Ein kranker Mann regiert ein großes Land, Verstand und Klugheit sind auf Reisen. Ein kleiner Sultan herrscht mit harter Hand, Gefängnis dem, der ihn nicht möchte preisen.
Im Heute ist es, wie es gestern war, wir fahren alle noch im gleichen Zug. Die Leute reden, schimpfen Jahr um Jahr und bleiben sitzen. Nennen es Betrug.
In schlauen Büchern bleibt von diesen Tagen ein Bild, ein Witz, Gedichte wird man lesen. In hundertfünfzig Jahren wird man sagen: Dies sei die gute alte Zeit gewesen.
sehr ruhig und kompakt formuliert hast du dir die im Text enthaltene Frage nach dem was bleibt gestellt und eine etwas resignierende Antwort gefunden, im scheinbaren Trost der "guten" alten Zeit. Mich jedenfalls stimmt es etwas traurig.
Die Form finde ich sehr gut, einzig statt "der möchte ihm nicht preisen." würde ich "der ihn nicht möchte preisen." sagen, aber das ist Geschmackssache.
Liebe Ilona, es gab, gibt und wird es geben gute und weniger gute Zeiten. Das Schlimme ist nur, die Geschichte lehrt es uns: Es änderte und ändert sich nichts, obwohl wir "so klug und weise" sind. Niemand hat aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und die Wenigen, die sich auflehnen, werden belächelt oder ausgegrenzt. Schön, dass du dir auch die "Nacherzählung" verkniffen hast . Dein Gedicht liest sich schön flüssig und gefällt mir sehr gut . Herzliche Grüße, Heliane.
Liebe Ilona, die ersten zwei Strophen deines Gedichtes gefallen mir sehr gut. Entweder ist es die Realität, die so treffend wie resignativ aus der dritten Strophe schreit oder anderes, was ich bisher nur empfinde, aber noch nicht in Worte fassen kann, weshalb ich bei mir einen Abfall der Wirkung zum Ende hin spüre. Lass mir bitte noch etwas mehr Zeit zum Sacken, dann wird es vielleicht differenzierter. Liebe Grüße, der Sanderling
Du sprichst von Wahrheiten, doch es sind nicht die Ganzen, denn ich denke die Geschichte wird unerkannt gesteuert von Finanzmächtigen die durch ihre Mittel das was geschieht vordenken und so mit Hilfe von ihren Handlangern ermöglichen. Jeder Hinweis darauf wird als Verschwörungstheorie bezeichnet. Die gute alte Zeit gab es immer nur für eine meist kleine Minderheit. Auch die heutige Zeit ist nicht für alle gut, doch von den Verlierern wird die Geschichte nicht geschrieben. Die Aussage gibt zu denken und gefällt mir sehr gut.
dein schönes Gedicht ist genauso traurig wie ansprechend, resignierend wie ein Aufruf. Schon lange frage ich mich, warum nicht endlich mal ein Aufschrei durch die Menschheit geht. Wie schnell wäre es mit Diktaturen, Hunger und Misswirtschaft vorbei. Aber so sind wir Menschen halt - wir bleiben sitzen.
mir gefällt Dein Gedicht in seiner Offenheit der Auslegung. Du hast Recht, die Menschen bleiben wahrscheinlich die gleichen wie sie es schon immer waren. Der Instinkt zu herrschen und zur Macht hat viel mit Sexualität zu tun. Leider! Potent ist, wer Macht hat, heißt die Devise. Obwohl ich heimlich glaube, dass es genau anders herum läuft, wenn es darum geht einen Partner glücklich zu machen. (Hitler war bestimmt impotent in Bezug auf Beziehung.) Jetzt schreib ich nicht weiter. Mich gruselt es soeben, auch weil Du schreibst, dass man später sagen wird: die sei die gute alte Zeit gewesen. Wo soll das noch hinführen? Ich hoffe doch immer noch, dass die Menschheit sich ein bisschen ändern könnte.
wie auch andere hast du das vorgegebene Material eher als Anlass, denn als Aufgabe aufgefasst und das Gedicht auf einer eher metaphorischen Ebene angesiedelt. Es ist dir gelungen, auf das immer Gleiche in der Geschichte zu verweisen und darauf, dass nur Kunst und Literatur von einigem Bestand sind.
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