mir scheint du hast die Aufgabe von anna mit Bravour gemeistert. Die Differenziertheit mit der du Angst und Furcht unterscheidest gefällt mir. Überhaupt hast du gute Bilder gefunden um den Leser an das Gefühl der Furcht anzunähern.
Z.B. "..als ich noch Kind war, glaubte ich, ich müsste dich meiden, da ich, bei Mutter und Vater geborgen, der Angst entfliehen konnte."
Die letzte Strophe gefällt mir am besten, sie ist "richtig lyrisch" geworden.
Sehr gelungen! Die Unterscheidung von Angst und Furcht ist mir zwar theoretisch geläufig, aber mir ist es immer noch nicht wirklich klar, war es die Angst oder die Furcht, die ich besiegt hatte, wenn ich als Kind pfeifend aus dem Keller kam und die Tür knallend hinter mir zuschlug…
lieber Thomas mir gefällt deine Ode. Ich gebe gerne zu, ich musste sie mehrmals lesen. Auch mir fiel die Unterscheidung von Angst und Furcht schwer und
Zitat von Thomas im Beitrag #1Du erweckst nicht den Mut, der Mut ist schon die Hebamme, die dich aus der Angst ans Licht bringt. Aber den Mut beflügelst du.
diese Strophe finde ich besonders tiefsinnig und gelungen. Ich bin begeistert von deiner Ode. Liebe Grüße Ilona
herzlichen Dank für eure positive Würdigung. Mir ist beim Nachdenken über eine andere Sache der Unterschied zwischen Angst und Furcht in den Sinn gekommen, und da bekam ich die Idee für die Lösung des Problems eine Ode auf das Ungeliebte, nämlich durch den Kontrast zu etwas, das noch weniger zu lieben ist.
Und was ist der Unterschied? Furcht richtet sich auf eine konkrete Gefahr, die wahrgenommen wird, während Angst ein diffuser Gefühlszustand ist. Das Wort Furcht kommt von Bedrohung, das Wort Angst von Beengung. Bedrohung ist gerichtet, ihr kann durch Handeln (Kampf oder Flucht) begegnet werden, während Beengung von allen Seiten komm, d.h. gerade nicht gerichtet ist und lähmt.
Bezogen auf Carlino. Beim Singen im Keller bleibt die Angst, bis man wieder draußen ist. Wenn man im Keller das Licht anmacht ist die Angst schon im Keller weg, aber falls eine reale Bedrohung da, und nun sichtbar wäre, entstünde Furcht davor.
anna kann das vielleicht professioneller erklären. Ich halte jedenfalls den Unterschied aufgrund persönlicher Erfahrung für sehr wichtig. Und deshalb kann ich die Furcht ohne Vorbehalte loben.
ich bin auch restlos begeistert. Ja, was ist der Unterschied von Angst und Furcht? Damit werde ich mich noch einmal intensiv bestimmen. Die Furcht ist, wie mir scheint, mehr und mehr aus unserem Sprachgebrauch entschwunden zugunsten der diffusen Angst. Wer sagt noch, ich habe Furcht vor Spinnen? Ich habe gerade mal bei den Synonymen von Furcht geguckt, da erscheint noch die Bangigkeit und die Beklemmung... Darüber ließe sich auch noch einmal nachdenken.
Vielen Dank für diesen Gedankenimpuls, lieber Thomas, und die Idee, eine Ode über zwei abgestuft unangenehme Dinge zu schreiben, gefällt mir ebenfalls.
Kannst du eigentlich noch etwas über das Wesen der Ode sagen?
vielen Dank. Wo du das mit den Spinnen sagts, das ist eine konkrete irrationale Angst, d.h. eine Phobie, die dritte im Bunde. Die menschliche Seele ist komplex.
Eigentlich war ich recht froh, dass Clara etwas zur Ode schreiben wollte, denn es ist ein komplexes Thema. Bei den antiken Odenformen scheint mir für das Verständnis wesentlich, dass sie gesungen wurden. Dann hat man natürlich die Übernahme ins Deutsche von Friedrich Gottlieb Klopstock bis Friedrich Hölderlin. Aber auch neue Formen, wie z.B. Friedrich Schillers „Ode an die Freude“ oder „Ode on a Grecian Urn“ von John Keats. Ich habe eine Vorstellung, kann diese aber noch nicht klar genug ausdrücken. Aber danke für die Anregung es endlich zu versuchen.
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