiten zwischen in- und ausländischen Arbeitslosen oder -suchenden gehört? Von schweren Aggressionen und Diebstählen unter Obdachlosen?
Das sind die Ärmsten der Armen unserer Gesellschaft, was ist an ihrem Verhalten ethisch?
Wie hasserfüllt gehen manche Menschen mit Hausierern und Bettlern um? Ist das ethisch vertretbar?
Es ist kein Geheimnis, dass gerade das Prekariat untereinander unversöhnlich ist.

Rechtschreibung und Interpunktion sind fehlerhaft.
Viele Grüße,
Heliane.

Liebe Heliane,

Zitat

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hast du schon mal was von Feindseligkeiten zwischen in- und ausländischen Arbeitslosen oder -suchenden gehört? Von schweren Aggressionen und Diebstählen unter Obdachlosen?

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Bei Deinen Beispielen geht es um Fremdenfeindlichkeit die im Besonderen bei nicht zu akzeptierenden Verschiedenheiten bestehen.
Echte Freundschaft, Nachbarschaftshilfe, Kriegskameradschaft, Hilfe in Not, Unterstützung bei Krankheit oder Erreichung von Zielen gibt es viel häufiger unter Armen.

Zitat

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Das sind die Ärmsten der Armen unserer Gesellschaft, was ist an ihrem Verhalten ethisch?

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Wenn es keine unüberbrückbaren Verschiedenheiten gibt helfen sich die Ärmsten der Armen in der Regel mit viel Verständnis. Dies würde ich als ethisch bezeichnen.

Zitat

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Wie hasserfüllt gehen manche Menschen mit Hausierern und Bettlern um? Ist das ethisch vertretbar?

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Die Schilder „Betteln und Hausieren verboten“ gibt es fast nur dort wo Reiche wohnen. Oft haben sie sogar Schutzanlagen damit sie nicht von Armen gestört werden.

Zitat

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Es ist kein Geheimnis, dass gerade das Prekariat untereinander unversöhnlich ist.

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Ja Konkurrenz, auch mit Unversöhnlichkeit, gibt es überall wo es um blanke Existenz und Überleben geht. Bei reichen Menschen gibt es die Unversöhnlichkeit schon wegen der Gier um die Mehrung ihres Reichtums und dies im besonderen Maße bei der Ausbeutung von Schwächeren (Mindestlohn, Leiharbeit, Arbeitserprobung, Praktikum, Eineurojobs, unbezahlte Überstunden aber auch Steuerhinterziehung, Verleumdung, Bestechung und Korruption). Die Vergehen reicher Menschen werden nicht so häufig bekannt, weil es viel weniger reiche Menschen gibt und sie es besser vertuschen können.

LG Hans

lieber Hans
ich darf mich mal in das Streitgespräch einmischen.
Natürlich gebe ich Heliane Recht, auch zwischen Armen gibt es Feindseligkeiten. Aber, wenn ich mir das Gesamtbild der Gesellschaft vornehme so erkenne ich doch mit offenen Augen das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Gruppe und damit auch die gegenseitige Hilfsbereitschaft ist im untersten Gefüge der Gesellschaft am Größten.
Wer in der DDR aufgewachsen ist kann davon ein Lied singen. Armut und Leid hat immer zusammen geschiedet. Betrachten wir nur Zeiten wie Kriege und Katastrophen. Es steht außer Frage, bei Naturkatastrophen z.B. spenden nach der Anzahl der Beteiligten mehr Menschen aus der Bevölkerung mit unterem und mittlerem Einkommen. Zwar spenden Reiche dafür höhere Beträge. Wenn so die Studie aber auch andere Spenden wie "Zeit", und "Blut" oder das "Butterbrot" einberechnet wird spenden laut einer amerikanischen Studie im Weltmaßstab immer noch die ärmeren Schichten am häufigsten.

Herzlich Ilona

Liebe Ilona,

verschiedene Aussagen gilt es immer für neues besseres Verständnis auszuwerten. Dies sehe ich nicht als Streit.
Die Spenden der Reichen sind höher, denn kleine Spenden würden ihrem Ansehen schaden, aber auch mit größeren Spenden bringen sie noch ein kleineres Opfer als arme Menschen mit einer kleinen Spende. Dazu noch: Die Möglichkeit zu sehr großen Verbrechen und deren Vertuschung ist bei reichen Menschen um ein vielfaches höher (Wirtschafts- und Kriegsverbrechen).

