Nach zehn Gedichten war ich ein Dichter. Ein schlichter zwar, doch Ambition und Spaß am Schreiben war mein Lohn.
Nach hundert weiteren im Fluss – ein kalter Guss, es war nur Stuss. So leicht erkannt und doch gespannt, was mag daraus noch werden?
Und als die Tausend war erreicht, war nichts mehr leicht. Der Anspruch war zu schnell gestiegen, und liegen blieb der schöne Schein, es könnte sein, dass sie gefallen.
Darauf ist gute Zeit vergangen. Gelangen werd’ ich nie ans Ziel. Zu viel an Stil und auch Gefühlen, Inspiration und gute Lehren, vermehren doch nicht meine Kunst.
Nun hab ich alles ausgeschaltet. Es waltet nun in mir verborgen in Hirnes Dunkel – Eingeweiden und wieder keimen alte Freuden.
Das Handwerk gab – im harten Griff – mir manchen Schliff und doch – ein Loch kann keine Form mir füllen. Um zu genießen lass ich sprießen, ganz ohne Druck und Ruhmessehnen. (Das will ich ganz gelassen nur erwähnen.)
lieber Ulrich Bravo kann ich da nur sagen. Ich glaube, deinem lyr. Ich geht es wie vielen Dichtern. Es ist nicht verkehrt durch die harte "Schule" zu gehen, doch oft behindert es auch den dichterischen Freigeist.
wer als Dichter nach Ruhm schielt, hat bereits verloren! Wer Gelerntes ins Hinterstübchen sperrt, ist auch nicht besser dran. Denn erst das Wissen um die zahlreichen Möglichkeiten formt den Stil und mehrt die Inspirationen. Nur wer sich überschätzt, sich kaum zu erreichenden Ansprüchen aussetzt, wird allmählich die Lust verlieren. Die Aussage deiner Verse mag ich nicht besonders, das Gedicht gefällt mir hingegen sehr gut, Sprache und Melodie ergänzen sich sehr schön .
Liebe Ilona, liebe Heliane, so verschieden können Sichten sein! Sicher lassen sich drüber umfangreiche Aufsätze verfassen, doch es bleibt immer etwas Individuelles, sonst wäre es keine Kunst. Handwerk ist gut und nötig, doch lasse ich meine assimilierten Erkenntnisse lieber aus dem Bauch heraus wirken, als dass ich mit Lineal und Zirkel beginne. Beides ist möglich und führt doch zu unterschiedlichen Ergebnissen. Das finde ich gut so. Unterschiede schaffen Vielfalt. Ich zumindest habe schon viele Falten! Danke für Eure netten Worte! LG Ulrich
Du sprichst mir aus der Seele ... Kreativität verlangt auch nach Handwerk und Handwerk nach Kreativität ... Irgendwo in der Mitte sich einzupendeln, ist für mich jedenfalls nicht immer leicht, doch im Fließen lassen der Worte verspuere ich Freude.
Du sprichst mir aus der Seele ... Kreativität verlangt auch nach Handwerk und Handwerk nach Kreativität ... Irgendwo in der Mitte sich einzupendeln, ist für mich jedenfalls nicht immer leicht, doch im Fließen lassen der Worte verspuere ich Freude.
Liebe Anna, Deine Reaktion freut mich. Deinen angesprochenen Spagat zwischen Handwerk und Inspiration kann ich nur bestätigen. Danke für Reinschauen! LG Ulrich
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