Mein Weg führt mich ins Ungewisse,
hinfort von dem was ich vermisse.
Der Horizont entfernt sich weit!
In allen Zielen klaffen Risse.
Die Zukunft ist ein stiller Traum,
sie lässt mich fühlen manche Bisse,
auf meinem Weg ein Dornenreich,
da liegen viele harte Nüsse.

Manch harte Nuss muss ich noch knacken,
auch dort wo mich die Geier packen
und ohne jedes Mitgefühl,
den Schutz von meiner Seele hacken,
als wäre dies ihr liebstes Spiel.
Am liebsten würd ich auf sie kacken,
so dass dies Übel braun sie färbt,
die Stinker, die mit den weißen Jacken.

Die Hoffnung bleibt es könnt gelingen,
zu manchen Zielen vorzudringen,
die noch von Nüssen sind besetzt,
um dann ein Siegerlied zu singen.
das meiner Freude Ausdruck gibt.
Auf weitren Wegen soll es klingen,
mit allen Menschen um mich her
wird dies uns Zielen näher bringen.

Lieber Hans!

Eine sehr schöne Beschreibung mancher Lebenswege, mit vielen Hürden.
Am Ende steht jedoch die Hoffnung, die Zuversicht, gesetzte Ziele trotz
Hindernisse zu erreichen.
In Vers zwei könnte ich mir vorstellen:

Manch harte Nuss muss ich noch knacken,
auch dort wo mich die Geier packen
und ohne jedes Mitgefühl,
den Schutz von meiner Seele hacken...

Aber das war nur so eine spontane Idee, ich dachte da sofort an gewisse Gewinnorientierte Egos die manche Firma führen..
Kurz und knapp: Mir gefällt deine Ghasel!
Die Regeln, soweit ich erkennen kann, sind eingehalten.

Liebe Grüsse, Jonny.

lieber Hans,
ein sehr schönes Thema hast Du gewählt.
In der ersten Strophe stolpere ich immer wieder über den Satz

Zitat

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In allen Zielen klaffen Risse

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Ich weiss nichts damit anzufangen. Meinst Du vieleicht:
Auf allen Wegen klaffen Risse?

auf meinem Weg der Dornenreich, (müsste es nicht DAS Dornenreich oder INS Dornenreich heißen?

so dass dies übel braun sie färbt, Übel würde ich groß schreiben.

nun lieber Hans, mehr finde ich nicht anzumerken.
Dein Thema gefällt mir und die Aufbereitung.
herzlich Ilona

Lieber Jonny,

ein sehr guter und passender Vorschlag, den Du auch treffend begründet hast. Werde "Geister" durch "Geier" ersetzen. Danke!

LG Hans

Liebe Ilona,

Zitat

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In allen Zielen klaffen Risse.

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Damit wollte ich sagen, dass die Ziele nicht lückenlos möglich sind und auch nicht lückenlos in der zuvor erwünschten Form erstrebenswert.

Zitat

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auf meinem Weg der Dornenreich,

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hier wollte ich "dornenreich" als Eigenschaft schreiben und habe es versehentlich groß geschrieben. Danke für den Hinweis. Deinen Vorschlag "das Dornenreich" finde ich auch sehr gut.

Zitat

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so dass dies übel braun sie färbt,

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hier wollte ich "übel" als Eigenschaft schreiben. Dein Vorschlag (Übel) macht die Aussage jedoch klarer. Ich werde ihn übernehmen. Danke!

LG Hans

Lieber Hans,
wieder eine unerwartete Anwendung der Regel! Das Reimwort strophenweise zu wechseln ist ein Experiment.
Das Wort 'kacken' ... schon etwas ungewöhnlich in einem Gedicht. Das Dornenreich ist sicher nicht Dein Ziel? Vllt. 'durchs Dornenreich'?
Die Zeile 'die Stinker, die mit den weißen Jacken.' hat mir zu viele Silben, vllt. auf Stinker mit den weißen Jacken.
Alles zusammen eine nachdenkenswerte Überlegung mit interessanten Bildern!
LG Ulrich

Lieber Hans,

mit dem Reimwechsel je Strophe hast du dir das Thema "Ghasele" sehr einfach gemacht; fortlaufend das gleiche Wort oder die gleiche Endung zu finden, erfordert eine Menge Arbeit und Verstehen, damit die Inhalte passen.
Persische Dichter schrieben seitenlange Ghaselen mit identischem Reim! Deine Reime sind teilweise seeeehr an den Haaren herbeigezogen und völlig unnötig.

Deine Ghasele überzeugt mich überhaupt nicht - es ist ein Gedicht wie jedes andere auch.
Herzliche Grüße,
Heliane.