LG Hans

lieber Hans
bitte verallgemeinere nicht immer so absolut. Nicht bei den Armen und nicht bei den Reichen gibt es hauptsächlich nur gute oder schlechte Menschen.
Damit tust Du den einen wie den anderen weh. Es gibt unter den Reichen auch sehr großzügige Menschen die sehr sehr viel für die Allgemeinheit tun.
Im übrigen bin ich persönlich der Ansicht, eine Spende soll ein freudiges Geben sein und fühlt sich daher für mich nicht als Opfer an.
Wenn ich unser Spendenlager in Kiel betrachte sehe ich wie großherzig die Menschen sind, ich sehe aber auch welche Werte sich in den deutschen Haushalten befinden. Es ist unglaublich welche Sammelleidenschaft in den Haushalten vorhanden ist. Da schließe ich mich nicht aus. Mir erzählte gerade gestern bei einer Spendenannahme eine Frau, sie hat in ihrem 2 Personenhaushalt alleine 28 komplette Bettwäsche gezählt.
Wir alle könnten viel mehr abgeben ohne das es uns weh tut, ohne ein Opfer zu bringen, wir haben gehortet.

LG Ilona

Lieber Hans,
was Du hiermit sagen möchtest, ist gut verständlich, doch sind es reine Wunschbilder, die es nur in Ausnahmen gibt.
Dem entgegen möchte ich Brecht zitieren, auch wenn ich diesen Spruch ebenso nicht uneingeschränkt gelten lasse: "Zuerst kommt das Fressen und dann die Moral."
Ich merke bei Dir des Öfteren, dass Du Deine Meinungen zu wenig relativierst. Auf dem Gebiet Ethik und Moral ist alles möglich und alles vorhanden.
Wenn Du Deine Aussagen als positive Denkanstöße formuliertest, so könnte ich Dir zustimmen. "Das gibt es auch!" Aber das "So ist es" betrachte ich als falsch. Selbst die Worte manchmal und oft sind schon sehr bedenkenswert, wie viel ist es das Absolute!
Vergleiche Deine Aussage mit der Realität (nicht nur Deine persönlichen Erfahrungen - denen ich auch schon nicht glauben könnte).
Als einen fruchtbringenden Diskussionsanstoß ist Dein Gedicht jedoch gut geeignet.
Liebe Grüße Ulrich

Liebe Ilona, lieber Uller Rich,

bei diesem Gedicht ging es mir um eine Bewusstmachung der Beziehung zwischen Arm und Reich und auch um die Frage, in wie weit diese Beziehungen auf beiden Seiten und auch untereinander ethisch sind. Dabei sollte doch jedem klar sein dass sich Kenntnisse und Meinungen zwangsläufig einseitig zum Vorteil von Mächtigen bilden und Macht besteht überwiegend im Zusammenhang mit Reichtum. Wenn ich von Reichtum spreche dann denke ich nicht an die Hauseigentümer oder auch nur Besitzer bei welchen sich über Generationen Sammlungen und Antiquitäten angesammelt haben, sondern um Eigentum und Besitz der umfangreiche Mitbestimmung über andere ermöglicht. Mit meinem Gedicht will ich auch eine objektive Beurteilung anmahnen, die bei weitem, auf Grund der Machtverhältnisse, nicht besteht.
Wegen der großen Machtunterschiede ist es wichtig, dass es auch Schutzmaßnahmen (Gesetze, Lastenausgleich) für die große Mehrheit geben muss die sonst ohnmächtig in allem der Macht ausgeliefert ist.

LG Hans

Lieber Hans,
Deine letzten Ausführungen sind richtig und gut, doch hat das nichts mit deinem Gedicht zu tun. (frei nach Schiller: die Großen werden aufhören zu unterdrücken, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen). Das wäre doch ein schönes Thema für Dich!
LG Ulrich

Lieber Ulrich, liebe Ilona,

bei meinen Antworten gehe ich vordergründig auf die Kommentare ein.

Zitat

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(frei nach Schiller: die Großen werden aufhören zu unterdrücken, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen).

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Hierzu verweise ich auf die Bauern- und Weberaufstände
Früher ging es um Verteilungskämpfe wegen Mangel. Heute gibt es weltweit nur noch Mangel wegen Hortungen und Nichtverteilung. Jean Ziegler schreibt: Jedes Kind das an Hunger stirbt wird ermordet.
Die Produktionskapazitäten für Güter und Lebensmittel sind auch für die doppelte Anzahl der Weltbevölkerung vorhanden oder könnten leicht geschaffen werden. Der herrschenden Klasse geht es um Macht und den Erhalt der Hierarchie. Leistungsloses Einkommen (Gewinn) wird gegen Arbeitseinkommen verteidigt. Wenn dies gut gelingt, kann mit guten Werken leicht ein gutes Ansehen und Abhängigkeit geschaffen werden. Das Fördern von interessenbedingten Ideologien schafft geistige Unfreiheit meist zu Gunsten von Mächtigen.
Deinen Vorschlag werde ich bedenken. Zur Zeit bin ich jedoch stark ausgelastet.

LG Hans