Manch einer hat verdeckt, versteckt,
sich nach dem Fleischtopf ausreckt.
Er weiß die Stellen, wo er leckt,
und was wo wann am besten schmeckt.

Ist dieser Fleischtopf dann zu füllen,
ist ihm der Aufwand wider Willen.
Schnell bleibt er fort und ganz im Stillen.

Wenn man danach sich wieder stärkt,
wurde sein Fehlen nicht bemerkt.

So schlaucht sich jener Lurch durch.

Ihm einen Vorwurf draus zu machen?
Das scheint mir nur zum Lachen!

Schuld ist nicht er, da muss ich passen.
Nicht jene, die in Kassen fassen.
Doch die, die sie gewähren lassen.

Wenn sich der Lurch am Topfe stärkt,
nur zu dem eignen Vorteil werkt –
kein Scherge nach dem Lurche schergt –
weil wieder niemand was bemerkt.

Lieber Ulrich,

in diesem Gedicht sehe ich eine vermutlich ganz neue Gedichtform, mit der es sicher sehr schwierig ist eine sinnvolle und gute Aussage darzustellen. Dies ist Dir gut gelungen.
Das scheint mir nur zum Lachen!--xXxXxXx---Vorschlag---Dies scheint mir in der Tat zum Lachen--xXxXxXxXx

LG Hans

Lieber Hans,
schön, dass Du Dich hier eingewählt hast. Danke!
Neue Gedichtform? Ich experimentiere gern, denn die klassischen Formen reizen mich nicht mehr. Wenn ich berühmt wäre, käme vielleicht jemand auf die Idee, das aufzugreifen. Dann gäbe ich der Form den Namen Schmetterling. Der metrische Abweicher ist mir bewusst und ich nahm mir ein klassisches Vorbild (Name fällt mir spontan nicht ein). Metrische Variationen können beleben, so meine ich inzwischen. Es kommt immer auf die Aussage des Textes an. Form und Inhalt müssen passen und das sind u.a. meine Experimente!
LG Ulrich

Lieber Ulrich,

Zitat

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Der metrische Abweicher ist mir bewusst und ich nahm mir ein klassisches Vorbild (Name fällt mir spontan nicht ein).

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Ich wäre dir sehr, sehr dankbar, fiele dir die Bezeichnung wieder ein. Ich sehe hier nur 4-, 3-, 2-Zeiler mit je identischen Reimen, die sich nach einem Einzeiler mit anderen Reimen umgekehrt wiederholen.
Die Form ist durchaus interessant, sollte jedoch auch die Reime spiegeln. Ein Schmetterling hat rechts und links gleiche Zeichnungen. Auch sollten die Auftakte gleich sein, das erhöht die Lesbarkeit.
In ihrer Aussage gefällt mir die letzte Strope besonders gut.
Herzliche Grüße,
Heliane.

Liebe Heliane,
die besagte Reimform war vor langem eine Gühb.-Aufgabe, eine sehr komplizierte klassische Form, Namen merke ich mir kaum mal.
Einen Stapelreim als denselben zu spiegeln, halte ich für eine kaum lösbare Aufgabe. Eine optische Spiegelung tut's auch.
Bei dem Auftakten kann ich Dir nicht folgen. In meiner Sprechweise stimmt es.
Ursprünglich wollte ich beim Einzeiler aufhören, doch dann hatte ich den Drang, noch etwas zu sagen, so entstand diese Form ohne vorherige Planung.
Die letzte Strophe sagt das, was sich dem Leser vorher schon einleuchten sollte, doch war mir das zu vage. Offensichtlich gibst Du mir Recht.
Danke für Deine Hinweise.
LG Ulrich