Wir liefen durch ein Feld mit rotem Mohn ohne eine Pflanze nur zu knicken. Hand in Hand, den Bergen und auch Tälern abgewandt, den Himmel neu zu sehen.
Heut stehen wir fast still, so wie ein Baum der jung noch ist und sich im Winde wiegt, ja tanzen will, doch fest steht auf dem Grund. Und alle Äste trägt der gleiche Stamm.
Ein Freudentanz wenn leuchtend hell im Herbst die bunte Blätterwelt ‘gen Himmel weht. Darunter auch ein rotes Blatt vom Mohn. Die Ewigkeit erblüht im Fallen schon.
Wir liefen durch ein Feld mit rotem Mohn und knickten auch nicht eine einzge Pflanze, den Bergen und den Tälern abgewandt, nur Hand in Hand, den Himmel neu zu sehen.
Wir können ja nicht Goethes Iphigenie nachdichten. Oder doch?
Lieber Thomas, du machst mich in doppelter Hinsicht verlegen. Ich muss dir gestehen deine Anspielung nicht konkret fassen zu können. Auch wenn ich gerne schreibe, ich bin, was klassische Lektüre angeht eher unbelesen. Scham über mich? Nein warum. Irgendwie habe ich ja einen Zugang zur Sprache gefunden. Auch ohne Goethes Iphigenie gelesen zu haben. Magst du dich erklären? Ich lese mal, ob ich dahinter komme. viele Grüße. der Sanderling
es ist ganz einfach, genau wie im Iphigenie-Monolog beginnst du die zweite und dritte Zeile betont, obwohl sonst alles jambisch ist. Ich vermute Goethe ist dir im Ohr hängen geblieben.
dein Lebens-Gedicht vom Frühling, in dem man noch in Liebe berauscht durch Mohnfelder wandelte, bis über die jetzige Zeit, in der eigentlich nicht mehr viel passiert hin zu einem Herbst und den ersten Anzeichen des kommenden Endes, des Winters, gefällt mir sehr gut. Schön finde ich auch, dass auch im Herbst durch ein mohnrotes Blatt die Erinnerungen und vielleicht Momente früherer jugendlicher Zeiten durchscheinen.
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