Durch dunkle Nacht ging ich so viele Meilen, um irgendwo dann Glück und Sinn zu finden. Oft dachte ich, ich müsste mich beeilen.
Bei guten Freunden wollte ich verweilen, doch konnten sie mich alle nicht lang binden. Durch dunkle Nacht ging ich so viele Meilen.
Die Lasten wollte keiner mit mir teilen, drum glaubte ich, dass sie mich nicht verstünden. Oft dachte ich, ich müsste mich beeilen.
Kein Glaube konnte meine Wunden heilen. Auf vielen Wegen musste ich mich schinden. Durch dunkle Nacht ging ich so viele Meilen.
In Ästen wollte ich mich nicht verkeilen. Manch Hilfen musste ich deshalb erfinden. Oft dachte ich, ich müsste mich beeilen.
Oft fühlte ich mich, wie auf hohen Seilen, weit schwingend über tiefen Felsenschlünden. Durch dunkle Nacht ging ich so viele Meilen. Oft dachte ich, ich müsste mich beeilen.
hierzu denke ich, dass meine Villanelle "Wir dürfen nicht vertrauen" (2015) besser war. Es ist nicht leicht in dieser Form eine gute zur Form passende Aussage zu schreiben. Danke für Deinen Kommentar.
Lieber Hans, ich finde schon, dass der Titel zum Text passt, denn auf schweren Wegen hat man oft den Eindruck der Dunkelheit. Du hast eine 11hebige Villanelle geschrieben, aber warum auch nicht. "Gefühlt hab ich mich wie auf hohen Seilen." hier habe ich den Eindruck, dass etwas unrund läuft. Schau doch noch mal. Ansonsten ist es eine gelungene Villanelle, die auch ein bisschen Traurig stimmt. Liebe Grüße, Heidi
bei manchen Gedichten ist die Wahl des Titels schwierig. Hier denke ich jedoch auch dass er passt. Die 11 Hebungen habe ich genommen, weil ich mich nach meiner Villanelle "Wir dürfen nicht vertrauen" gerichtet habe.
außer der angemahnten Zeile würde ich "doch konnten sie nie allzu lang mich binden" in "doch konnten sie mich alle nicht lang binden" verwandeln und, um die Inversion zu vermeiden.
"Am Wegesrand versteckte ich die Sünden." klingt etwas seltsam und dem Reim geschuldet.
Vielleicht statt: "Gefühlt hab ich mich wie auf hohen Seilen. Am Wegesrand versteckte ich die Sünden." etwas wie: "Oft fühlte ich mich, wie auf hohen Seilen und über tiefen Felsenschlünden."
Der Refrain "An schönen Orten wollte ich verweilen" hängt meiner Meinung nach etwas in der Luft.
Lieber Hans, ich sehe es wie Thomas. Mir ist auch aufgefallen das, "an schönen Orten wollte ich verweilen", nicht so passend zum Text ist. Ansonsten denke ich das man diesen Inhalt schon in einer Villanelle verarbeiten kann.
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