Verwittert sind die Schalen meines Ich, ich glaubte schon, das Leben sei vergangen, doch habe ich ein Sandkorn eingefangen, vom Schicksal aus dem Meer gespült für mich.
Es schmerzte, als es in der Seele rieb und doch hab ich es sorgsam aufgehoben, in Perlmutt silbrig schimmernd eingewoben, so dass es wuchs und mir erhalten blieb.
Als hätte ich Dich immer schon vermisst, so war mir, als wir uns so spät noch fanden und ich hab tief in mir sofort verstanden, dass du die Perle meines Lebens bist.
welch entzückende Idee, der Auster und ihrer Perle ein lyrisches Denkmal zu setzen! Manche Menschen verspeisen die Auster lebendigen Leibes, freuen sich am Zusammenzucken, wenn Zitrone drüber läuft, und halten sich für Freinschmecker. Andere tragen die "Sandkörner" um den Hals und fragen nicht nach dem Woher, sehen nur den Glanz.
Abgesehen vom natürlichen Weg vom Sandkorn zur Perle, ist auch eine andere Deutung deiner Verse möglich, besonders die letzte Strophe weist auf ein sehr persönliches Erleben deines lyrischen Ichs hin; sehr hübsch verschlüsselt!
das ist eine wunderschöne Liebeserklärung, die deine Perle sicher zu schätzen weiß. Besonders gut finde ich, dass du die aktive Arbeit ausdrückst, die Grundlage einer guten Beziehung ist. Natürlich reibt das Sandkorn, wenn es jedoch mit Perlmut geglättet wird, erstahlt es sanft. Sehr schön.
Liebe Medusa, endlich ist mir auch mal ein weniger düsterer Wurf gelungen, den ich hier mit ohne Gewissensbisse einsstellen konnte. Gemeint habe ich eigentlich beides, ineinander verflochten, die Parallelität von wachsender Liebe und entstehender Perle. Das anfängliche Sandkorn ummantelt mit Liebe, Respekt, Zuneigung und Bewunderung wird zur Perle des Lebens, zum wichtigsten Lebensinhalt. Natürlich kann man den Text auf verschiedene Arten lesen, was ich grundsätzlich bei jedem Gedicht mag. Liebe Grüße! Galapapa
Hallo Thomas, ja, Beziehungen, die wachsen, bei denen die aufkeimende Liebe in Respekt, Zuneigung und Bewunderung eingepackt wird, die überstehen fast jede Krise und haben die längste Lebensdauer. Danke für Deinen lobenden Kommentar! Herzlichen Gruß an Dich! Galapapa
Ich mag dein Gedicht. Du hast so einen gewaltigen Wortschatz und bringst selbst ein Sandkorn zum glänzen. Wie immer bin ich fasziniert von deiner Gabe, Worte in Bilder zu packen.
Am handwerklichen kann man bei dir so oder nichts kritisieren, ich zumindest nicht. Deswegen,
großartig, wie du das LI als Muschel beschreibst, das sich irgendwann, nachdem das Leben ihm ziemlich zugesetzt hat, resignierend in seine Behausung zurückzieht. Wie schließlich das Sandkorn im Laufe der Zeit zur Perle und zum Mittelpunkt des Lebens wird, hast du wunderbar beschrieben.
Die große (späte) Liebe mit diesen Metaphern zu verdichten, ist dir hervorragend gelungen, Chapeau!
Liebe Behutsalem, hab lieben Dank für Dein schönes und ermutigendes Lob! Herzliche Grüße an Dich! Galapapa
Hallo Sidgrani, auch Dir herzlichen Dank für das großartige Lob! Ich hatte mir als Stichwort die Perle genommen und dann ist einfach ein Liebesgedicht daraus geworden. Die Parallelen sind eben vorhanden und erkennbar. Herzliche Grüße! Galapapa
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