Lieber Ulrich,

es freut mich dass Du die Dreierfolge meines Ghasel oder der drei Ghasel akzeptiert hast. Für das Aufzeigen der zu langen Zeile
die Stinker, die mit den weißen Jacken.
danke ich. Ich werde das zweite die weglassen. "die Stinker mit den weißen Jacken".

LG Hans

Liebe Heliane,

hier habe ich mir nichts einfach gemacht, sondern lediglich die Mindestlänge von 8 Versen mit je 5 gleichlautenden Kadenzen eingehalten und dies in drei gleichrhythmischen Strophen. Einfach empfinde ich da eher, wenn gleiche Worte wiederholt als Kadenz verwendet werden. Meine Reimendungen sind dem Thema und der Aussage angemessen und passend. Dass Themen und Aussage den Reimen angepasst werden ist doch beim Gedichteschreiben eine normale Vorgehensweise, was nichts mit an den Haaren herbeigezogen zu tun hat. Es ist nicht ein Gedicht wie jedes andere auch (Natur- oder Liebesgedicht) sondern ein gesellschaftskritisches Gedicht, was meines Erachtens gerade in unserer Zeit eine der wichtigsten Aufgaben der Dichtung sein sollte.

LG Hans

Lieber Hans,
Du bleibst mit dem Gedicht sehr im wagen und fast mysthischen Bereich.
Du gehst hier weg von dem was Du vermisst und weißt nicht wohin?
Und sogar die Ziele scheinen Risse zu haben, sind verschwommen?
So lese ich das und so ähnlich geht es weiter.
Auf mich wirkt das Gedicht traurig und auch der Schluss kann mich nicht wirklich trösten.
Ein bisschen schwierig für mich.
Hier ist eine Silbe zu viel: die Stinker, die mit den weißen Jacken.
Die Stinker, die mit weißen Jacken.
Ansonsten: gerne gerätselt, liebe Grüße
Heidi

Liebe Heidi,

durch vage Aussagen lasse überlasse ich dem Leser ein wenig Bezug suchende Denkarbeit, die dann eventuell auch zu unterschiedlichen Ergebnissen führen kann. In unserer Zeit vermissen wir doch viel und statt dass wir dem Vermissten näher kommen entfernen wir uns (sozial, Bildung, Ethik). Leider sind die Ziele auch unklar. Dies hoffe ich, wird auch so verstanden. Wer und was mit den Nüssen gemeint ist sollte doch jeder selbst bedenken. Ein Trost ist leider nur schwer auszumachten, allenfalls Hoffnung. Danke für Deine Beschäftigung mit meiner Aussage.

LG Hans

Lieber Hans!

Dein Gedicht ist sehr tiefgründig, doch ich kann ich deine Zeilen verstehen, für mich verstehen.

Mein Weg führt mich ins Ungewisse - die Hoffnung auf dem richtigen Weg zu sein, die Sorge erfolglos zurückzukehren
hinfort von dem was ich vermisse - manchmal muss man auf geliebte Dinge verzichten, sogar für einige Zeit verlassen,
um seinen Weg zu finden
Der Horizont entfernt sich weit - der Weg oder die Sache für die man kämpft wird immer unerreichbarer
in allen Zielen klaffen Risse - am Ziel angekommen, Enttäuschung, Unwarheiten kommen ans Licht

Irgendwie ein Stück Lebensweg, den wir alle gehen müssen, jeder auf seine Weise.
Auf dem jeder Steine findet und aus dem Weg räumen muss, um weiterzukommen.
Hab ich gern gelesen und darüber nachgedacht.
Einen schönen Abend noch!
Liebe Grüsse, Jonny.

Lieber Thomas,

es was mein Verständnis von der Aufgabe. Zudem habe ich auch noch in der Diskussion nachgefragt und es kam kein Wiederspruch. Die sicher krassen Ausdrücke fand ich für einen strengen Angriff für angemessen. Warum sollte da eine Beschränkung bestehen. Die Kunst sollte doch frei sein. Schön dass Du meine Schreibweise (Form) auch für angemessen betrachtest. Danke!

LG Hans

Lieber Jonny,

es freut mich dass Du meine Gedankengänge auch in meinem Sinne nachvollzogen hast. Es ist doch auch immer ein Wunsch, dass die Aussage verstanden wird. Danke für Deine guten Erklärungen.

