#1 | Am Abgrund
10.10.2016 15:32 (zuletzt bearbeitet: 10.10.2016 18:14)
Heike
(
gelöscht
)
Am Abgrund
Du schreist mich an und tötest meine Seele, ich bin verletzt und kann es nicht verstehn, wie sehr ich mich auch mit den Worten quäle, du hörst nicht zu, es wird bald Zeit, zu gehn.
Ich kann die Liebe nicht mehr halten, mein Hass wird stärker, jeden Tag, dein Schatten will mein Herz erfassen, egal, wie sehr ich dich noch mag.
Es tut so weh, wenn du dich so veränderst, dass ich mich fürchte, wer du morgen bist, gib acht, dass du nun auf dem Fluss nicht kenterst, der dich davonträgt und du mich vermisst.
Ich kann die Liebe nicht mehr halten, mein Hass wird stärker, jeden Tag, dein Schatten kriegt mein Herz zu fassen, egal, wie sehr ich dich noch mag.
Viel Zeit verging, das Leben hat mich wieder, am Abgrund stand ich, müde, schwach und blass, mir spielt das Glück nun hoffnungsvolle Lieder, die Narben heilen, darauf ist Verlass.
Ich muss die Liebe nicht mehr halten, mein Hass wird schwächer, jeden Tag, dein Schatten hat mein Herz verlassen, egal, wie sehr ich dich noch mag.
Hallo Heike, Dein Gedicht ließt sich rund und die Geschichte passt. Sicher mag es sowas geben, doch die Versöhnung am Schluss ist nicht ganz so häufig. Es kling auch nicht mehr nach der großen Liebe. In der Mitte schreibst Du quasi in einem Atemzug von Liebe und Hass. Es mag viele geben, die das für gleichzeitig möglich halten, doch ich meine, dass diese Empfindungen dann nicht mehr den Sinn der Worte treffen. Bei einigen Strophen würde ich daraus zwei Sätze machen (Punkt statt Komma). Gern gelesen Günter
Zitatdu hörst nicht zu, es wird bald Zeit (Komma), zu gehn. mein Hass wird stärker (Komma), jeden Tag, dass ich mich fürchte (Komma), wer du morgen bist, gib acht, das (dass) du nun auf dem Fluss nicht kenterst, die Narben heilen, darauf ist verlass. (Verlass) Ich brauch die Liebe nicht mehr halten, (Ich muss?) egal, das (dass) ich dich auch noch mag. Ich würde den Kehrreim aus S2 und S4 übernehmen, er klingt besser.
Liebe Heike, eine traurige, jedoch leider alltägliche Katastrophe. Du hast sie, nicht ohne positiven und wünschenswerten Ausgang, eindringlich, mit treffenden Worten und schönem Klang geschildet. Gefällt mir sehr gut . Herzliche Grüße, Heliane.
Lieber Günter, es gibt keine Versöhnung, nur die Hoffnung auf eine neue Liebe, die erst kommen kann wenn alle Narben verheilt sind. Wie schwer ein Trennung und ein neuer Anfang fällt, sieht man an der letzten Zeile und der Erkenntnis das mögen nichts mit Liebe zu tun hat. LG Heike
Liebe Heliane, danke für die Hilfe. "Muss" ist stärker als "brauch"und auch der angegleichte Kehrreim reicht als Aussage. Wichtig ist nur die unglaubliche Tatsache, dass man überhaupt so einen Menschen "noch" mögen kann. Man neigt halt dazu positives zu speichern und negatives schneller zu vergessen. Auf der einen Seite ein Schutzmechanismus unseres Gehirns, auf der anderen Seite eine unnötige Verlängerung von unglücklichen oder gar gewalttätigen Partnerschaften. LG Heike
ich finde, das ist ein starkes Gedicht. Der Wechsel von fünf zu vier Versfüßen im Refrain erzeugt eine eindringliche Wirkung. Die Sprach ist lyrisch sangbar, ich kann mir das Gedicht sogar gut vertont vorstellen. Ich finde das sehr gut und trotz des bitteren Inhalts ist es ein Freude es zu lesen.
liebe Heike Der Titel ist super gewählt, das Gefühl am Abgrund zu stehen ist gerade in solch einer Beziehung fast körperlich zu spüren. Dein Gedicht ist singbar und doch verursacht es Gänsehaut bei mir. Besonders die 2.Strophe hat es in sich. Daraus folgt wie selbstverständlich die Schlußfolgerung in der 3.Strophe. Leider ist es im Leben nicht immer so. Bis die Trennung entgültig vollzogen ist hat der leidende Partner oft die Hölle auf Erden. Sehr sehr gut beschrieben. Ich könnte mir hier eine 4. und 5. Strophe sehr gut vorstellen ohne das der Text verliert. Aber das nur am Rande bemerkt. herzlich Ilona
ein wirklich starkes Gedicht über die Ablösung, die Ambivalenz in Beziehungen und einen neuen Start ins Leben zurück. Was soll ich noch sagen? Vielleicht, dass Deine Zeilen es mich stark brührt haben? Deine Gedichte liebe Heike gehen immer sehr in die Tiefe und das beeindruckt mich gewaltig. Interessant finde ich auch Deine kompletten Kehrverse, statt einzelner Wörter und Zeilen.
wenn eine Beziehung das Leben bestimmt, ist es immer schwer, wenn sie endet. Doch nichts im Leben ist von sicherem Bestand und es gilt dann, auf sich selbst und die Zukunft zu besinnen. Es bleibt hier zu wünschen dass dies gelingt. Eine gute Aussage mit passendem Refrain. Gefällt mir sehr gut.
am Abgrund zu stehen, verzweifelt und unverstanden und nicht zu springen, sondern sich zu fangen. Zu erkennen, dass ein Schlußstrich gezogen werden muss um neu anzufangen, alles das hast Du klar und deutlich zum Ausdruck und in die richtige Form gebracht.
Ein Werk, das man mehrmals lesen muss, um es richtig zu verstehen.
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