dieses feine Gedicht spricht mich sehr an. Es mündete in einer stillen Zwiesprache mit Gott. Magst du denn ersten Satz vielleicht einmal etwas umgestellt laut lesen? Nämlich so:
"Wenn unsere Gedanken wieder mit Kranichschwingen südwärts treiben, und sturmerprobte Wipfel schwanken, um schweren Herzens hierzubleiben,...
ich hatte das absichtlich so geschrieben, wegen des Klangs und der Betonung von "wieder". Vielen Dank für deine Kommentar und es freut mich, dass dich das Gedicht anspricht.
danke, dass du dich erklärst, obwohl ich weiß, dass du das gar nicht so gerne machst. Die Betonung macht für mich jetzt Sinn, da ich sie verstanden habe.
lieber Thomas mir gefällt wie sich dein Gedicht organisch entwickelt und sich zum Trost im Oktober aufbaut. Obwohl ich kein gläubiger Mensch bin, es ist mir leicht gefallen dir zu folgen. Liebe Grüße Ilona
dieses Gedicht verdient noch etwas mehr Aufmerksamkeit deinerseits. Es steht so ganz kurz vor der Perfektion. Hier meine Gedanken dazu:
Strophe 1
Ich bin mir nicht sicher, ob die Wipfel schweren Herzens hier bleiben ohne ihren Restbaum erginge es ihnen ja nicht gerade gut. Außerdem werden gerade im Oktober erhebliche Teile der Wipfel mit dem Sturm ziehen. Oder vielleicht handelt es sich um Nadelbäume, dann wäre eine Präzisierung der Baumart ganz elegant. In mir zeichnet sich vielmehr das Bild ab, dass die Gedanken sich in den Wipfeln verfangen, dass sie aus irgendeinem Grund nicht weiter kommen. Haben die Wipfel wirklich solch starke Gefühle (schweren Herzens) oder ist es nicht eher die sich sehnende Person von der die Gedanken stammen?
Strophe 2
‚Schwach nur‘ ist zu schwach. Hier könnten die beiden Silben so viel mehr bewirken. Den Farbton erklären (fahl zum Beispiel) oder die Art der Freudensterne (was sind Freudensterne genau?).
Strophe 3
Hier greifst du das Licht wieder auf, das ist super könnte man aber eventuell verstärken. Wie wäre es denn zum Beispiel 1. Johannes 1 Vers 5 mit an Bord zu nehmen V2 ‚ein‘ in ‚sein‘ zu wandeln?
Sind nur so n paar Gedanken, wie immer ganz lieb gemeint.
deine Kommentare sind immer sehr anregend, weil sie so präzise sind. Deinen Vorschlag für die dritte Strophe ist klasse, ich werde ihn übernehmen. Auch das "fahl" in der zweiten Strophe ist allein klanglich so viel besser, dass ich da eigentlich hätte selbst drauf kommen müssen, vielen Dank für deine Hilfe.
Was du in den ersten beiden Strophen entdeckt hast stimmt auch. Es ist Absicht. Es kommt daher, dass Anna auf "Nature Writing" aufmerksam gemacht hat. Ich habe noch nicht ganz verstanden, was damit genau gemeint ist, aber soviel ist klar, die beabsichtigte/geforderte subjektive Verbindung mit der Natur ist eine Abkehr von naturalistischen Tendenzen.
Die Natur (als Begriff) hat keine Gefühle, aber indem wir sie intensiv betrachten, gerät sie in Einklang mit uns, d.h. den Gefühlen des Betrachters. Und somit sind wir bei einem uralten Konzept der Poesie und Mythologie. Das hat Anna bei mir jedenfalls angeregt, und ich habe versucht, es in meinen "Naturbildern" zu erarbeiten. Deshalb: Bei den Wipfeln und den Freudensternen ist es, genau wie du sagst, es ist "die sich sehnende Person von der die Gedanken stammen".
Wir hoffen, dass dir unser Forum gefällt und du dich hier genauso wohlfühlst wie wir.
Wenn du uns bei der Erhaltung des Forums unterstützen möchtest, kannst du mit Hilfe einer kleinen Spende dazu beitragen,
den weiteren Betrieb zu finanzieren.
Deine Spende hilft!
Spendenziel: 144€
26%
Forum online seit 10.11.2013 Design by Gabriella Dietrich