wie adlerschwingengleich teilt er das Grau der Worte, zu durchdringen die Tiefen jener Seelengründe um zu erreichen still den Geist
er reist hinauf, hinab und wieder ergründet und erfühlt es das was sich in unsren Träumen findet in Harmonie beschreibt er knapp
es sind nicht Ströme heißen Blutes ein kleines Rinnsal eher doch und doch ist das, was er beschreibt und uns ergreift, so zart und fein
vielleicht die Würze unsres Lebens?
PS: durch die Diskussion fühlte ich mich angestachelt, es mal wieder zu versuchen (es fiel mir schwer, auf die Reime zu verzichten! ich verzichtete auch darauf, dem Text durch viele Umbrüche Bedeutung zu geben!)
Lieber Ulrich, einen Versuch ist es immer wert, in fremden Gründen zu fischen; manchmal haste Glück und fängst einen kapitalen Hecht . Hier komme ich arg ins Schleudern - die Fehler anderer Autoren finden sich immer leichter, als die eigenen . Was mich stört, sind der fehlende Klang, die Melodie, die Sprache kommt zudem ziemlich hölzern daher. Ich glaube, dass gezielte Zeilenumbrüche tatsächlich mehr "Bedeutung" in deinen Text bringen könnten, was ja kein Fehler ist. Es geht schließlich nicht um die Anzahl der Hebungen pro Vers, viel wichtiger scheint mir der Rhythmus zu sein. Und der kann kurze und lange Verse einander prima ergänzen. Durch die wichtigen "kleinen Dinge" liest sich dein Gedicht sehr schwer, so dass sogar der Inhalt bzw. die Aussage für mich nicht verständlich sind. Ich bin mir ganz sicher, dass du mehr Talent als ich besitzt, bleib dran, es wird sicher spannend ! Herzliche Grüß, Heliane.
Hallo noch zu früher Stunde! Liebe Heliane, nein, ich habe nicht versucht, einen Hecht zu fangen. Ganz in Gegenteil! Es ging mir um eine Untersuchung des Wassers und welche Netze für das Fischen geeignet sind. Im Klartext. Ich frage mich, ob Worte für sich schön klingen können. Entweder spricht mich die Aussage an, dann finde ich an den Worten Gefallen oder die Worte gefallen mir auch ohne den Sinn zu verstehen (Beispiel Rilke). Dann sind diese Worte aber in einen klanglichen Zusammenhang eingebettet (Reim, Metrik, Kadenz usw.). Bei freier Lyrik muss ich auf letzteres verzichten. Wie können dann Worte ohne den erkannten Sinn schön klingen? Ich halte das für unmöglich. Worte können für sich niemals eine Schönheit entwickeln, wenn sie nicht aus dem Reim usw. entsteht (aus der Einbettung in eine Form). Schönheit kann, wie gesagt auch aus dem Sinn entstehen, aus Bildern und Assoziationen. Dazu muss ich aber eben diese Bilder verstehen. In meinem Beispiel habe ich etwas gezeichnet, was sich ohne die Überschrift (die Bezeichnung) kaum erschließt. Um die Sache nicht zu einfach zu machen, war die Überschrift wieder einmal ein Vexierbild. Mit dem "... dicht er..." (Dichter) nur, kann sich die Aussage erschließen. Dichtung und Ästhetik sind nicht wissenschaftlich zu erfassen, das menschliche Empfinden jedoch ist es schon. Er folgt Vorbildern und es es folgt einer inneren Zielsetzung (einem Willen). Letzteres ist ein sehr umfangreiches, ja unerschöpfliches Gebiet. Ich bemerke, dass die Aussage nicht verstanden wurde. Mich würde nun interessieren, ob diese Kenntnis Dein Urteil bei dem Versuch einer objektiven Betrachtung ändern kann? Was Du mit hölzern beschreibst, ist das Fehlen einer geschmeidigen Form wie bereits dargelegt. Freie Lyrik hat aber eben diese Form nicht. Für mich ist dieser Textballon eine eben solche Analyse. Ich hoffe, Du verstehst? Leider habe ich vergeblich auf weitere Meinungen gehofft. Doch eben diese Schublade ist nicht sonderlich begehrt. Es sei denn..., das wäre wieder eine Analyse wert! LG Ulrich
ZitatIch hoffe, Du verstehst? Leider habe ich vergeblich auf weitere Meinungen gehofft. Doch eben diese Schublade ist nicht sonderlich begehrt. Es sei denn..., das wäre wieder eine Analyse wert!
