Hat das Jahr nicht grad begonnen? Wird es besser, oder nicht? Hat die Menschheit sich besonnen? Wird’s am Tunnelende licht? Zukunft willst du heut ergründen? Blei ins Wasser gieß am Tisch! Böller, Freudenfeuer zünden, Sekt im Glas lass prickeln - zisch! Glocken tönen von den Türmen, Menschen strömen auf den Platz, Jubel will dein Herz erstürmen: Vorsicht, falscher Denkansatz!
Viel zu früh ist deine Freude! Denke an die Virenlast, an die vielen Leute heute, denen Chaos besser passt... als der Wahrheit wirre Lehren, die uns führn auf dünnes Eis, Einbruch will uns schlicht belehren, dass die Lösung Demut heißt. Hoffnung soll das Denken lenken Wissenschaft vom Lebenssaft, Mut zum Wir, Zeit fürs Bedenken, Selbstvertraun und Willenskraft.
Atmen wird erst wieder möglich, wenn die Maskenpflicht entfällt, wenn auch Schranken in den Köpfen schwinden und die Mauer fällt, die uns trennt vom echten Leben. Ohne Gier und ohne Neid, ohne Luxus, falsches Streben, erst beginnt die gute Zeit. Wenn wir einst die schlimmsten Viren, selbsterzeugt und hausgemacht, aus der Erblast wegradieren, dann erst hat’s der Mensch vollbracht.
der Form nach ist dein Gedicht gut geraten. Inhaltlich halte ich die Verbindung von verschiedenen, ganz offensichtlich bestehenden gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Problemen mit dem (Corona)-Virus für problematisch, u.A. weil sich in einem derartigen Eintopf die wirklichen Probleme sicher nicht verändern lassen. Beispielsweise nimmt der Egoismus real zu, obwohl der Virus angeblich zeigt, dass wir alle in einem Boot sitzen.
Ich denke in der Poesie darf man diese Verbindung herstellen, in der Politik nicht. Da du hier als Poet sprichst, ist meiner Meinung nach alles in Ordnung.
Egoismus nimmt wirklich real zu, genau deswegen habe ich „Mut zum Wir“ auch angeführt. Und „der Wahrheit wirre Lehren“ war mir ebenfalls wichtig, weil in Wahrheit die Wahrheit nicht einfach zu entschlüsseln ist.
offenbar prägt diese Zeit unser Denken und Fühlen sehr und so wundert mich auch nicht, dass du die Aufgabe mit den Herausforderungen und Wirren dieser Zeit verknüpft hast. Deine Romanzenstrophen lesen sich gut und mir gefällt besonders dein Aufruf zur Zurücknahme des Egoismus und der Stärkung des Wir-Gefühls. Mit dir zusammen freue, bzw. erwarte ich schon bessere Zeiten.
Wartet nicht auf beßre Zeiten Wartet nicht mit eurem Mut Gleich dem Tor, der Tag für Tag An des Flusses Ufer wartet Bis die Wasser abgeflossen Die doch ewig fließen Die doch ewig fließen
Ich meine, Demut ist angesagt! Die Wahrheit ist schwer zu ergründen, und das gilt für alle. Fehler werden gemacht, müssen revidiert und eingestanden werden. Bodo hat als einziger zugegeben, dass er sich geirrt hat, das ist höchst selten in der Sphäre der Politik...
danke für dein dickes Lob! Dass du es in deine Sammlung aufnimmst, wiegt doppelt!
Liebe anna,
auch dir danke ich herzlich! Dass du das „erst“ nicht verstanden hast, liegt wahrscheinlich an der ungewöhnlichen Satzstellung. Eigentlich müsste es ja heißen: erst ohne Gier usw. beginnt die gute Zeit. Ich glaube so wird’s verständlicher.
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