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Brief an Vater (Analphabet, wie fast alle Fahrenden)
Brief an Vater (Analphabet, wie fast alle Fahrenden)
DER MÄNNSCH HAT EIN RÄCHT AUF BILDUNK WÄR DIE WÄLD FÄRSTEHEN WILL MUSS SIE LESEN
Zerknüllt trafen Worte meinen Kopf, seine harte Hand brachte Gewissheit:
Ich bin es den Kindern schuldig, zu brechen den Zauber der Zirkuswelt, nicht nur zu vererben den Wortschatz von den Vögeln der Landstraße; zu reichen ihnen die Hand, freiwillig anzukommen...
ich bin mir sehr unsicher, ob ich verstehe. Vermutlich ist es die Antwort des Vaters. Das Wort "Multikuti-Fraktion" schien mir unpassend, vielleicht liegt es auch nur daran, weil ich es falsch verstehe.
diese Geschichte begegnete mir duch meine Arbeit als Schöffin. Es war ein Prozess in dem eine Zirkusfamilie involviert war. Ein junger Vater und Clown berichtete über die Enge und Zwänge des Familienlebens in einem Zirkus. Er schrieb so diesen Brief an seinen Vater. Immer noch sind diese Familien ausgesperrt aus unserer Gesellschaft. Sie bezeichnen sich selbst als Multikulti-Fraktion. Sie grenzen sich selbst ab. Wollen einerseits ein selbstbestimmtes Leben in ihren Großfamilien. Dennoch wissen sie, in der heutigen Zeit gelingt es nicht. Ich fand es beeindruckend, dass er den Kindern eine neue Möglichkeit geben wollte seßhaft zu werden.
Brief an Vater (Analphabet, wie fast alle Fahrenden)
DER MÄNNSCH HAT EIN RÄCHT AUF BILDUNK WÄR DIE WÄLD FÄRSTEHEN WILL MUSS SIE LESEN
zerknüllt trafen Worte meinen Kopf seine harte Hand brachte Gewissheit
ich bin es meinen Kindern schuldig zu brechen den Zauber der Zirkuswelt der fahrenden Multikulti-Fraktion nicht nur zu vererben den Wortschatz von den Vögeln der Landstraße
ihnen die Hand zu reichen freiwillig anzukommen
Liebe Ilona,
Die Geschichte dahinter find ich berührend. Ich habe einfach mal mit den Worten gespielt, bin mir aber nicht sicher , ob du z B die Inversionen symbolisch für die ambivalenz dieser Welt gewählt hast..
Ich fand den Bruch zwischen erst fortlaufenden Sätzen und dann Inversionen etwas irritierend...
ok, was er (der Vater) sagt, gilt nicht nur für seine leiblichen Kinder, sondern alle ihm Anbefohlen der Großfamilie, deshalb sagst du für den Clan "Multikulti-Fraktion". Fraktion ist eigentlich immer ein Teil von etwas. Ich glaube, man könnte die Zeile einfach weglassen, wenn man nicht "meinen Kindern" sondern "den Kindern" schreibt.
Ich habe mal ein paar Satzzeichen gesetzt.
DER MÄNNSCH HAT EIN RÄCHT AUF BILDUNK WÄR DIE WÄLD FÄRSTEHEN WILL MUSS SIE LESEN
Zerknüllt trafen Worte meinen Kopf, seine harte Hand brachte Gewissheit:
Ich bin es den Kindern schuldig, zu brechen den Zauber der Zirkuswelt, nicht nur zu vererben den Wortschatz von den Vögeln der Landstraße; zu reichen ihnen die Hand, freiwillig anzukommen...
Für mich verliert es dadurch nichts, wird aber verständlicher.
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