Ja, dein Text ist es durchaus wert, einer besseren als meiner Analyse unterzogen zu werden. Die „Schublade“ ist nicht sonderlich stark frequentiert, weil zur Zeit unsere freien Lyriker, die dir bessere Hilfestellungen als ich geben könnten, recht selten vorbei schauen.
Zitat….. Dann sind diese Worte aber in einen klanglichen Zusammenhang eingebettet (Reim, Metrik, Kadenz usw.). Bei freier Lyrik muss ich auf letzteres verzichten.
Keinesfalls! Gerade die freie/n Lyrik/Rhythmen bedürfen eines äußerst feinen und ausgeprägten Sprachempfindens.
ZitatWorte können für sich niemals eine Schönheit entwickeln, wenn sie nicht aus dem Reim usw. entsteht (aus der Einbettung in eine Form).
Ein einzelnes Wort kann selbstverständlich keine Schönheit entstehen lassen, wattne Erkenntnis! Aber dieses Wort muss NICHT in einen Reim, noch in eine bestimmte Form eingebettet sein – Prosa kann sehr eindringlich sein und freie Lyrik/Rhythmen ebenfalls!
ZitatMich würde nun interessieren, ob diese Kenntnis Dein Urteil bei dem Versuch einer objektiven Betrachtung ändern kann?
Nö, nicht wirklich, weil ich keine "Fachfrau" bin. Ich muss mich zunächst an deine Wortspielereien gewöhnen. Und weil mir kriminalistisches Gespür völlig abgeht, wird es eine Weile dauern …
ZitatWas Du mit hölzern beschreibst, ist das Fehlen einer geschmeidigen Form wie bereits dargelegt. Freie Lyrik hat aber eben diese Form nicht.
Doch, das hat sie, kann sie durchaus haben. Lies mal Gernhardt oder Kipling – nur als Beispiel. Oder schaue HIER nach und gehe unten auf die Hörproben. Herzliche Grüße, Heliane.
nicht für alles gibt es Worte, doch manchmal gelingt es mit einer Folge von Worten einen Ausdruck zu vermitteln der einen Einblick gibt in eine Zwischenwelt, die im Innern von Einzelnen aber auch von Vielen wohnt und nach einem übergreifenden Verständnis drängt. Wer sich in Dein Gedicht hineinversenkt wird dies spüren und mitempfinden. Wie dicht es uns kommen kann und so auch mit manchem anderen zu Würze unseres Lebens ist jedem überlassen. Mir gefällt die reimlose Aussage. Gern gelesen!
Liebe Heliane, Dein "Nö" überrascht mich nicht, etwas anderes hätte es getan! Du kannst sicher davon ausgehen, dass meine Worte meinem Schönheitsempfinden entsprechen. Wenn sie es bei Deinem nicht tun, so ist das eben unterschiedlich! Jeder hat so seinen Stil und seine Vorlieben. In meiner Analyse hat es mich nicht weitergebracht, dazu hatte ich mehr Resonanz gebraucht. Vielleicht hätte ich besser auf tiefgründige Gedanken und längere Zeilen verzichten sollen? Danke für Deine Ausführungen!
Lieber Hans,
Zitatnicht für alles gibt es Worte
damit hast Du zweifelsfrei recht! Wie dicht er (der Dicht-er) uns kommen kann, ist doch sehr unterschiedlich. Eine Resonanz (ein Mitschwingen auf gleicher Frequenz) erfordert auf beiden Seiten eine gleich abgestimmte Antenne. Die Menschen sind verschieden und das ist gut so!!! Würze ist auch das, was nicht schmeckt wie alles andere. Hab Dank für Dein ausgesprochenes Gefallen!
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