Sie schwebte über das Parkett, ein Schwan, der seinesgleichen suchte, sie schwebte voller Anmut und Zerbrechlichkeit. Mit filigranen Gesten nahm sie behutsam jene Unaussprechlichkeit, verwandelte so meine aufgestaute Wut in einen lang ersehnten Seufzer. Ich zog im Geiste meinen Hut und flog davon auf meinem Sternenkreuzer in Richtung Wolkenbett und stimmte ein - verzückt - in ein beglückendes, Neumond verrückendes Duett in einer trüb verhangenen Nacht.
den Tanz der Ballerina konnte ich beim Lesen nachempfinden. Wie schön du die Wirkung ihres Tanzes auf die Emotionen der Beobachterin beschreibst ist toll geworden. Trotz der Ambivalenz, die der letze Satz noch einmal besonders betont. Die Aufrechterhaltung von Kulturangeboten im Krieg scheint zum Überlebenskampf beizutragen.
heute früh habe ich schon Deine Ballade gelesen, die bekommt von mir ein TOP, mir gefällt die Art, wie Du schreibst.
Warum man aber immer so Fremdwörter gebrauchen muss, die man googeln muss, weil man Ihre Bedeutung nicht kennt. Das verstehe ich nicht, ist wie beim Arzt, der mit Latein um sich wirft. Da kommt man sich als Normalo ziemlich blöd vor. Frage mich, ob hier an Bord nur Akademiker sind, die mit Fachsprache um sich werfen? Im Gegensatz zu Dir lieber Sanderling kann ich in der schönen Ballade weder etwas von Kulturangebot noch Krieg erkennen. Mich entführt sie ins Reich des fantastischen, mystischen, dahin scheinen die Gedanken Der Poetin wohl eher zu gehen. Kann ja sein dass ich mich irre.
...oder ich irre mich. Auf Kultur und Krieg komme ich, da ich weiß wie sehr das ukrainischen Volk auch in diesen Kriegszeiten Musik, Theater oder Ballet liebt, da diese kulturellen Angebote Herzensnahrung sind. Und das Herz leidet doch so sehr im Krieg, da sich alle nur Frieden wünschen. - Hinsichtlich der Fremdworte ist es doch so: du als Musikerin gehst mit Begriffen wie Crescendo, Glissando oder forzato, ganz selbstverständlich um, da sie zu deinem Alltag gehör(t)en. Für Musiker ist es also Allragssprache. So ist das mit anderen Berufsgruppen auch. Dennoch ist dein Hinweis wichtig, da er uns alle nochmal daran erinnert, dass wir neben unserer eigenen Geschichte auch eine eigene Sprache gebrauchen, die manchmal eine Übersetzung braucht. - Ich verstehe auch längst nicht alles, habe mir aber angewöhnt ganz einfach nachzufragen, denn mit dumm oder gescheit hat das ja gar nichts zu tun.
Liebe Grüße... mit einem doppelten fortissimo der großen Pauken
danke für deine sehr schöne Hymne auf die Kunst. Vielleicht verrätst du in einem P.S. was der konkrete Anlass für dein Gedicht war, denn diesen scheint es zu geben. Und seltsame, fremde Worte finde ich gerade interessant, weil sie besondere Wirkung haben, auch wenn man nicht sofort versteht.
vielen Dank für eure Kommentare. Das Gedicht schrieb ich deshalb, weil ich am Freitag eine Nachrichtensendung aus der Nationaloper in Kiew (es jährt sich unfassbarerweise zum dritten Mal der Einmarsch der Russen in die Ukraine) sah, die mit dem Tanz des Schwans aus Tschaikowskis Oper "Schwanensee" endete. Die Menschen in Kiew besuchen nach wie vor regelmäßig das Opernhaus, auch wenn nur noch die Hälfte der Plätze dort besetzt werden darf, da der zugehörige Bunker nicht mehr Menschen fasst.
Die Primaballerina hat mich sofort mit ihren feinen, schwebenden Bewegungen eingenommen und mich in eine Welt von Zauber und Magie entführt. In dem Moment wurde mir wieder klar, wie wichtig die Kunst in Krisenzeiten jeder Art für uns Menschen ist. Sie schenkt uns Raum und Zeit, damit wir unseren ureigenen Ausdruck und Eindruck finden können, sie weitet das Herz und verbindet nicht nur Menschen miteinander, sondern auch unsere Erinnerungen und Bilder mit dem Hier und Jetzt. Eine Welt ohne Kunst ist schlicht nicht vorstellbar und damit meine ich alle Künste: die Musik, die Malerei und Bildhauerei, den Tanz, das Schreiben, das Singen und.. und....
Ich freue mich, dass ihr genau das aus meinen Zeilen heraushören konntet.
Liebe Gabi, wenn ich Fremdworte benutze, dann tue ich das nicht etwa, um besonders distinguiert und abgehoben zu wirken, sondern weil ich einfach Spaß an der Vielfalt von Sprache habe. Ich verstehe hier in diesem Forum bei Weitem nicht jedes Wort, freue mich aber immer riesig, wenn ich etwas nachschlagen oder googlen kann, weil es dann mein Leben wieder bereichert. Aber ich bin auch schon als Kind mit Freuden gerne zu jedem Lexikon gerannt, wenn ich etwas nicht verstanden habe oder nicht kannte.
In diesem Sinne grüße ich euch alle von Herzen und wünsche euch einen guten Abend..
ein schönes, leichtfüßiges Werk in einer dunklen Zeit. Leider passt für mich der Sternenkreuzer nicht so ganz ins Bild. Erinnert mich mehr an Hollywood und Star Wars. Trotzdem gerne gelesen.
du hast völlig recht mit dem Kreuzer, ich musste auch an Richard Gere in "Pretty woman " denken und fand den Kreuzer unpassend, mir ist nur kein anderer Reim eingefallen. aber ich werde diese Stelle unbedingt überarbeiten.
ich habe schon mehrfach nachgefragt, aber das Gefährt ist schwer zu ändern. Vielleicht wäre möglich statt „auf meinem Sternenkreuzer in Richtung Wolkenbett“ einfach „segelte Richtung Wolkenbett“. Dann wäre leider der Reim (ohnehin kein reiner) ganz weg.
ich würde den Sternenkreuzer lassen, gerade der hat mir gefallen, Du schreibst so schön in mystischer Richtung, wenn andere Leser das nicht verstehen, ist das deren Problem.
Und wegen der Fremdwörter, die heutzutage allgemein gebraucht werden, meinte ich nicht Dich, sondern Sanderling. Sorry, aber nach Ambivalenz google ich nur, wenn ich nicht verstehe, was dieses überkanditelte Wort überhaupt heisst.
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