Nach langem Regen reist der Himmel auf und Sonnenschein, in tiefem blau, erfüllt die Lüfte. Mein Atmen es wird tiefer nun und durch geschlossne Lieder fliest jetzt warmes rot bis in mein Herz. Ein seltsames, spontanes Sehnen macht sich breit in mir. Mein Blick geht immer wieder hoch zum Himmel. Als wäre dort des Sehnens Grund zu fassen. Auf einer Bank lass ich mich nieder so. Der Wind umweht mein frühlingshaftes Sein. Da höre ich aus Ferne nur ein leises Rufen. Doch meine Augen, außer blau, noch nichts erspähn. Erst als das Rufen näher kommt erfass ich langsam was des Sehnens Grund wohl war. In großer und erhabner Schar, da ziehen Kraniche, grade auf mich zu. Im Überfliegen klingen ihre Rufe gleich, des Flehens eines Minnesängers. Es ist die wunderbare Wiederkehr des Lebens, was diese Vögel in den Frühling treibt. Und auch des Glücks, was jeden tief im Grunde seines Herzen neu berührt.
So sitze ich auf meiner Bank und staune still. Und hoffe, dieses Wunder dauert ewig an.
Sanderling
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
dein Text liest sich wie ein Fragment, oder eine Notiz von Gedanken und Erlebtem. Ich nehme an, das ist deine Absicht. Er schildert eine tiefe Naturverbundenheit und Lebensfreude, durch die ein zugrundeliegendes Gefühl der Auferstehung metaphorisch angedeutet wird ("des Sehens Grund", "Sehnen macht sich auf", "umweht mein frühlingshaftes Sein", etc. ).
Ich sage "metaphorisch angedeutet", weil für mich durch den fragmentarischen Charakter keine wirkliche Metapher entsteht. Dazu müsste die "Notiz" weiter verdichtet werden und die "aufgesammelten" Gedanken und Eindrücke (als Blumen ) zu einem lyrischen Gedicht (zu einem Strauß ) "gewunden" werden. Das wäre eine große Arbeit und ist von dir wahrscheinlich gar nicht beabsichtigt, weswegen das gerade Gesagte keine Kritik ist, sondern nur ein Hinweis.
Lieber Thomas, ich danke dir für dein ausführLichtes Eingehen auf meinen Kranich Text. Er entstand wirklich sehr spontan und ist deshalb genau das was er ist. Er sollte aber nicht in mir bleiben, da mich die Ankunft der Kraniche jedes Jahr wirklich schon vor der ersten Begegnung sehr beschäftigt. Vielleicht habe ich ihn heute auch so fragmentartig eingestellt, weil ich ihn sonst gar nicht geschrieben hätte. Mehr Zeit zu haben, neben dem Beruf, wäre so schön. Ist im Moment aber oft schwer. Ich werde den Text weiter formen und vielleicht wird es ein Gedicht! lieben Gruß und danke! Thomas
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