Liebe anderedimension,

ich schreibe einfach ein paar Bemerkungen in dein Gedicht, bitte nicht böse sein.

Noch spiegelt sich der Tag im Tau, (Tau entsteht in der Nacht, wenn die Temperatur unter den "Taupunkt" fällt. Darin spiegelt sich der junge Tag, nicht der vergehende)
Doch bald muss er schon weichen, (das "schon" klingt dem Metrum geschuldet.)
Die Dämmerung reist an in grau,
Geübt sich einzuschleichen. ("geübt", gewagte und eigentlich unnötige Personalisierung der Dämmerung. Warum nicht einfach beschreibend?)

Wir gehen noch den Weg ein Stück,
Nicht Hand in Hand, im Schweigen, (warum nicht einfach "und schweigen."?)
Der Frühling kehrt verstimmt zurück,
Nur Streicher, keine Geigen. (interessantes Bild, unromantisch-romantisch)

Der Abend rahmt ein Sternenbild,
Wir dürfen es signieren
Mit einem Kuss, versöhnlich mild,
Bevor wir uns verlieren. (da ist die beste Strophe, denke ich.)

Kein Möbel mehr im Treppenhaus,
Der Wind spielt mit den Trieben,
Viel Bunt zog ein, das Glück nicht aus,
Und wir sind uns geblieben. (schön!)

Vielleicht verwendest du noch ein wenig Arbeit an die erste Strophe. Das würde sich sehr lohnen.

Liebe Grüße
Thomas