Ihr Mund schmeckt einsam und verklebt, erschüttert, hilflos und er bebt, die Kehle zugeschnürt und klamm. Ein Wort verirrt sich dann und wann,
wird ausgespuckt und landet bald in einem großen Schweigewald, in dem das Grauen täglich schreit, ich packe dich, bist du bereit?
Die Nachbarn halten sich bedeckt, verraten nichts, sind gut versteckt und sie, sie ist ihm ausgesetzt, wird durch die Kälte nachts gehetzt,
verschluckt sich an der eig‘nen Not und wünscht sich, sie sei endlich tot, doch er, er quält sie endlos weiter, wenn sie sich wehrt, wird’s schlimm, dann schreit er,
dass selbst der Trinker Sepp erschauert und unterm Küchentisch sich kauert. Doch bricht der Tag mit Licht herein, muss sie geschminkt die Starke sein
für ihre große Kinderschar, steht sie am Herd, ja, das ist wahr, kehrt ihre Tränen untern Schrank erschöpft und in der Seele krank.
Liebe anna, welch bedrückendes Szenario beschreibst du hier!? Es könnte gut eine der realen Schockstorys sein, die sich hinter manchem Alltagsgesicht von Frauen verbirgt. Vielleicht ist es für dich ja interessant, dass ich die letzten zwei Strophen irgendwie als Bruch empfinde. Vielleicht, weil du eine Art Auflösung anbietest, die fast das Zeug dazu hätte eine eigenen Geschichte zu sein. Der Trinker Sepp unterm Tisch, könnte es auch "Schuld" sein.
Was hälst von einer Kürzung, bei der meiner Meinung nach nichts verloren geht? Statt zwei mal vier, zuletzt einmal vier und abschließend nur zwei Zeilen.
Doch bricht der Tag mit Licht herein, dann will und muss sie stärker sein. Sie steht am Herd, geschminkt sogar, für ihre große Kinderschar.
Die Tränen kehrt sie untern Schrank, erschöpft und in der Seele krank.
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