An manchen Tagen leuchten andere Menschen mir den Weg durchs eigene Dunkel. Ich finde sie durch Zufall, wie den alten Groschen im Rinnstein. Richard kennt sich aus mit der Straße, war sie Jahrzehnte doch sein nasskaltes Zuhause. Auf Spenden anderer angewiesen, erlebte er am eigenen Leib die Missachtung der Menschen, und er überlebte dennoch. Denn manchmal traf ihn Hilfsbereitschaft und sie rettete ihn. Sie hob ihn aus der Gosse auf, wie das verlorene Geldstück, nach dem sich letztlich doch noch jemand bückt. Von einer Welt ohne Dach über dem Kopf ging es für Richard wieder zurück in ein anderes Leben, das sogenannte normale Leben.
Heute teilt ER aus, gibt anderen ein Stück zurück von ihrer Sichtbarkeit als Mensch und findet dabei täglich seinen Seelenfrieden. Er sagt, dass die empfangene Dankbarkeit unverhältnismäßig groß ist, im Vergleich zu dem, was Richard tagtäglich gibt; eine Zahnbürste, einen Schlafanzug für den, der mit Krebs im Endstadium von der Straße direkt ins Krankenhaus kommt und nichts hat: denn, da ist niemand der hilft oder ihn besucht. In vielen Krankenhäusern Deutschlands hat der soziale Dienst seine Karte, man kennt seinen Namen schon. Und ER bittet darum, gerufen zu werden, wenn jemand von der Straße kommt, alleine, vergessen und unversichert. Er hilft und kümmert sich.
Mit dem Deutschlandticket reist er auch zu ihm, der auf der Straße einen Schlaganfall erlitt, nicht sprechen und nicht gehen konnte, auf dem Gehsteig lag und alle dachten nur das eine. So, wie ich auch, wenn ich so manches Mal nicht hinging, versagte einfach meine Hilfe. Ich hör ihm zu, wie er erzählt, und dann beschreibt er, wie die Züge im Gesicht der Menschen entspannen, ein Lächeln über ihre Lippen huscht, weil er da ist. Richard, der als Mensch den Menschen sieht und hilft.
Sein Helfen schenkt ihm Seelenfrieden. Das Wort wird mich fortan begleiten, und mich das nächste Mal, so hoffe ich, erinnern, was es heißt, ein Mensch zu sein.
das ist einer der besten Gedanken, die ich in letzter Zeit gelesen habe es ist schön, dass es Menschen wie Dich gibt, welche das Elend auf diese Weise sehen und auch so in Worte fassen können. Deshalb erlaube ich mir, das Werk auf FB zu zeigen, denn es wird sich wohlwollend von den täglichen Gutmensch Videos abheben! Das geschriebene Wort bedeutet immer noch mehr als Videos, die meist für Werbezwecke gefaket sind.
Deine Geschichte ist anrührend und sie passiert täglich auf der Welt, überall dort wo Menschen und Menschlichkeit vergessen sind, gibt es dennoch diesen Funken Hoffnung. Es ist so wichtig, diesen Richard beim Namen zu nennen und über ihn zu schreiben. Danke dir dafür. Liebe Grüße Ilona
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