lieben ist hier ein großes Wort, lieber Günther. Ich würde es eher als "anerkennen, achten, würdigen" empfinden, was natürlich auch eine gewisse grundsätzliche "Menschenliebe" und den Willen zum Miteinander voraussetzt. Ich denke, kein Mensch ist frei von Eitelkeiten, es ist an jedem Menschen selbst, sich dies bewusst zu machen und in sich niederzuringen. Macht kann eine Droge sein, zumal, wenn diese Qualifikation, die ich oben nannte, fehlt. Aber wie ich mal schrieb: " Das Volk macht den König zum König, indem es ihn als solchen anerkennt".
Gerne drüber nachgedacht. Mal sehen, ob es aufhört zu regnen. Eigentlich wollten wir mit Hundi zum Erntedankfest, das im alten Schloß nah bei uns, statt findet. Ab Morgen habe ich "Babywoche", werde mich also etwas seltener hier blicken lassen. Von 8- 8, 5 Tage lang - da wird nicht viel Zeit bleiben, um in Lyrik zu sinnieren. Danach bin ich wieder dabei. LG und euch weiter frohes Schaffen von Koko
Liebe Koko, das Wort lieben hat viele Bedeutungen. Im weiteren Sinn, schließt es nach meinem Verständnis solche Begriffe wie achten usw. mit ein. Sonst hätte es bei mir nur die Bedeutung von mögen/gern haben. Eitelkeiten haben eine natürliche Funktion der Selbst- und Arterhaltung. Da stimme ich Dir zu! Der Hirsch drängt mittels Eitelkeit seiner Kraft im Geweih seine Mitbewerber aus dem Feld. Der Pfau tut es mit seinem Rad usw., der Mensch hat eben ein paar Eitelkeiten mehr. Macht ist in der Tat eine Droge. Sie wirkt bei intelligenten Menschen nicht minder. (Bei Dummen mag es nur schnelle gehen oder sie verfügen nicht über die Künste der Tarnung.) Danke! Auch Petrus nutzt seine Macht, um es regnen zu lassen, wenn es nus nicht passt. Herzlichst Günter
lieber Günter sehr treffend hast Du Deine Zeilen zum Thema Eitelkeiten formuliert. Ich würde auch auf jeden Fall lieben stehen lassen. Was wäre der Mensch ohne lieben zu können? Ich denke er würde weder Freude noch Wut empfinden können. Ich kann doch nur fremde Erfolge würdigen und lieben, wenn ich den Anderen als ganze Persönlichkeit liebe und würdige und wenn ich mich selbst in diesem Kontext betrachten kann. Viele können zwar die Schönheit eines Anderen würdigen, längst aber nicht den Erfolg. Erfolge hängen ja meistens mit einer Anstrengung zusammen. Diese Anstrengung anzuerkennen, heißt auch oft, ich erkenne meine eigenen Schwächen an. Ich glaube das es dort oft ein Defizit gibt.
Liebe Ilona, danke für Deine Gedanken! Liebe ist ein sehr umfassender Begriff und die Deutungen können sogar bis ins Gegenteil reichen. Insbesondere dann, wenn Worte ihre Bedeutung ändern oder verlieren. Ein solches Wort ist züchtigen. Heute wird leider darunter schlagen verstanden. Zu der Zeit, als der Spruch entstand, hatte es die Bedeutung von erziehen (Zucht). Jetzt bin ich vom Thema abgekommen. Eitel sind wir alle, doch manche können die Intensität begrenzen. Ein Dichter, der nicht eitel wäre, würde keinem eines seiner Gedichte zeigen. (Eine, sicher strittige These!) Herzlichst Günter
Lieber Günter, Es sind ja nicht nur die Schönen, sondern auch die, denen es um Macht geht, wie Du richtig erwähnt hast. „Alles mir und die Bröcklein den Anderen“ heißt oft die Devise. Wenn das dann aber alle machen, behindern sie sich, wie man auch in der Politik feststellen muss. Zusammenarbeit wäre sicherlich effektiver. Gut erkannt und in Gedichtform gebracht hast Du dieses Phänomen. Einen Vorschlag habe ich noch. Im letzten Vers hast Du zweimal „zu“ stehen. Das stört etwas. Du könntest das umgehen wenn Du „gelingt nur jenen, die wahrhaftig lieben“ schreiben würdest.
ZitatAn Güte und Toleranz sich zu üben, gelingt nur jenen, die wissen zu lieben.
ist nicht ganz einfach. Denn bevor du Güte, Toleranz und Liebe entwickeln kannst, mußt du zuerst dich selbst lieben und akzeptieren. Ein gutes und wichtiges Gedicht . Herzliche Grüße, Heliane.
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