Vom Regenbogen

Jeden Tag zur selben Stunde
geh ich raus, noch Brot im Munde.
Wandere so vor mich hin,
hab nichts besonderes im Sinn.

Doch heute Morgen, ganz erschrocken,
blieb mir im Hals stecken der Brocken.
Auf des Waldesweges Mitte
lag - ich staunte - die Brigitte.

Ich stürzte zu ihr, schweißgebadet,
hob sie auf - war unbeschadet.
Aus ihrem Munde, ungelogen,
erzählte sie vom Regenbogen.

Er tanzte wohl in einer Pfütze.
Brigitte schwankte, ich sie stützte.
Gemeinsam suchten wir die Farben,
die sich dreist vor uns verbargen.

Auch himmelwärts wir guckten,
uns am Speichel fast verschluckten.
Da ... auf sonnenabgewandter Seite
sich der Regenbogen freute.

Brigitte, just in dem Moment,
sprang in die Höhe ungehemmt
und klatschte in die Hände
im belaubten Waldgelände.

Doch plötzlich, völlig ungezogen,
flüchtete der Regenbogen.
Verlor die Farben in den Streifen.
Brigitte konnt' es nicht begreifen.

Ich versuchte zu erklären,
die Wolken ihm die Sicht verwehren.
Kummervoll, in schnellem Schritte,
lief davon meine Brigitte.

Wäre sie bei mir geblieben,
hätt' ich die Wolken ihr vertrieben.

© Susen Heel

Liebe Candlebee,

ja, was so eine Begegnung mit einem ungezogenen Regenbogen alles auslösen kann... Für meinen Geschmack holpert das Gedicht etwas, aber da ich selber keine Expertin auf dem Gebiet bin, warte ich mal, was die anderen sagen. Das Wort "ganz" ( 6. Strophe, 2. Zeile) würde ich streichen.

Vielen Dank für diesen morgendlichen Ausflug und liebe Grüße

anna a.

Liebe anna a., danke für den kleinen Hinweis. Ist geändert und hört sich nun besser an. Und ja, wenn irgendwo ein Regenbogen auftaucht, geschieht sonderbares.

Lieber Thomas, schön, wenn ich dich zum Schmunzeln bringen konnte.

Candlebee grüßt