Die Wurzeln kennt der Maulwurf nur.
Der Adler sieht des Baumes Blätter.
Der ganze Baum ist die Natur,
der stets sich wandelt, wie das Wetter.

Das Land, das einen Krieg geführt,
und hat denselben auch gewonnen,
hat den Verlieren ausgeschmiert.
Der hätte ihn so bös begonnen.

Weil Bilder, die sich Menschen zeigen,
nur vom Betrachtungspunkt abhängen,
kann leicht der Sieger viel verschweigen,
und eigne Untaten verdrängen.

Geschichte schreibt man aus der Macht,
sie schildert sich, wie’s edel klingt.
Die Gegenwahrheit wird ganz sacht,
verscharrt, weil sie dem Herrscher stinkt.

Die Wahrheit heißt nicht anzuzweifeln,
was der Verlierer hat getan!
Nein, dieser ist nur zu verteufeln,
damit nicht sinkt der Lügenkahn!

Wer wagt die Gründe aufzuhellen,
ob diese Lehren richtig sind?
Der ist nur an die Wand zu stellen.
Lüge macht Wut und Wut macht blind.

Ich traue niemandem und keinem!
Nicht pro nicht contra gleichermaßen.
Cui bono? Was kann richtig scheinen?
Wohin solln führen diese Straßen?
Warum soll ich Verlierer hassen?