"Was bist du doch für ein schräger Vogel!", hast du zu mir gesagt und mir die Flügel gestutzt, den Schnabel gewaschen und die Federn einzeln ausgerupft.
Als meiner Haut neue Federn wuchsen, meine Stimme das Singen wiederfand, befreite ich mich aus dem trennenden Käfig.
Nach eines Tieffluges unsicherem Geflatter, mit schmerzenden Schürfwunden einer Bruchlandung, bin ich nun doch im eigenen Nest gelandet.
Jetzt kannst du allein darüber brüten und Hühnchen rupfen mit wem du willst. "Du warst ja schon immer ein komischer Kauz!"
meinst du? Eigentlich habe ich versucht ohne jeden Groll zu schreiben. Aber unleichte Angelegenheiten werden halt auch wahrscheinlich auch im Rückblick nicht einfacher oder weniger schlimm, aber leichter schon. Meine ich.
Liebe Clara, ätschi-bätschi - die ganze Rupferei hat dir nichts genutzt! So kommt das bei mir an. Der kleine Phoenix erhebt sich aus der Asche, hat ein neues Gefieder und neuen Lebensmut. Warum, frage ich, hat noch keiner gemerkt, dass der komische Vogel Dich immer noch unsicher macht. Es heißt doch nicht "kommischer Vogel" sondern "gomischer Voggel"? Liebe Grüße, Hayk
da bist du auf dem Holzweg. Den inzwischen ausgemerztem Tippfehler, hatte keiner bemerkt bislang . Dieser Vogel macht so schnell niemanden mehr unsicher. Der hat sich alsbald eine zänkischen Amsel ins Nest geholt und nun ist ihm das Zwitschern vergangen.
liebe Clara ich finde, Du erzählst eine wunderbare Geschichte der Selbstfindung. Ich würde allerdings unbedingt den letzten Spruch "Du warst ja schon immer ein komischer Kauz!" weglassen. Warum? weil dadurch suggeriert wird, der "schräge Vogel" ist immer noch nicht über die bitteren Erfahrungen hinweg. Dadurch kommt, denke ich auch Thomas Gefühl für den "bitteren Ton". Ich würde mir einen gestärkten selbstbewußten "schrägen Vogel" wünschen. Einer der sein eigenes Nest hat und weiß wer er ist und sich nicht verbiegen noch die Flügel stuzen läßt. herzlich Ilona
der "schräge Vogel" und der "komische Kauz" sind eigentlich als Rahmen für diesen Weg der Selbstfindung gedacht und ich würde nur ungern darauf verzichten. Und der Weg einer Selbstfindung kann doch auch bitter sein. wichtig ist, dass man ihn geht und das er ein positives Ziel hat, dass man hoffentlich irgendwann erreicht. Und dann kann auch Gras über die Narben wachsen, bei beiden, oder wenigstens beim schrägen Vogel. Der Kauz ist für sich selbst verantwortlich.
Ich danke dir für deinen fundierten, ausführlichen Kommentar, für das Auseinandersetzen mit dem Inhalt meines Gedichtes.
Und wünsche uns allen ein wunderbares, harmonsiches Nest.
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