Der blaue Himmel grüßte das Meer, das winkte mit Wellen von Süden her und spielte mit Wind in den Haaren. Wir waren am Strand nur noch ganz allein Die Sonne versank mit glutrotem Schein, als wär sie zur Hölle gefahren.
Wir lagen noch lange im warmen Sand, und als wir uns innig küssten, entschwand das Meer sehr taktvoll in Prielen. Sie legte mir zärtlich die Hand auf die Brust und sagte: "Du hast doch sicher Lust, jetzt Himmel und Hölle zu spielen?
Das alte Kinderspiel, man fährt mit dem Finger über die Spalte, und klärt, ob Hölle wartet, ob Himmel." Sie brachte mich fast um den Verstand. So oft mein Finger auch spielte, fand ich immer wieder nur Himmel.
welch schöne Bilder du zeichnest, voller Nähe, Innigkeit und Wir-Gefühl. Besonders gefällt mir dein gewähltes Reimschema. Sätze wie: "Wir lagen noch lange im warmen Sand, und als wir uns innig küssten, entschwand das Meer sehr taktvoll in Prielen." ..sind großartig. Auch die Überleitung aus der anfänglichen Naturbeobachtung des Himmels, und später des Eindrucks, der Sonnen glutrotem Schein, ..."als wär sie zur Hölle gefahren", hin zum Himmel und Hölle Spiel, ist sehr gekonnt. Rundum stimmig und von erotischer Anziehung. Bei ihrer Frage ob er Lust habe Himmel und Hölle zu spielen, hat sich bei "spielen" ein unnötiges "t" eingeschlichen.
sehr gelungen, sehr erotisch und besonders schön „das taktvoll in Prielen“. Etwas taktlos möchte ich darauf hinweisen, dass sich in dem Reimwort ein „t“ zu viel eingeschlichen hat…
Lieber Thomas auch ich finde dein Gedicht sehr erotisch und innig. Ich habe nichts finden können, was du hättest besser schreiben können. Rundum gelungen. Liebe Grüße Ilona
beim Lesen deines Gedichtes habe ich mich gefragt, was das Erotische daran ist... Ich glaube, es sind die Andeutungen, das Allumfassende, was du mit Himmel und Hölle andeutest, die Fingerspiele und das Spiel mit den Worten... Erotik bedeutet also auch für Andeutung, Unausgesprochenes, das habe ich durch dein sehr zärtliches Gedicht gelernt...
vielen Dank für deine Beobachtung. Ich finde es halt schön, wenn man ein Gedicht nicht so, oder so verstehen muss. Etwa wie in meinem kürzlich eingestellten Gedicht "Dein Lied" oder "I am sailing" von Rod Steward, bei dem man das "Oh Lord" am Ende als einfach so hingesungen verstehen kann, oder als Zentrum des Liedes. Die Einbildungskraft des Lesers sollte meiner Meinung nach möglichst immer an der langen Leine geführt werden.
Außerdem habe ich versuch der spielerischen Kleinigkeit eine gewisse Größe zu geben. Deshalb die erste Strophe.
Wir hoffen, dass dir unser Forum gefällt und du dich hier genauso wohlfühlst wie wir.
Wenn du uns bei der Erhaltung des Forums unterstützen möchtest, kannst du mit Hilfe einer kleinen Spende dazu beitragen,
den weiteren Betrieb zu finanzieren.
Deine Spende hilft!
Spendenziel: 144€
35%
Forum online seit 10.11.2013 Design by Gabriella Dietrich