Sie war ein hoffnungsfrohes Kind und lebte nur im Hier und Jetzt und ging die eignen Pfade. Am Bahngleis spielte sie zuletzt so frei und froh, wie Kinder sind. Der Zug, weshalb er nahte. – Die Antwort weiß der Wind.
ich dachte, wenn man diese Tragödie auf die Spitze treiben will könnte man das so machen:
Sie war ein hoffnungsfrohes Kind und lebte nur im Hier und Jetzt sie ging die eignen Pfade. Am Bahngleis spielte sie zuletzt - natürlich, rein wie Kinder sind. Nur Krähen sahn den Zug, der nahte, erstickt ihr Schrei, verhüllt vom Wind.
Oder so ähnlich halt von dir mit besseren Worten ausgefüllt, aber ein A. bietet sich geradezu an.
Ich hoffe, das kein tatsächlich von dir erlebtes Schicksal dich zum Schreiben veranlasst hat.
Lieber Thomas, es gibt Gedichte die lassen einen Innehalten. Dieses gehört dazu. Es macht betroffen und mich lässt deshalb die Form kalt, weil der Inhalt so aufwühlt. Die Labilität des Glücks und der Unbefangenheit, so könnte der Titel auch lauten. Ein unschuldiges Kind starb, du hast es in einen Kontext gesetzt der es in unseren Kulturraum verortet, so scheint es mir zumindest, und nicht auf eines der Meere die zum Massengrab wurden. Schwere Kost, wenn man am Wochende grade seine geliebten Enkel zu Besuch hatte. herzliche Grüße der Sanderling
stimmt, deine Version ist bedeutend dramatischer, aber ich wollte das Schicksalhafte anklingen lassen.
Lieber Sanderling,
deine Bemerkung über die Form finde ich interessant, denn das Gedicht entstand auch, weil ich eine Strophenform ausprobieren wollte, die mir eingefallen ist, nämlich:
A xXxXxXxX B xXxXxXxX C xXxXxXx B xXxXxXxX A xXxXxXxX C xXxXxXx A xXxXxX
Euch beiden vielen Dank für eure interessanten Kommentare und liebe Grüße Thomas
Lieber Thomas, meine spontane Aussage zur Form sollte keine Abwertung darstellen. Wie wir wissen trägt die Form ja auch wesentlich zur Wirkung bei. Viele Grüße der Sanderling
ja klar sollte das Schicksalhafte anklingen, des wegen ja das Akrostichon (oder wie auch immer das geschrieben wird), das setzt doch gerade das unabänderliche Schicksal von Susanne fest... genau deshalb habe ich ja gedacht es würde das noch unterstreichen und deine Intension verstärken, aber da müssen deine Worte natürlich hinein, mein A. ist ja nur so ne Schnellvariante.
Mir gefällt das ursprüngliche Gedicht natürlich besser, dachte nur man könne noch steigern.
ich habe die Bemerkung überhaupt nicht als abwertend empfunden, im Gegenteil, als sehr positiv. Und aus dem erwähnten Grund hat sie mich sogar besonders gefreut.
Lieber Derolli,
"Akrostichon" stimmt, aber ich habe es beim Lesen gar nicht bemerkt. Ich lese Gedicht halt mit den Ohren und nicht mit den Augen. Auch braucht man gar nicht werten, die beiden Versionen sind eben unterschiedlich, und beide in ihrer Art gut, denke ich.
nein, werten ist nicht mein Ziel, wahrscheinlich der Reiz, was man kunstvoll noch damit anstellen kann, mit deinem Gedicht. Akrosticha sind vielleicht deshalb für mich ein Symbol für Schiksal, weil man sie meist erst im Nachhinein bemerkt, so wie wenn etwas unweigerlich geschehen ist und man es trotz aller Vorzeichen nicht wahrgenommen hat - Schiksal eben.
so habe ich das noch gar nicht gesehen. Wahrscheinlich weil ich mit Schicksal etwas verbinde, das unvorhersehbar und unerklärlich ist. Aber vielleicht ist das nicht immer so.
Unabänderlich ja (so Schicksalsweberinnen mäßig) unvorhersehbar ... vielleicht kommt auf den Zusammenhang an, aber es muss sich doch vom Zufall deutlich unterscheiden. So verbinde ich, so wie im Englischen häufig gebraucht mit Destiny, also Schiksal (Destinationsglaube, Fatalismus) ein gelenktes Geschik, das uns Menschen wie dein Gedicht deutlich zeigt mitunter so leicht verhinderbar, und dennoch unabänderlich, ja grausam erscheint.
Ich persönlich bin kein Freund der Vorherbestimmung, da ich den freien Willen schätze, doch mitunter wird man selbst widerwillig gelenkt.
dein Vergleich mit dem Akrostichon ist doch recht treffend. SCHICKsal ist etwas (von den Göttern oder Gott) geschicktes, was wir (in unserem Wissen beschränkte Menschen) nicht voraussehen, obwohl es (für die wissenden Götter) klar erkennbar ist. Dieses bleibt richtig, auch wenn man nicht an Göttliches glaubt, solange man das Universum als Kosmos versteht. Nur wer das auch noch ablehnt, muss sich mit dem reinen Zufall begnügen.
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