LG Hans

lieber Hans
nun muss ich was zu den "krassen" Ausdrücken sagen. Für mich passen sie in Deinen Kontext. Wer wenn nicht der Literat verfügt über eine angemessene Sprache. Ich schrieb in einem Gedicht:
Zum Kampfgerät gehört das Wort

Der Texter nimmt kein Blatt vorm Mund
und zeigt die Welt in ihrem Dreck.
Die Kunst erhält nur ihren Zweck,
verweist er auf den Schweinehund

der diese Welt durch Krieg beschmutzt.
Der feine Herr ist auch ein Arsch,
befehligt er den Todesmarsch,
auch wenn er feinsten Zwirn benutzt.
..........................
Ich denke Du hast das Wort in diesem Fall als Kampfgerät benutzt und das ist gut.

herzlich Ilona

Liebe Ilona,

danke für Deine Zustimmung und die dazu passenden beiden Strophen.

LG Hans

hallo Hans
ich schrieb aber auch im Gedicht
wohl durchdacht müssen seine Worte sein.
Wir als Schreiber haben auch die Pflicht im voraus zu überdenken
was Worte anrichten können.

LG Ilona

Liebe Ilona,

ja, dies ist auch eine Frage, wie weit die Lyrik frei sein kann und darf oder auch mit ihr eine (widersprüchliche) Meinung frei geäußert werden darf und wie tolerant ihr begegnet werden sollte oder auch nicht.

LG Hans

hallo Hans
ich denke jeder hat eine andere Tolerenzgrenze.
Meine Toleranz hört immer dort auf wo Menschen auf Grund von Geschlecht, Alter, Hautfarbe diskriminiert oder schlecht behandelt werden, sei es mit Taten oder mit Worten.
Wo die Menschlichkeit aufhört, hört auch meine Toleranz auf, ob gegen Menschen, Tiere oder Pflanzen.
Da bin ich ganz konsequent, ich kann behaupten zu meinen Freunden zählt kein Mensch der diese Grenze überschreitet.

Guten Tag Hans Plonka,

hier ist für mich mal weider ein Beispiel für ein Gedicht aus Deiner Feder, mit dem ich nicht wirklich etwas anfangen kann. Auch mir sind die Kraftausdrücke im Kontext zu derbe, und die Stelle mit dem braun einfärben erinnert mich ein Wenig an Degenhardt der sang, dass man den braunen Arsch, solgange geputzt hat, bis er rot wurde (derbe aber politisch denkwürdig), da dein Text nicht so dirrekt ist bleiben mir die Metaphern verschleiert, was genau sind die Nüsse, wer die Geier und wer trägt weiße Jacken?! Wahrscheinlich bin ich einfach nich auf dem Laufenden und deswegen finde ich keinen Zugang zum Text. Das Gehaseln hat aber wohl funktioniert, auch wenn die Reime sehr gezwungen wirken, jedenfalls auf mich.

Liebe Grüße

Derolli

Liebe Ilona,
nicht alles was Kunst ist muss auch jedem gefallen. Kunst muss auch nicht schön sein. Kunst sollte frei sein und ist jede Tätigkeit, die auf Wissen, Übung, Wahrnehmung, Vorstellung und Intuition gegründet ist. Kunst sollte dort beschränkt werden, wo durch sie anderen schadet oder andere gefährdet . Ich bin nicht der Ansicht, dass Kunst auf andere Meinungen oder Ideologien Rücksicht nehmen sollte oder gar muss. Wenn dies doch in irgendwelchen Veröffentlichungsmedien gefordert wird (diesbezüglich keine Toleranz geübt werden kann), muss dies den Teilnehmern bekannt sein. Werde bemüht sein die Regelung einzuhalten. Danke für Deine Meinung.

LG Hans

Lieber Thomas
mit den Geiern in den weißen Jacken sind die Pleitegeier gemeint, die das Vermögen von Notleidenden für wenig Gegenleistung erwerben. Mit weißen Jacken ist gemeint das sie sich mit einem makellosen (weißen) äußeren Schein bekleidet haben. Nicht selten gehören sie zu den Mitverursachern.

LG Hans

Lieber Olli,

mit den krassen Ausdrücken wollte ich meine Abscheu gegenüber den Geiern mit den weißen Jacken (Pleitegeiern) zum Ausdruck bringen. Damit dachte ich auch den Gefühlsaudruck angemessen darzustellen. Tut mir leid wenn ich damit Gefühle verletzt haben sollte.

LG Hans

Hallo Hans Plonka,

nein Gefühle hast Du damit nicht verletzt, jedenfalls bei mir - ich dachte nur es ist etwas untypisch Kraftausdrücke in einem ansonsten eher durchdachten Text zu finden - denn solche Schimpfworte symbolisieren doch eher spontane Reaktion, oder?

Liebe Grüße

Derolli